Plantaßen- und Kolonial-Gesellschaften. 6513 Hamburg Columbien Bananen Act.-Ges. in Hamburg. In der G.-V. v. 30./12. 1927 teilte die Verwaltung mit, dass die Ges. in absehbarer Zeit vor der Notwendigkeit der Liqu. stünde, da sie keine Geschäftstätigkeit ausübe u. ihr einziger Rechtstitel auf eine Entschädigung von $ 35 000 jährlich kürzlich von den englischen Gerichten als ungültig erklärt worden sei. Nachstehender Abschnitt enthält die letzten veröffentlichten Daten über die Gesellschaft. Gegründet: 23./6. 1910. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Bananenplantagen u. anderen Kulturen in Kolombien sowie die Ausübung von Handelsgeschäften jeglicher Art. Entwicklung: 1910 Erwerb der Rechte u. Uebernahme der Pflichten des Konsort. Albingia, sowie Ankauf des Grundstücks Thoms Erben am Bahnhofsplatz in Hamburg für M. 230 000. 1913 wurde die Pflanzung mit dem Bananengeschäft auf 30 Jahre gegen eine jährliche Zahlung von M. 145 000 an die englische Firma Eldegse Fyffes Ltd. übertragen. Die Ges. liegt mit dieser Firma im Prozess. Ein Londoner Gericht entschied bereits, dass der Vertrag erledigt sei. Falls die Londoner Firma den fälligen Betrag von 2½ Mill. M. nicht zahlt, hat die Bananengesellschaft über die Hälfte ihres Kapitals verloren und kann nicht weiterarbeiten. Die G.-V. v. 13./10. 1919 beschloss den Verkauf der Plantage in Punto Cesar. Kapital: RM. 6000 in 300 Akt. zu RM. 20. — Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 800 000, erhöht 1910 um M. 700 000, 1911 um M. 1 500 000 (auf M. 3 000 000 in 3000 Akt.). Lt. G.-V. v. 30./6. 1925 Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 6000 in 300 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 22./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Konzession in Columbien 7000, Verlustvortrag 532, Verlust 284. – Passiva: A.-K. 6000, Kredit. 1817. Sa. RM. 7817. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. RM. 284. – Kredit: Verlustvortrag RM. 284. Diyidenden: 1912/13: 0 %. Während des Krieges war die Ges. von der Verpflichtung, Bilanzen zu veröffentlichen, befreit. 1923/24–1925/26: 0 %. Direktion: Wilh. Mor. Hastedt, J. G. Secker, Rob. H. Sanders, Stellv. Dr. Frz. Chr. Wulff (aus dem A.-R. del.). Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dr. Frz. Chr. Wulff, Hamburg, Mühlendamm 94 (in den Vorst. del.), Dr. Walter Sthamer, Dir. Max Warnholtz, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hernsheim & Co. Akt.-Ges., in Hamburg, Spitalerstr. 11. Gegründet: 30./9. bzw. 29./10. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 30./10. 1909. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Die Besitzungen der Ges. in der Südsee sind von der australischen Regierung, die mit dem Mandat über das ehemalige Schutzgebiet von Neu- Guinea betraut worden ist, beschlagnahmt worden. Die Ges. erhielt seitens des Reiches nur 13 % des anerkannten Schadensanspruches £ 2 % Wiederaufbauzuschlag vergütet. Zweck: Erwerb u. Bewirtschaftung von Faktoreien u. Plantagen, sowie der Betrieb von Handel, Schiffahrt u. Gewerbe jeder Art im In- u. Auslande. Die Ges. hat sich gemeinsam mit der Hamburgischen Südsee Akt.-Ges. an der Melanesia Co. Ltd. in London beteiligt. (Beteiligung der Ges. 14 %.), Diese engl. Ges. hat von der austral. Enteignungsbehörde im ehemals Deutschen Schutzgebiete von Neu- Guinea eine Reihe wertvoller Pflanzungen erworben, deren Bewirtschaftung u. Ausbeutung be- trieben wird. Die Melanesia Co. Ltd. ist 1929 in Schwierigkeiten geraten. Die Versuche der Hamburgischen Südsee A.-G. die Aktien der Melanesia Co. Ltd. zu realisieren, waren bisher erfolglos. Ausserdem hat die Ges. im franz. Mandatsgebiete von Kamerun ein Handelsgeschäft eröffnet. Es ist beabsichtigt, sich in dieser ehemals deutschen Kolonie auch mit der Aus- beutung von Ölpalmenbeständen zu befassen. Durch die mit der franz. Verwaltung u. Privatbesitzern geführten Verhandlung konnte die Ges. in Edea (Kamerun) ein Areal von ca. 1300 ha mit etwa 150 000 wilden Ölpalmen in Bearbeitung nehmen. 1929 wurde eine Palmölfabrik in Betrieb genommen. Kapital: RM. 540 000 in 1800 Akt. zu RM. 300. — Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. M. 1 200 000; erhöht lt. G.-V. v. 24./10. 1911 um M. 600 000. Lt. Goldmark-Bilanz v. 1./1. 1928 Umstell. des Kap. von M. 1 800 000 auf RM. 1 260 000 durch Denomination der Aktien von M. 1000 auf RM. 700. Die in der G.-V. v. 23./10. 1929 beschlossene Erhöh. um bis RM. 500 000 wurde nicht durchgeführt. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. vom 28./10. 1030 Herabsetzung von RM. 1 260 000 auf RM. 540 000 durch Herabstempelung der Aktien von RM. 700 auf RM. 300. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 28./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa. Bank- u. Postscheckguth. 8335, Wertp. u. Debit. 296 026, überseeische Unternehm. einschl. Beteil. 1 045 509, Inv. 800, transit. Posten 16 990, Verlust 500 401. – Passiva: A.-K. 1 260 000, Gläubiger 608 063. Sa. RM. 1 868 063. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungsk. 62 543, Abschr. einschl. Verlust auf Handelsgeschäft Kamerun 653 270. – Kredit: Gewinn an Kommissionen, Zs. u. Diversen 28 711, R.-F. 126 000, Wiederaufbau-Res. 60 701, Verlust 500 401. Sa. RM. 715 814. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 408