6138 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Kapital: RM. 2 112 000 in 640 Inh.-St.-Akt. Lit. A zu RM. 100, 2000 Inh.-St.-Akt. Lit. A zu RM. 1000, 80 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. C zu RM. 100 u. 40 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. C zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. erhalten aus dem Reingewinn vor den St.-Akt. eine nachzahl- bare (Max.) Vorz.-Div. Ausserdem sind sie im Falle einer Auflös. der Ges. vor den St.-Akt. Lit. A bis zum Nennwert zu befriedigen. Vorkriegskapital: Mechan. Weberei Zell M. 1 050 000. Spinnerei u. Weberei Schönau M. 500 000. Urspr. M. 700 000, erhöht 1910 um M. 350 000. Dann 1921–1923 erhöht auf M. 18 000 000 in 2750 Inh.-St.-Akt. Lit. A zu M. 1000, 1300 desgl. zu M. 10 000, 1450 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 u. 400 Vorz.-Akt. C zu M. 2000. (Uber Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 18 000 000 auf RM. 2 112 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 10 000 auf RM. 120 bzw. RM. 1200 u. der der Vorz.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 bzw. Lit. C von bisher M. 2000 auf je RM. 120 herabgesetzt wurde. Die G.-V. v. 25./10. 1930 beschloss Umwandl. a) der St.-Akt. Lit. A. zu RM. 120 bzw. RM. 1200 u. der Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 120 in St.-Akt. zu RM. 100 bzw. RM. 1000, b) der Vorz.-Akt. Lit. C zu RM. 120 in Akt. gleicher Art zu RM. 100 bzw. RM. 1000 unter entsprechender Anderung des Stimmrechts derart, dass bei den St.-Akt. Lit. A u. den in St.-Akt. umgetauschten Vorz.-Akt. Lit. B je RM. 100 A.-K. eine Stimme, u. bei den Vorz.-Akt. Lit. C je RM. 100 A.-K. 60 Stimmen gewähren. Anleihe: RM. 500 000 in 7 % Obl. von 1927, rückzahlbar zu 102 % von 1932 bis 1952. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 25./10. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-A.-K. = 60 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rücklagen, vertragsmäss. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. an Aktien Lit. C (mit Nachzahl.-Anspruch), dann 6 % Div. an St.-Akt. Lit. A, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2400 an den Vors. u. RM.1200 an jed. weitere Mitgl.), Rest weitere Div. an St.-Akt. Lit. A gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Immobil. 1 489 000, Mobil. 1, Kassa u. Postscheckguth. 21 960, Eff. u. Beteil. 157 442, Aussenstände 1 288 686, Vorräte an Waren u. Betriebsmaterial. 1 637 390, Verlust aus 1929/30 96 355, Gewinnvortrag aus 1928/29 33 080. – Passiva: A.-K. 2 112 000, R.-F. 211 200, Oblig.schuld 500 000, Hyp. 69 656, Grunderwerbsteuer-Rüekl. 37 500, Pens.-F. 75 000, Delkr.-Rückst. 65 000, Kredit. 763 923, Akzepte u. Bankrembourse 631 535, Bankschulden 191 938. Sa. RM. 4 657 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs. u. Steuern 2 529 255, Abschr. 152 309. – Kredit: Betriebs-Uberschuss 2 585 209, Verlust aus 1929/30 96 355. Sa. RM. 2 681 565. Dividenden: 1912/13: 6 %; 1924/25: Akt. Lit. A u. B 8½ %, Akt. Lit. C 6 %; 1925/26 bis 1929/30: St.-A. 5, 6, 6, 0, 0 %. Vorz.-A. 6, 6, 6, 0, 0 %. Direktion: M. Mez, Heinrich Gross. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Oscar von Bippen, Kiefersfelden; Stellv. Oscar Mez, Rechts- anwalt S. Straub. Freiburg i. Br.; Fabrikant Th. Fessmann, Zell; Gen.-Dir. August Boerner, Berndorf N. O.; Fabrikant Otto Krafft, St. Blasien; Fabrikant Walter Bally, Hamburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Freiburg i. Br.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Unter der allgemeinen schlechten Wirtschafts- lage in Deutschland litt die Baumwollindustrie in allererster Linie; der Rückgang des Preises für amerikan. Baumwolle – vom Beginn bis zum Ende des Berichtsjahres etwa 500 Punkte – trug sein Teil dazu bei, das Geschäft zu lähmen u. dem Fabrikanten erhebliche Konjunkturverluste zu verursachen. Die internationale Überproduktion hält in vermehrtem Umfange an, während die Kaufkraft der Massen durch die Arbeitslosigkeit stark geschwächt u. die Unternehmungslust der Kundschaft durch den rückgängigen Markt u. die ungeklärte innerpolitische Lage Deutschlands gänzlich unterbunden ist. Infolge der Fortsetzung der Rationalisierung unserer Betriebe hat sich unsere Arbeiterzahl erheblich vermindert. Wir vermissen langfristige Aufträge u. sind dadurch zu umfangreicher Lager- haltung gezwungen, was mit erhöhtem Risiko u. Zinsverlust verbunden ist. Trotz niederer Rohstoffpreise u. ermässigter Zinssätze ist es uns nicht mehr möglich. unsere Erzeugnisse zu Selbstkostenpreisen abzusetzen. Aus diesem Grunde sehen wir der zukünftigen Ent- wicklung unserer Industrie – auch in Rücksicht auf unsere Belegschaft – mit Sorgen entgegen. F. A. Bernhardt Akt.-Ges., Zittau, Kaiser-Wilhelm-Str. 6. Gegründet: 24./3. 1923; eingetr. 2./8. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der bisher von der Kommanditges. in Firma F. A. Bern- hardt, Zittau, betrieb. Bleicherei, Färberei, Appreturanstalt u. Weberei sowie der Handel mit Webwaren. Kapital: RM. 1 800 000 in 1800 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 24 Mill. in 1800 Aktien zu M. 10 000, 6000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 16./11. 1924 Umstell. von M. 24 Mill. auf RM. 1 800 000 in 1800 Aktien zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 15./6. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 638 300, Masch. u. Inv. 557 420, Kassa 14 510, Wechsel 9289, Wertp. 500, Waren u. Material. 2 018 480, Debit. 1 636 523. – *