6258 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. B u. ca. 4800 qm mit . für Beamte u. Arb. sind; etwa 45 ha- sind für landwirtschaftl. Betrieb verpachtet. Die Fabrik hat 4 Papiermasch., die 11- bis 12 000 000 kg holzfreie Schreib-. Druck- u. Normal-Papiere und den für dieses Quantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugen. Es sind 4 Dampfkessel mit zus. 1440 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 2300 PS. nebst elektr. Anlage in Betrieb; ausserdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Turbinen von 400 PS. Nutz- effekt. 1921 erfolgte die Anlage einer Holzschleiferei zwecks Herstell. holzhaltiger Papiere. – Angest. u. Arbeiter: 720. Beteiligungen: Die Ges. gehört dem Verband: Vereinigung „Holzfrei- an. Zur Sicherung ihres Kohlenbezuges erwarb die Ges. 1922 sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Ferdinando bei Sennewitz. (Förderung jährl. etwa 60 000 t Rohbraunkohle.) Kapital: RM. 1 350 000 in 3000 Akt zu RM. 100, 6750 St.-Akt. zu RM. 20 u. 1525 Akt. zu RM. 600. (Vorläufige Stückelung, s. Umstellung). Bei neuen Em. haben gemäss § 4 des Statuts die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktion. sind u. die jeweil. Aktionäre Bezugs- rechte je zur Hälfte zum Em.-Kurse. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 800 000. Nach mehrfach. Wandl. A.-K. 1911 M. 1 500 000 betragend, 1920–1923 erhoht auf M. 13.5 Mill. (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 3./4. 1925 von M. 13 500 000 auf RM. 1 350 000 (10: 1) in 6750 Akt. zu RM. 20, 3000 Akt. zu RM. 100 u. 7625 Akt. zu RM. 120 durch Abstemp. der alten Akt. auf RM. 20, 100 u. 120 unter gleichzeit. Aushändig. eines Anteilscheines zu RM. 10, von denen 2 Stück in eine Aktie zu RM. 20 umgetauscht wurden. Kleine Nominalbeträge konnten bei entsprechender Anzahl in grössere getauscht werden. Lt. Bekanntm. v. Juni 1929 sind die Akt. zu RM. 120 in solche zu RM. 600 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktien-Majorität befindet sich jetzt im Besitz der Bankhäuser Delbrück Schickler & Co., Bett Simon & Co. in Berlin, H. F. Lehmann in Halle. Hypothekar-Anleihe: RM. 1 500 000 in 8 % Obl. v. 1926; aufgenommen zur Rückzahl. kurzfristiger Verbindlichkeiten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 16./12. Stimmrecht: Wird nach Aktienbeträgen ausgeübt. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), dann event. Sonderrückl., hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. nach G-V.-B.), Überrest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Anlagewerte 2 196 984*), Beteil. u. Wertp. 1, nicht begebene Obl. 300 000, Kassa u. Wechsel 15 533, Aussenstände u. Anzahl. 995 681, Vorräte 868 736. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 135 000, Sonderrückstell. 65 548, Anleihe 1926 1 500 000, Kredit. 1 199 290 Gewinn 127 097. Sa. RI. 4 376 935. Gevinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl. Unk. 243 922, Steuern 966, Zs. 158 255. Abschr. 186 647, Gewinn 127 097. – Kredit: Vortrag 26 247, Fabrikat. ÜÜberschuss 893 098, u. Mieten 19 542. Sa. RM. 938 888. 9 Darunter Ausgaben für Neuanlagen RM. 426 290 abzügl. Überteuerungsabschr. RM. 95 597 = RIMI. 330 692. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 174 %; Ende 1925–1930: 150, 127, 145, 180, 150, 131 %. – In Leipzig: Ende 1913: 172 %; 1925–1930: 146, 121, 143, 179, 150, 125 %. – Ende 1925 bis 1930: In Halle: 150, 121, 143, 178, 149, 122 % In Dresden: –, –, –, –, –, –— Dividenden: 1912/13: 10 %; 1924/25–1929/30: 0, 0, 10, 12, 10, 8 % (Div. Scheine 59, au. 8). Direktion: Ing. Erich Illing; Stellv. Friedr. Reich. Prokuristen: Betriebsing. Hermann Böttcher, Theodor Kleinicke, August Wegener. Aufsichtsrat: Bankier Hugo Simon, Berlin; Justizrat A. Herzfeld, Halle a. S.; Siegmund Cohler, Berlin; Bank-Dir. Carl Günther, Fabrikbes. Walter Hartmann, Halle a. 8.3 Bankier Adalbert Delbrück, Berlin; Bankier Karl Pank, Halle a. S. Zahlstellen: Für Div.: Halle a. S.: Ges. Kasse; H. F. Lehmann, Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Gebr. Schickler, Bett simon & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt, Abt. Becker & Co.. Hafnstr. 28 Carl P. Fues Papierfabrik Akt. Ges. Hunaa A. M. un Konkurs.) Infolge eingetretener finanzieller Schwierigkeiten legte die Ges. im April 1930 ihre Betriebe still. In dem am 17. 6. 1930 eröffneten Vergleichsverfahren wurde am 23./6. 1930 an die Ges. ein allgemeines Veräusserungsverbot erlassen. Es wurde ihr jede Verfügung über ihr Vermögen verboten. Am 30./7. 1930 wurde sodann über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Schrader, Hanau, Paradeplatz 1. Nach dessen Mitteil. vom Dez. 1930 hat des Gläubigerausschuss in seiner Sitzung vom 2./12. 1930 beschlossen, in grösserem Umfange Anfechtungsprozesse einzuleiten, falls die in Frage kommenden Anfechtungsschuldner nicht noch in letzter Minute sich zu einem vergleichsweisen Entgegenkommen bereit finden sollten. Falls die Anfechtungsprozesse mit Erfolg zur Durchführung gelangen sollten, werden auch die nicht bevorrechtigten Konkurs- gläubiger eine gewisse Konkursquote erhalten, obwohl die bevorrechtigten Forderungen u. die noch abzudeckenden u. teilweise schon abgedeckten Masseschuldansprüche den Betrag von insgesamt annähernd RM. 100 000 ausmachen dürften. Es ist weiter vorgesehen, eine Regressklage gegen den A.-R. anhängig zu machen. Die vorhandene Konkursmasse ist