= Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 6331 Akt.-Ges. für Bauindustrie in Liqu., Borken (Bez. Kassel). Die G.-V. v. 26./8. 1925 beschloss Auflös. u. Liquidation der Ges. Liquidatoren: August Kellermann, Kassel, Grüner Weg 22; Friedrich Walter, Dörnhagen. Lt. dessen Mitteil. ist die Liqu. beendet. Die Firma ist somit erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Erzgebirgische Holzindustrie-Actiengesellschaft in Brand-Erbisdorf bei Freiberg i. Sa. Gegründet: 11./5. 1898; eingetr. am 22./7. 1898. – Die Gründung erfolgte mit staatlicher und städtischer Unterstützung, da der durch den zurückgehenden Bergbau arbeitslos gewordenen Bevölkerung Arbeitsgelegenheit geschaffen werden sollte. Zweck: Herstellung u. Verkauf jeder Art von Möbeln aus Holz u. verwandten Stoffen, insbes. von Sitzmöbeln u. Tischen, sowie der Betrieb verwandter Industrien. Besitztum: Die Grundst. der Ges. umfassen ein Areal von 15 000 qm. Auf ihm sind die drei- u. vierstöck. massiven Fabrikgebäude u. sonst. Anlagen sowie das Direktions- wohnhaus aufgeführt. Der grösste Teil der Fabrikgebäude ist aus Eisenbeton erbaut. Bis auf den Stammteil der Fabrik aus dem Jahre 1898 sind die Gebäude sämtlich in den letzten 10 Jahren erstellt; sie befinden sich in bestem baulichen Zustand. Die Ges. besitzt eine eigene Dampfkraftanlage mit einer Leistung von 100 PS, die vorwiegend mit den Holzabfällen aus dem Betriebe gespeist wird. Sie dient zur Erzeugung der elektrischen Kraft, mit der sämtl. Maschinen angetrieben werden; der Dampf selbst dient Heizzwecken. Die elektrische Kraftanlage ist ausserdem an die Überlandzentrale angeschlossen. Eine Transformatorenanlage formt bei Bedarf den Strom der Überlandzentrale auf eine Leistung von 100 kW um. Im Werk arbeiten 120 Holzbearbeitungsmaschinen und Motoren. –— Angestellte u. Arbeiter: 20 u. 240. Kapital: RM. 600 000 in 2340 St.-Akt. (Nr. 1–2340) zu RM. 100, 350 St.-Akt. (Nr. 2501 bis 2850) zu RM. 1000 u. 160 Vorz.-Akt. (Nr. 2341–2500) zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 15 000. Urspr. M. 120 000. 1908 Erhöh. um M. 30 000. 1914 Herabsetz. auf M. 15 000, dann erhöht von 1917–1922 auf M. 12 500 000 in 11 700 St-Akt. u. 800 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./8. 1924 von M. 12 500 000 auf RM. 250 000 derart, dass gegen 5 St.- bzw. Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 1 neue St.- bzw. Vorz.-Akt. zu RM. 100 verabfolgt wird. Die G.-V. v. 7./10. 1927 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. von RM. 250 000 auf RM. 400 000 durch Ausgabe von 150 St.-Akt. zu RM. 1000; div.-ber. ab 1./7. 1927. Die neuen Aktien wurden von der Disc.-Ges. Fil. Dresden mit der Verpflichtung übern., den alten Aktionären in der Weise ein Bezugsrecht anzubieten, dass auf RM. 500 alte Aktien RM. 300 neue St.-Akt. zum Kurse von 110 % bezogen werden konnten. – Die G.-V. vom 27./3. 1928 beschloss, zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. von RM. 400 000 auf RM. 600 000 durch Ausgabe von 200 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien, die ab 1./7. 1927 zu einem Viertel div.-ber. sind, wurden von der Disc.-Ges. Fil. Dresden mit der Verpflichtung übern., den alten Aktion. in der Weise ein Bezugsrecht anzubieten, dass auf RM. 2000 alte Aktien RM. 1000 neue Aktien zum Kurse von 150 bezogen werden konnten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 27./11. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Akt. = 10 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Abschr. u. Rückl., 15 % Tant. an Vorstand, 6 % Div. an Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdivid. bzw. R.-F. bzw. Vortrag. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. 6000, Geb. 104 000, Anlagen 92 800, Vorräte 317 726, Kassa u. Postscheck 2989, Bankguth. 2510, Schuldner 448 779, Verlust 30 591. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 105 000, Hypoth. 95 797, Gläubiger 154 675, Delkr. 49 924. Sa. RM. 1 005 397. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 233 783, Abschr. 14 428, nachträgl. bezahlte Div. 138. – Kredit: Gewinnvortrag 1928/29 35 759, Fabrikat.-Ertrag 181 999, Verlust 30 591. Sa. RM. 248 350. Kurs: Ende 1928–1930: 117.50, 38, 22 %. Zulass. von RM. 384 000 St.-Akt. (Nr. 1–2340 zu RM. 100 u. Nr. 2501–2650 zu RM. 1000) im Febr. 1928 in Dresden. Zulassung von RM. 200 000 Akt., Emission v. März 1928 (Nr. 2651–2850 zu RM. 1000) im Dez. 1928. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1929/30: 0, 4, 10, 12, 0, 0 %. Direktion: Gottfr. Aug. Wilken. Prokurist: C. A. Zipf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Hans Wilken, Hamburg; Frau Jos. Wilken, Brand-Erbisdorf; Prinz Ernst Heinrich, Herzog zu Sachsen, Schloss Moritzburg; Bank-Dir. R. M. Bartenstein, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Oberschlesische Holz-Industrie-A.-G. in Beuthen, O.-Schl. Die Ges. geriet im Juli 1930 in Zahlungsschwierigkeiten. Am 24./10. 1930 wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. In der Gläubigervers. v. 24./11. 1930 wurde der Vergleichs-