6214 Chemische Industrie. Die gegen die Ges. in Amsterdam erhobene Klage der Unicheco ist bis jetzt nicht weiter verfolgt, aber auch nicht zurückgenommen worden. Herr Dr. Neuberg hat die bisher fällig gewordene Superdiv. nicht bezahlt. Die Ges. ist bestrebt, in Gemeinschaft mit dem an Stelle der Deutschen Vereinsbank zu bestellenden Treuhänder, die Erfüllung der von Dr. Neuberg vertraglich eingegangenen Verpflichtungen zu erzwingen. Lt. Bericht des Liqu. vom Okt. 1930 konnten die vor dem Arbeitsgericht anhängigen Sachen zu Ende geführt werden. In einem Falle erging ein für die Ges. rechtskräftiges obsiegendes Urteil u. in einem anderen Falle erzielte die Ges. einen angemessenen Vergleich. Mehrere Prozesse von ausschlaggebender Bedeutung schweben in zweiter u. letzter Instanz vor den ordentl. Gerichten, lassen aber einen günstigen Ausgang erwarten. Die Aus- einandersetzungen mit der Unicheco konnten noch nicht zu einem endgültigen Abschluss gebracht werden; von den seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen kann ebenfalls ein befriedigendes Ergebnis erwartet werden. Mit Dr. Neuberg ist zur engültigen Ab- wicklung aller Ansprüche ein neues Abkommen getroffen worden. Nach diesem Abkommen, welches in der G.-V. v. 8./11. 1930 genehmigt wurde, gibt Dr. Neuberg alle Vermögens- objekte, welche als Sicherheit für Superdiv. u. Avalverpflicht. dienen sollten, zur Verwert. für die Ges. heraus, während die Aktion. auf den Rest der versprochenen Superdiv., für welche ohnehin eine weitere Deckung nicht zu beschaffen ist, Verzicht leisten. Gegründet: 27./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 8./10. 1888 in Rüdesheim. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Darstellung chem. Produkte u. Handel mit solchen. Besitztum: Das bei der Gründung übernommene Fabriketablissement der Firma Gol- denberg, Geromont & Co. in Winkel. Grundbesitz der Ges. 154 308 qm, davon 22 431 qm bebaut. Im Jahre 1921 wurden grössere Umbauten u. Grundstückskäufe in Winkel für Fabrikat.- u. Wohnzwecke vollzogen. „. Kapital: RM. 1 405 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 70. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 000 000: bis 1913 Erhöh. auf M. 2 000 000; 1916–1920 Erhöh. auf M. 8 000 000. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. von M. 8 000 000 auf RM. 1 405 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM 70 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 200 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 70. Liquidationsbilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundstücke 18 018, Wertp. 52 120, Kassa 1023, Hyp.-Forder. 18 127, Waren 2378, Aussenstände 1 028 192, (Bürgsch.-Forder. 184 034), Verlust 1 225 584. – Passiva: A.-K. 1 405 000, Agio-Res. 10 500, R.-F. 150 000, Buchschulden 19 042, Rückst. für zweifelh. Aussenstände 335 388, do. für unbestritt. Ver- pflicht. 95 205, do. für Inanspruchnahme aus Bürgsch.-Verpflicht. 202 300, do. für bestritt. Verpflicht. 128 008, (Bürgsch.-Schulden 184 034). Sa. RM. 2 345 445. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust lt. Bilanz für 1928 1 303 350, Abschr. 15 960, Handl. Unk. 23 717, Rückst. 60 000. – Kredit: Zs. 42 266, Wertp. 32 259, nicht in Anspruch genommene Rückst. 89 169, sonst. Einnahmen 13 748, Verlust 1 225 584. Sa. RM. 1 403 028. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1913: 233 %: Ende 1925–1930: 41, 120, – (167), – (20), 15, – (10) %, RM. 66.50 per Stück. – In Mannheim: Ende 1913: 233 %; Ende 1925–1930: 43, 120, 166 %, RM. – Dividenden: Sb.-Akt. 1913: 14 %; 1924–1926: 10, 14, 10 % – Vorz.-Akt. 1924–1926: 6, 6, 0%. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. Loeb, Wiesbaden; Bankier André Kirchberger, Bad Ems; Justizrat Dr. Strauss, Worms; Fritz Geromont, Geisenheim. Huth & Richter, Chemische Fabrik Akt.-Ges., Wörmlitz (Bez. Halle a. S.), Hallesche Str. 14/15. Gegründet: 1859; Akt.-Ges. seit 27./11. 1923; eingetr. 12./1. 1924. Gründer u. Gründungs- vorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Fortführung der unter Firma Huth & Richter in Wörmlitz als off. Handelges. gegründ. chemischen Fabrik, insbes. die Erzeug. u. Verarbeitung von Olen und Fetten, über- haupt von chemischen Produkten aller Art. Besitzstand: Harzdestillation, Olraffinerie u. Fettfabrik, 3 Kesselwagen; 2000 Eisenfässer, 20 Morgen Grundbesitz, 200 Bassins, Fabrik mit Wasseranschluss — Ca. 35 Angest. u. Arbeiter. Kapital: RM. 200 000 in 250 Akt. zu RM. 20, 150 Akt. zu RM. 100 u. 180 Akt. zu RM 1000. Urspr. M. 41 Mill. in 40 000 St.-Akt., 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. von M. 41 Mill. auf RM. 405 000 in RM. 400 000 St.-Akt. u. RM. 5000 Vorz.-Akt. umgestellt. Lt. G.-V. v. 14./1. 1926 Herabsetzung des A.-K. um RM. 200 000 St.-Akt. u. RM. 5000 Vorz-Akt. auf RM. 200 000. Die 300 Akt. zu RM. 50 wurden lt G.-V. v. 18./11. 1930 in 150 Akt. zu RM. 100 umgetauscht, Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 18 /11. Stimmrecht: Je RM. 20 = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. u. Immobil. 176 091, Fuhrpark, Maschinen, Fastage 38 845, Wertp. u. Kassa 7134, Waren 57 905, Aussenstände 81 241, Verlust (Vortrag 13 243 ab Gewinn 1929/30 7315) 5928. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 4000, Hyp. 30 000, Darlehen 55 000, Schulden 78 147. Sa. RM. 367 147. 7