Chemische Industrie. 6149 Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Rohprodukten. Kapital: RM. 20 000 in 40 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 100 Mill. in 6000 Aktien zu M. 10 000, 40 000 zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 3./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 100 Mill. auf RM. 20 000 in 40 Aktien zu RM. 500. Liquidationseröffnungs-Bilanz am 24. Nov. 1927: Aktiva: Kassa 1, Masch. 18 000, Laboratorium 1200, Inv. 300. – Passiva: Kredit. 17 508, Liquidat.-K. 1993. Sa. RM. 19 501. Dividenden: 1924– 1926: 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Arnold Holzer, B.-Charlottenburg; Konsul u. Gen.-Dir. Max K. Herzberg, Berlin; Max Herzig, B.-Wilmersdorf. Chemische Werke Lubszynski & Co. Akt.-Ges. in Berlin SW 48, Friedrichstr. 11. Nachstehender Abschnitt enthält die letzten veröffentlichten Daten über die Gesellschaft. Gegründet: 1885; A.-G. seit 10./12. 1912; eingetr. 17./1. 1913. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Zweck: Herstell. von chem. Produkten aller Art, insbes. von Putzmitteln, kosmetischen u. ähnlichen Präparaten. Die Ges. stellt insbesondere her: Putz- und Konservierungsmittel für Schuhe und Leder, Lederfette, Metallputzmittel aller Art, Bohnermasse usw. (u. a. die bekannten Putzmittel Amor, Servus, Kaol). Von dem Kap. der Ges. kamen Anfang 1926 ca. 97 % in Besitz der Deutschen Raiffeisen- bank A.-G. u. der Seehandlung, da diese die Aktien als Pfandhalter von der ehemaligen Riebe-Gruppe übernehmen mussten. Aus diesem Bestand sind nom. RM. 300 000 zum Kurse von 55 % an die Firma Siegel u. Co. in Köln verkauft worden. Die beiden Banken sollten für die Hingabe von nom. RM. 1 200 000 Aktien den Immobiliarbesitz der Ges. erhalten, ferner den Anteil an der spanischen Tochterges. in Barcelona sowie sonst. Auslandbeteil. u. Lizenzrechte. Auf der Tagesordn. der G.-V. v. 20./2. 1929 stand u. a. folgender Punkt: Bekanntgabe der mit der Preussischen Staatsbank (Seehandlung) u. dieser nahestehenden Ges. am 9./1. 1926 abgeschlossenen Verträge, betreffend Veräusserung des wesentlichsten Teils des Gesellschaftsvermögens gegen Hereinnahme eigener Aktien, u. Beschlussfassung darüber. Von den fünf zur Beschlussfassung vorliegenden Verträgen wurden drei, bei denen Raiffeisen u. Staatsbank nicht beteiligt waren, ferner ein Vertrag 0 der Ges. mit der Raiffeisen-Bank angenommen, während der Vertrag betreffend die Über- 0 gabe der im Besitz der Staatsbank befindlichen Aktien an die Ges. infolge der gesetzlich 0 vorgeschriebenen Stimmenthaltung der an dieser Transaktion beteiligten beiden Institute der Ablehnung verfiel. Die Opposition gab in allen Fällen Protest zu Protokoll. Die Ent- 7 lastung der früheren Verwalt.-Organe wurde gegen die Stimmen der Siegel-Gruppe beschlossen. 0 Besitztum: Der Grundbesitz in Berlin-Lichtenberg hat eine Grösse von 8800 qm, wovon rund 2000 qm bebaut sind. Die Fabrik ist mit reichlichen Kesselanlagen u. allen notwendigen maschinellen, modernen Einrichtungen, insbes. Kühlanlagen, Benzinlagerungen und Reservoiren ausgestattet. Arbeiter und Angestellte rund 150 (ohne Berücksichtigung der ausländ. Fabriken u. Niederlass.). Die Ges. besitzt in Barcelona eine Tochtergesell- schaft, die Prod. Quimicos Hispano-Lubszynski S. A. Ferner unterhält sie Niederlass. in Brasilien, Tchechoslowakei, Frankreich, Polen u. Belgien, wo die Fabrikat. auf dem Lizenz- wege betrieben wird. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 1 500 000, übern. von den Gründern zu pari. Dazu lt. G.-V. v. 8./5 1920 M. 1 500 000, übern. von der Dresdner Bank zu 135 %, angeb. den alten Aktion. im Verh. 1: 1 zu 140 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./12. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von bisher M. 1000 auf RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), etwaige sonst. Rückl., Tant. an Vorst. u Beamte 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt.), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1925: Aktiva: Immobil. 440 000, Beteil. u. Lizenzen 520 000, Masch. 16 000, Fabrikutensil. 10 000, Autos u. Fuhrpark 20 000, Kontoreinricht. 4000, Marken- schutzrechte 150 000, Kassa, Bankguth., Wechsel 19 438, Debit. 110 456, Restforder. aus dem Verkauf der Markenschutzrechte in Brasilien 95 511, Warenvorräte 123 873, Verlust 532 558. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Bankschuld 300 000, Kredit. 138 545, Akzepte 103 294. Sa. RM. 2 041 839. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 946 536, Abschr. 451 703. – Kredit: Gewinnvortrag 40 010, R.-F. 162 287, Fabrikationsüberschuss 380 779, Einnahmen aus Beteil. u. Lizenzen 132 605, Höherbewert. der verbleib. Markenschutzrechte 149 999, Verlust 532 558. Sa. RM. 1 398 240. Kurs: Ende 1925–1927: 105, 75, – %. Notiz in Berlin 1928 eingestellt. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1925: 0, 0 %. Direktion: Paul Wolf. Prokuristen: Paul Fricke, Hellmuth Winde, Ludwig Selberg. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Eugen Wolff, Richard Fleischer, Köln a. Rh.: Hubert Schopp, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank. Bankverbindung: Reichsbank-Giro- konto. Postscheckkonto: Berlin 2516. E 1. Berolina 1891.