= Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 6257 Aufsichtsrat: Vors. Fabrik-Dir. a. D. Alfred Pettermand, München; Stellv. Bank-Dir. Komm.-Rat Dr. Raimund Hergt, München; Baron Ferdinand von Goldegg-Lindenburg, Schloss Wiskau bei Pilsen; Bankier Karl Schlesinger, Berlin. Zahlstellen: München: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bayer. Vereinsbank; Berlin: Abraham Schlesinger; Basel: Schweizer. Bankverein. F. W. Strobel Akt.-Ges. in Griessbach, Ortsteil Wilischthal. Gegründet: 1848; A.-G. seit 2/10. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 17./3. 1908. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Sitz bis 29./11. 1923 in Chemnitz. Zweck: Herstell. von Holzstoff u. Papier. Die Ges. betreibt eine Holzschleiferei u. eine Papierfabrik in Griessbach, ferner je eine Holzschleiferei in Wolkenstein, Wiesenthal u. Scharfenstein. Grundstücke besitzt die Ges. in Chemnitz, Griessbach u. Scharfenstein. Die Papierfabrik liefert Druck-, Streich- u. Tapetenpapiere sowie Einlagekartons. Im ersten Halbj. 1930 erhöhte sich die Unterbilanz um RM. 363 000 auf RM. 519 000, so dass ein aussergerichtl. Vergleich angestrebt wurde, der auch zustande gekommen ist. Gläubiger bis RM. 300 werden voll befriedigt, die übrigen erhalten 25 % in bar u. 75 % in Aktien der Ges., die von Grossaktionären kostenlos zur Verfügung gestellt worden sind u. von einem Konsortium zu 20 % angekauft werden. % Kapital: RM. 1 200 000 in 1000 Akt. zu RM. 1000 u. 2000 Akt. zu RM. 100. Urspr. 1 Mill. (Vorkriegskapital), dazu lt. G.-V. v. 27./3. 1920 M. 300 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./11. 1920 um M. 1 300 000 in St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Lt. G.-V. v. 10./4. 1922 erhöht um M. 1 400 000 in 1400 Akt. Lt. G.-V. v. 29./5. 1923 erhöht um M. 4 Mill. in Aktien à M. 1000, ausgeg. für Aktionäre zu 200 %, die Übrigen zu 100 %. Die G.-V. v. 24./9. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 8 Mill. auf RM. 1 200 000 in 8000 Akt. zu je RM. 150 Die Akt. zu RM. 150 wurden lt. Bek. v. Dez. 1928 in Akt. zu RM. 1000 u. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 10./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R-F. (Grenze 10 % des A.-K.), dann 4 % Div., hierauf eventl. Bildung oder Verstärk. solcher Rückl., Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Wohngeb. Chemnitz 44 900, do. Papier- fabrik Griessbach 1 428 003, do. Holzschleiferei Griessbach 68 201, do. Scharfenstein 103 301, do. Wolkenstein 1701, do. Wiesenthal 2351, Kassa, Postscheck- u. Bankguth. 43 476, Wechsel, Effekten u. Beteil. 10 937, Debit. 306 284, Waren 432 687, Verlust (174 125 ab Gewinn 1928 17 728) 156 396. - Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Delkr. 30 000, Akzepte 253 121, Kredit. 864 469, Hyp. 43 750, transit. Verbindlichk. 86 898. Sa. RM. 2 598 239. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Jahresspesen 422 012, Abschr. 136 009. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 17 728, Bruttogewinn 383 896, Verlust (174 125 ab Gewinn 1928 17 728) 156 396. Sa. RM. 558 021. Dividenden: 1914: 0 %; 1924–1929: 3, 4, 0, 5, 0, 0 %. Direktion: Paul Müller (kaufm. Leitung). Prokuristen: F. K. Austmann, K. W. Uhlemann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Karl Diezmann; Stellv. Bank-Dir. C. Bernhardt, Dipl.-Ing. Dir. Joh. Leistner. Dir. Karl Leistner, Chemnitz; Gen.-Dir. P. Gaedt, Aue i. Erzg.; vom Betriebsrat: Otto Müller, Willy Haase. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Mitteldeutsche Papierwarenfabrik A.-G. in Halberstadt. (In Konkurs.) über das Vermögen der Ges. ist am 10./4. 1926 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Süssmann, Halberstadt, Martiniplan 10. Lt. dessen Mitteil. vom Dez. 1929 ist eine Abschlagszahl. von 15 % erfolgt, in der Masse liegen noch 10 %. Die Aktionäre dürften leer ausgehen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Cröllwitzer Actien-Papierfabrik in Halle-Cröllwitz. Sitz in Halle a. S., Talstr. 28. Gegründet: 1./10. 1871. Den Grund zu der Papierfabrik legte am 15./9. 1714 Zacharias Kermes aus Trotha b. Halle. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Franckeschen Stiftungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Keferstein von 1718–1871. Zweck: Fabrikation von Papieren aller Art u. Handel mit den Fabrikaten. Besitztum: Der Ges. gehört die bei der Gründung für M. 1 920 000 übernomm. Papier- fabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik liegt in der Gemarkung der früheren Gemeinde Cröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. 8. gehörig) u. hat dort einen Grundbesitz von etwa 70 ha, wovon ungefähr 18 700 qm mit Fabrik- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 392