0 == ――――――――――――――――――― 6082 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Gegründet: 1858, A.-G. seit 14./9. 1923 mit Wirkung ab 1./10. 1922; eingetr. 29./9. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 III. Zweck: Herstell. u. Handel von Textilerzeugnissen jeder Art, insbes. der Erwerb u. die Fortführung der unter der Firma Straff & Sohn in Meerane seit 1858 betr. Handelsges. Kapital: RM. 500 000 in 500 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 10 Mill. in Aktien zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari; umgestellt lt. G.-V. v. 30./6. 1924 auf RM. 500 000. Grossaktionäre: Sämtl. Aktien befinden sich in Händen von Familienangehörigen. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 153 000, Betriebseinricht. 43 500, Inv. 10 000, Kassa u. Schecks 11 631, Wertp. 26 355, Aussenstände 505 234, Warenvorräte 319 317, Verlust 239 406. – Passiva: A.-K. 500 000, Genussscheine 7500, R.-F. 50 000, lauf. Verbindlichk. 703 429, Delkr.-Rückl. 27 662, Vortrag von 1928 19 852. Sa. RM. 1 308 444. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 254 155, Zinsenmehrausgaben 33 574, Abschr. 10 541. – Kredit: Fabrikationsüberschuss 47 800, Kursgewinn auf verkaufte Wertp. 11 064, Vortrag per 1927/28 19 852, Verlust 219 554. Sa. RM. 298 271. Dividenden: 1923/24–1928/29: Nicht deklariert. Direktion: Alban Wagner, Albert Schreiterer (7), Karl-Otto Straff. Aufsichtsrat: Die Gesellschaft war während des letzten Geschäftsjahres ohne Aufsichtsrat. Die G.-V. 1929 „hatte es vergessen“ (), den Aufsichtsrat, dessen Amtszeit ablief, neu zu wählen. Baumwollspinnerei Mittweida in Mittweida. (Börsenname: Mittweidaer Baumwollspinnerei.) Gegründet: 8./10. 1884; eingetr. 11./10. 1884. Zweck: Betrieb von Baumwollspinnereien. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz des Unternehmens beläuft sich auf etwa 11 ha, wovon etwa 5½ ha bebaute Arbeitsfläche sind, während der Rest landwirtschaftl. Zwecken dient. Betrieben werden seit Anfang 1914 fünf Spinnereien mit ca. 148 000 Spinn- u. Zwirnspindeln; die Ges. verfügt über drei Wasserkraftturbinen mit etwa 600 PS u. Dampf- anlagen von 3500 PS. –— Angest. u. Arbeiter bei Vollbetrieb ca. 800. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt bei der Baumwollweberei Mittweida. Kapital: RM. 2 805 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 St.-Akt. zu RM. 400 u. 1000 Vorz.- Akt. zu RM. 5. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1905 auf M. 2 500 000, dann 1919–1923 auf M. 15 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2000 zu M. 2000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 15 000 000 auf RM. 2 805 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 2000 Akt. zu RM. 400, 10 000 Akt. zu RM. 200 u. 1000 Stück 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 5. Genussscheine: Die gekündigten, noch ausstehenden Genussscheine werden mit je RM. 15 beim Amtsger. Mittweida eingelöst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 24./10. Sstimmrecht: Je RM. 200 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Pflicht (sowie ferner für jedes volle Proz., das auf die St.-Aktie event. über 20 % entfällt, eine Zusatzdiv. von ½ % bis zur Höchstgrenze von insges. 20 %), bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 543 000, Masch. u. Einricht. 566 000, Hyp. 50 000, Eff. 168 000. Kassa 3543, Wechsel 248 400, Schuldner 1 631 300, Vorräte 1 477 000. – Passiva: A.-K. 2 805 000, unerhob. Div. 2021, R.-F. 310 975, Pens.-F. für Beamte 150 000, Arbeiter-Unterst.-F. 50 000, Gläubiger 1 042 716, Gewinn (Vortrag 136 949 ― Gewinn 1929/30 189 581) 326 530. Sa. RM. 4 687 243. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, soziale Ausgaben 396 733, Löhne, Gehalte, Unk., Versicherungs-Prämien u. Abschreib. 2 124 499, Gewinn 326 530 (davon: Div. 215 340, Vortrag 111 190). – Kredit: Vortrag 136 949, Erträgnisse 2 710 813. Sa. RM. 2 847 762. Kurs: Ende 1913: 301.50 %; 1925–1930: 122, 190, 235, 180, 101.50, 85 %. Notiert in eipzig. Dividenden: 1912/13: 22 %; 1924/25–1929/30: 15, 15, 16, 14, 10, 8 % (Div.-Schein 11, Auszahl. 1930 ab 27./10). – Vorz.-Akt. 1924/25–1929/30: Je 6 %. Vorstand: L. Steinegger. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Kurt Wunderlich, Leipzig: Stellv. Fabrik-Dir. Georg von Struve, Mittweida; Bankier Paul Meyer, Rechtsanw. u. Bank-Dir. Emil Polster, Leipzig; Dir. Walter Steinegger, Lengenfeld i. V.; Major a. D. C. Berckmüller, Chemnitz; Fabrikbes. Fritz Backofen, Mittweida; vom Betriebsrat: Johs. Kötz, B. Haberkorn. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig, Dresden, Chemnitz u. Mittweida: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Leipzig: Meyer & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Die missliche Lage der deutschen Baumwollindustrie im Geschäftsjahre 1929/30 wurde durch die allgemeine Wirtschaftskrisis immer mehr ver- schärft. Die sinkende Kaufkraft unseres Volkes führte zu grossen Einschränkungen, 80 dass die Produktions-Kapazität nicht voll ausgenutzt werden konnte. Die anhaltende finanzielle Unsicherheit zwang zu besonderer Vorsicht u. vergrösserte die Verkaufsschwierig- keiten. Die grossen Schwankungen des Rohbaumwollmarktes veranlassen die Baumwoll-