Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 6105 Lt. G.-V.-B. v. 23./5. 1919 wurden die im Besitz der Ges. befindlichen M. 3 000 000 Aktien der Georg Liebermann Nachf. A.-G. den Aktionären der Tüllfabrik Flöha 1919 zum Kaufe derart angeboten, dass auf je 5 Aktien der Tüllfabrik 3 Aktien der Georg Liebermann Nachf. A.-G. zu 60 % bezogen werden konnten. Kapital: RM. 2 925 000 in 14 500 Aktien zu RM. 200 u. 250 Vorz.-Ak t. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind im Besitz von Mitgl. der Verwalt., sie haben Anspruch auf jeweils die Hälfte der St.-Akt., Serie A, zufallenden Dividende, jedoch mind. auf 8 %. Entfällt auf die St.-Akt. eine Dividende von weniger als 8 %, so erhalten auch die Verz.-Akt. eine ent- sprechend geringere Dividende, so dass dann beide Aktiengattungen denselben Dividenden- anspruch haben. Im Fall der Liqu. werden die Vorz.-Akt. vor den St.-Akt. befriedigt. Die Übertragung der Vorz.-Akt. ist an die Zustimmung der Ges. gebunden; ihre Besitzer sind verpflichtet, auf ein mit Zustimmung des A.-R. gestelltes Verlangen der Ges. ihre Vorz.- Akt. dieser zum Übernahmekurs zurückzuverkaufen. Die Vorz.-Akt. können durch G.-V.- Beschluss in St.-Akt. umgewandelt werden, wenn beide Aktiengattungen dies in getrennten Abstimmungen unter Festsetzung der Bedingungen beschliessen u. wenn daneben in einer gemeinsamen Abstimmung beider Aktiengattungen der gleiche Beschluss gefasst wird. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. 3 Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1909 um M. 2 000 000. Lit. G.-V. v. 12./3. 1920 erhöht um M. 5 000 000 in 4500 St.-Akt. Serie A u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 7./10. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 5 000 000 in 5000 St.-Akt., angeb. den alten Aktion. zu 100 %. Lt. G.-V. v. 3./9. 1923 Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Ein in der G.-V. v. 3./9. 1923 gefasster Erhöhungsbeschluss wurde durch die a o. G.-V. v. 2./5. 1924 wieder aufgehoben. Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./9. 1924 von M. 15 Mill. auf RM. 2 925 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 200 herabgesetzt wurde. Die 500 Vorz.- Akt. sind im Verh. 20:1 zus. gelegt u. der Nennwert dann auf RM. 100 je Vorz.-Akt. gestellt worden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1930 am 25./10. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 1 St., in best. Fällen = 10 St. „ Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., event. Sonderrückl., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R.; der Rest des Gewinnes weitere Div. (s. auch Kapital), bzw. nach G.-V.-B. Eine Div. von mehr als 25 % darf nicht verteilt werden, bevor nicht die Rückl. der Ges. — ordentl.- R.-F. u. ein in Zukunft zu bildender Div.-Ergänz.-R.-F. – die Hälfte des A.-K. erreicht haben. Ausser obiger Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Vergütung von je RM. 1000, der Vors. eine solche von RM. 2000. Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Grundst. u. Zweiggleis 76 858, Geb. 569 800, Masch., Mobil., Utensil. u. Werkz. 207 000, Waren 723 530, Kassa 6973, Eff. 917 730, Debit. 1 068 016 (davon Warenaussenstände 395 857, sonst. Forder. 672 159), (Avale 207 154). – Passiva: A.-K. 2 925 000, Hyp.-Aufwert. 4413, Kredit. 380 370 (davon Warenschulden 87 477, andere Verpflicht. 292 892), Interims-K. 31 833, R.-F. 88 080, rückst. Div. 2476, (Avale 207 154), Gewinn 137 733. Sa. RM. 3 569 908. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Abgaben u. soziale Ausgaben 168 630, Abschr. 74 886, Eff.-Verlust 240 909, Gewinn 137 733 (davon R.-F. 7919, Div. 114 264, Vortrag 15 550). – Kredit: Vortrag 41 307, Fabrikat.-Roherträgnis 420 288*), Überschuss aus sonst. Erträgnissen (Mieten, Zs. u. Effektenerträge) 160 564. Sa. RM. 622 160. ) Vorweg abgesetzt: Geschäfts. u. Handl.-Unk. RM. 378 072 einschl. Aufsichtsrats-Tantieme RM. 2856. Kurs: Ende 1913: 246.25 %; Ende 1925–1930: –— (47), 105, 97, 85, 46, 28.25 %. Notiert in Berlin. – Zulass. von RM. 1 Mill. Akt. (Em. vom Okt. 1921 [PPM. 5 Mill.])) im März 1930. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13: 14 %; 1924/25–1929/30: 3, 0, 4, 6, 6, 4 % (Div.-Scheine 9 u. 23); Vorz.-Akt. 1924/25–1929/30: 3, 0, 4, 6, 6, 4 % (Div.-Schein 10). Direktion: Carl Siems. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Moritz Beutler, Stellv. Fabrikbes. Herbert Esche, Fritz Vogel, Chemnitz; Fedor Petzold, Falkenau i. Sa.; vom Betriebsrat: Bruno Lössner, Alfred Kaiser. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden, Chemnitz u. Plauen: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Lt. Bericht zeigte das Geschäftsjahr eine den Zeit- verhältnissen entsprechend befriedigende Nachfrage nach Tüllen feinerer Punktzahl, Seiden- tüllen u. Gittertüllen. Weniger gefragt waren die mittleren u. gröberen Qualitäten von Spitzen- u. Guipuretüllen. Die Abschlüsse der Elektroschmelzwerk Kempten A.-G., der Faradit Isolierrohrwerke Max Haas A.-G. u. der Georg Liebermann A.-G. sind im abgelaufenen Geschäftsjahr ertraglos geblieben. Die Fabrica de Filo S. A. hat noch einen befriedigenden Gewinn abgeworfen. Plauener Baumwollspinnerei Aktiengesellschaft, Plaueni.V. „Die G.-V. v. 14./5. 1929 beschloss den Verkauf des Langenbielauer Betriebes mit seinen Beständen an die Firma Meyer Kauffmann A.-G. Im Zus. hang hiermit wurde beschlossen, das A.-K. von RM. 6 000 000 auf 2 000 000 zwecks teilweiser Rückzahl. an die Aktionäre herabzusetzen. Ausserdem beschloss die G.-V. Firma-Anderung u. Sitzverlegung. Gegründet: 21./10. 1915 mit Wirkung ab 1./10, 1915; eingetr. 11./12. 1915. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Sitz der Ges. bis 23./5. 1917 in Plauen i. V. Die Firma