Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 6553 genommen. Zunächst ist mit der Aufschliessung der Inseln Bubaque u. Ruban zus. zirka 7500 ha begonnen worden. Bubaque ist Administrationssitz für den ganzen Archipel u. hat einen natürl. Hafen, welcher grossen Seeschiffen Zugang bietet, u. von wo die Produkte der Ges. direkt nach Europa verschifft werden. Ungefähr die Hälfte der Gesamtfläche der Inseln Bubaque u. Ruban weist zus. häng. Olpalmenwildbestände auf, die durch ein- ausgedehntes Automobilstrassennetz u. etwa 600 km Schneisen aufgeschlossen worden sind. Die Palmbestände haben teilweise erhebl. namentl. durch Palmweinzapfen seitens der Eingeborenen gelitten, so dass die Erträgnisse einstweilen noch gering sind. Erst nach mehrjähriger schonlicher u. pflegl. Behandl. mit entsprech. Geldaufwend. kann mit angemess. Ernteergebn. gerechnet werden. Die bisher noch nicht bewirtschafteten Konzessionsgebiete auf den übrigen Inseln weisen sehr bedeutende Ölpalmbestände auf sowie grössere für andere Kulturen in Betracht kommende Flächen. Mit der Herstell. von fettsäurearmem Palmöl u. Palmkernen in einer auf Grund der neuesten Erfahr. (Kruppsches Pressverfahren) in Bubaque erbauten Fabrik wurde im April 1926 begonnen. Der Transport der Früchte aus den Pflanzungen zur Fabrik erfolgt teils mit Motorlastwagen teils auf dem Wasser- wege. – Im Jahre 1928 erwarb die Ges. auf Grund eines besonderen Abkommens mit der Afrikanischen Ölpalmen-A.-G. die von ihr stillgelegten Anlagen auf der den Inseln Bubaque u. Ruban benachbarten Insel Soga. Die Bewirtschaftung von Soga wird als Nebenbetrieb geführt. Von erheblichen Neuanlagen u. Instandsetzungsarbeiten ist bisher abgesehen worden. Die Aufschliessungsarbeiten nahmen 1929 ihren planmässigen Gang. An der Palmölaufbereit.- Anlage auf Bubaque u. den Transportmitteln wurden weitere Verbesserungen vorgenommen. Die Palmfruchternte stieg um 1431 t auf 4437 t Bündelgewicht Gegen Ende 1929 liess die Arbeitergestellung zu wünschen übrig u. auch in 1930 ist es nicht immer möglich gewesen, den Betrieb ausreichend mit Arbeitskräften zu versorgen, so dass die Aufschliessungs- arbeiten etwas in Rückstand gerieten. 100 Nach mehrjährigen Bemühungen ist es der Ges. mit Hilfe eines befreundeten Unter- nehmens gelungen, von der englischen Mandatsregierung in Kamerun die Anerkennung ihrer früheren Eigentumsrechte auf ihr in die englische Mandatszone entfallendes Pflanzungs- gelände zu erhalten. Es lässt sich jedoch noch nicht übersehen, wann u. unter welchen Bedingungen die Ges. über dieses Gebiet wieder wird verfügen können. Insbesondere steht noch nicht fest, ob die englische Mandatsregierung bereit sein wird, von der Anwendung des bisher üblichen Liquidationsverfahrens abzusehen. Effekten u. Beteiligungen (am 1./1. 1930): Nom. RM. 1 835 600 6 % Reichsschuldbuchforder, fällig 1947, nom. RM. 402 250 Wiederaufbau-Schuldbuchforder., Zinsen ab 1943, fällig ab 1947, nom. Escudos RM. 162 000 Companhia Xgricola e Fabril da Guiné (Agrifa-) Aktien (90 % des Kapitals), RM. 1 000 000 Vorschüsse an die Agrifa. Die Vorschüsse an die Agrifa, die auf Grund des Betriebsvertrages gewährt wurden u. ihrem Wesen nach eine Beteiligung dar- stellen, sind im Hinblick auf die Verhältnisse vorsichtig bewertet worden, wenn auch an- gesichts des Kolonialproduktenmarktes eine Rentabilität noch nicht in bestimmte Aussicht gestellt werden kann. Kapital: RM. 1 380 000 in 4700 Anteile A u. 9100 Anteile B zu je RM. 100. Urspr. M. 16 640 000 (Vorkriegskapilal) in 56 400 Anteile A u. 110 000 Anteile B zu M. 100, die lt. G.-V. v. 15./7. 1924 in gleichberecht. Anteile umgewandelt wurden. Die G.-V. v. 1./11. 1930 beschloss nach Einziehung von M. 80 000 angekauften Anteilen B die Umstell. des Kap. von verbleibenden M. 16 560 000 auf RM. 1 380 000, derart, dass auf 12 Anteile zu M. 100 ein Anteil zu RM. 100 entfällt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 1./11. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Status vom 31. Dez. 1929: Aktiva: Eff. u. Beteil. 1 536 268, Inv. 1500, verschied. Forder. 2 612 887, Bank- u. Barguth. 84 851, Verrechn.-K. 109 983. – Passiva: Bankdarlehen 550 000, sonst. Verbindlichkeiten 4419, Reichsentschädigungs-Ausgleich 3 791 071. Sa. RM. 4 345 491. Reichsmark-Eröffnungs-Bilanz am 1. Jan. 1930: Aktiva: Eff. u. Beteil. 2 348 867, Inv. 1500, div. Forder. 5893, Bank- u. Barguth. 84 851. – Passiva: Kapital 1 380 000, Wieder- aufbau-Rücklage 506 693, Bankdarlehen 550 000, sonst. Verbindlichk. 4419. Sa. RM. 2 441 112. Kurs: Anteile Reihe B: In Berlin: Ende 1913: 89 %; Ende 1924–1930: 4.90, –, 42, 18.25, 10, 4.25, 3 %. – In Hamburg: Ende 1924–1930; 4.75, 6.25, 41.75, 17.50, 10, 4, 4 %. Dividenden: 1913: 3 %: 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Reinhold Melchior. Reichskommissar: Legationsrat Geh. Reg.-Rat Eltester. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. Hermann Fischer, Stellv. Bankier Dr. Otto Jeidels, Mitgl.: Bankier Dr. Carl Beheim-Schwarzbach, Geh. Baurat Paul Habich, Berlin; Bank-Dir. Ferdinand Lineke, Hamburg; Bankier Dr. Eduard Mosler, Bankier Dr. Paul v. Schwabach, Berlin; Bankier Max M. Warburg, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Berl. Handels-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co., Bank des Berliner Kassenvereins (nur für Mitglieder des Giroeffektendepots); Hamburg: Nordd. Bank in Hamburg Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., M. M. Warburg & Co., Darmstädter u. Nationalbank; Köln: A. Schaaffh. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Stettin: Wm. Schlutow, Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank. = = ――――――――