Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 6269 Schlesische Papierfabrik Akt.-Ges. in Ober-Weistritz (Landkreis Schweidnitz). (In Konkurs.) April 1930 Zwangsvergleich der Ges. mit ihren Gläubigern. Am 14./11. 1930 musste Konkurs eröffnet werden. Konkursverwalter: Bücherrevisor Richard Markstein, Schweidnitz, Obere Bolkostr. 18. Lt. dessen Mitteil. v. Dez. 1930 befinden sich in der Masse nur noch geringe Warenvorräte sowie die Gebäude u. Grundstücke der Schuldnerin; was letztere bringen werden, ist ungewiss, deshalb lässt sich auch die Konkursquote noch nicht an- geben, doch dürfte dieselbe kaum 10 % betragen. Das A.-K. ist gänzlich verloren. Gegründet: 27./9. 1921; eingetr. 8./10. 1921 in Schweidnitz. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Die Ges. übernahm im Nov. 1921 sämtl. Anlagen der seit 1914 besteh. Papierfabrik Oberweistritz G. m. b. H. in Liqu. Zweck: Betrieb von Papierfabriken u. Verkauf der darin hergestellten Erzeugnisse. Besitztum: Grundbesitz des Werks 4 ha 30 a 35 qm, davon etwa die Hälfte bebaut. Die Fabrik arbeitet mit einer Langsiebpapiermaschine. Jahresproduktion, je nach Stärke u. Qualität der zu fert. Papiere, etwa 120 bis 250 Waggons. Eine zweite Papier- maschine fertigt ganz dünne Seidenpapiere bis zu etwa 160 Waggons jährlich. Die Papier- fabrik ist mit allen erforderl. Hilfsmasch. versehen. – Zum Werk gehört eine Holzschleiferei. In dieser wird mittels Grosskraftschleifer weisser u. brauner Holzstoff erzeugt. Für die Anfertig. der letzteren Stoffart sind 2 Kocher vorhanden, mit denen Halbzellulose angefertigt wird, die auf den Papiermaschinen, ohne Verwend. anderer Rohstoffe, zu Spezialsorten verarbeitet werden kann. Zur Holzschleiferei gehören ferner 2 Holzentwässerungsmasch., vermittels welcher der Holzstoff, soweit er in der eigenen Papierfabrikation nicht ver- arbeitet wird, in feste Form gebracht und so zum Verkauf für In- und Ausland versandfertig gemacht wird. Der elektr. Strom für die Beleucht. des Werks u. des grössten Teils der Wohnhäuser wird selbst erzeugt, für den Betrieb wird eigene Dampf- u. Wasser- kraft benutzt. Die Kraftanlage besteht aus 3 Dampfkesseln, mit insges. 430 qm Heizfläche u. 1 Wasserturbine. letztere für eine Leistung von 100 PS. Zu dem Werk gehören auch 7 Beamten- u. Arb.-Wohnh. sowie eine Direktionsvilla u. ein Bürohaus. Der nicht bebaute Teil dient Lagerzwecken bzw. soweit hierzu nicht benötigt, teils als Gartenland, teils als Schlackenhalde. Beschäftigt werden etwa 80 Arb. u. Arbeiterinnen sowie 12 kaufm. u. techn. Angest. Die Ges. steht in enger Bezieh. zu der Vereinigten ringfreien Zeitungsdruckpapier- Fabriken G. m. b. H. in Berlin. Kapital: RM. 200 000 in 1600 Akt. zu RM. 100 u. 2000 Akt. zu RM. 20. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, erhöht bis 1923 auf M. 60 000 000 in 50 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 Umstell. von M. 60 Mill. auf RM. 505 000 (St.-Akt. 100: 1, Vorz.-Akt. 2000: 1) in 4000 St.-Akt. zu RM. 100, 5000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./12. 1925 wurden die RM. 5000 Vorz.-Akt. zum Nennwert eingezogen. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 30./3. 1927 Herabsetz. des Kap. um RM. 300 000 durch Zusammenleg. der Akt. im Verh. 2½: 1. Lt. G.-V. v. 24./11. 1928 Erhöh um RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./10. 1928. Dieser Beschluss ist nicht ausgeführt worden. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. 10 000, Fabrikgeb. 90 900, Wohngeb. 46 775, Masch. u. Masch.-Bespannung 120 035, Transportmittel, Einricht. u. Umwehr. 14 668, Beteil. 1575, Debit. 140 099, Kassa 325, Ausgleichs-K. für Hyp.-Aufwert. 50 000. Bestände an Waren, Rohstoffen usw. 132 714. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 20 000, Hyp. 100 000, Akzepte 48 985, Kredit. 190 405, Bankschulden 45 883, Div.-Rest 168. Gewinn 1650. Sa. RM. 607 093. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 25 176, Steuern 10 720, Zs. 19 245, Löhne u. Gehälter 175 489, Ausgleichs-K. für Hyp.-Aufwert. 10 000, Abschreib. 13 427, Gewinn 1650. —– Kredit: Fabrikations-K. 254 132, Gewinnvortrag 1926/27 1577. Sa. RM. 255 710. Dividenden: 1923/24–1927/28: 0, 0, 0, 4, 0 %. Direktion: Leo Prinz. Aufsichtsrat: Vors. Kaufm. Max Kallmann, Stellv. Justizrat Max Chodziesner, Bankier Eugen Schiff, Berlin. Papierfabrik Osthofen Akt.-Ges., Osthofen (Rheinh.). Gegründet: 15./5. 1923; eingetr. 19./7. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 II. Zweck: Papierfabrikation. Übervahme der Papierfabrik Osthofen a. Rh. G. m. b. H. Kapital: RM. 245 000 in 4900 St.-Akt. zu RM. 50. Urspr. M. 5 250 000, davon M. 4 900 000 auf den Inhaber lautende St.-Akt. Lit. A. u. 350 000 Vorz.-Akt. Lit. B. je M. 1000. Lt. G.-V. 5 30./12. 1924 umgestellt auf RM. 245 000 in 4900 Akt. zu RM. 50 unter Einzug der orz.-Akt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. März 1928: Aktiva: Masch. 90 650, Grundst. 33 307, Geb. 119 300, Mobil. 1800, Fuhrpark 2130, Werkgeräte 700, Debit. 633, Reichsbank 1815, Depot 162, Kassa u. Postscheck 134, Warenvorräte 3500, Gewinn- u. Verlust-K.-Vortrag 54 083, Saldo 8955. – Passiva: A.-K. 245 000, Banken 52 914, Kredit. 17 505, Akzepte 1753. Sa. RM. 317 173.