Bergwerke, Hültten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewimung. Consolidirtes Braunkohlen-Bergwerk „Marie“ bei Atzendorf Bez. Magdeburg. (Börsenname: Marie kons. Bergwerk.) Gegründet: 10./12. 1872, mit Wirk. ab 1./7. 1872. Zweck: Übernahme u. Weiterbetrieb der Braunkohlengrube „Marie“. Besitztum: Zu dem früher von einer Gew. betrieb. Bergwerk gehört ein aus 10 Gruben- feldern zus. gelegtes Areal. Die Förder. geschieht jetzt von der 9. Sohle der Marbe-Anlage u. von der 11. Sohle der Otto-Anlage aus. Der Marbe-Schacht birgt in seinem Kohlenfelde mind. 120 000 000 hl. Ausser den den Betrieben dienenden Geb. besitzt die Ges. 15 Wohn- häuser mit 59 Beamten- u. Arb.-Wohnungen sowie 387 Morgen Acker. Durch die im Mai 1925 erfolgte Übernahme der Quote eines der Lieferungsgemeinschaft Helmstedt-Magdeburg angeschlossenen Werkes ist eine bessere Beschäftigung der Ges. erreicht worden. 1929 fand eine Zus. legung des Betriebes statt, indem von den beiden Schachtanlagen „Marbe“ u. „Otto“, die Marbeschachtanlage vorübergehend stillgelegt wurde u. seit Juli 1929 nur noch auf dem Ottoschacht gefördert wurde. Hier wurde unter Tage die veraltete Pferde- förderung durch eine elektrisch angetriebene Kettenbahn ersetzt. Inzwischen wurde auf dem Marbeschacht anstatt des hölzernen Fördergerüstes ein eisernes errichtet u. diese Anlage für eine Leistung von 1500 t täglich eingerichtet. Die Marbeschachtanlage der Grube ist seit Aug. 1930 wieder betriebsfähig, so dass wieder auf beiden Schächten gefördert werden kann. Durch Übernahme einer Quote von 60 000 t wird mit einer besseren Be- schäftigung gerechnet. Um die Rentabilität des Betriebes zu erhöhen, ist der Bau einer Kohlenaufbereitungsanlage beabsichtigt. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied der Magdeburger Braunkohlen- u. Brikett-Verkaufs- vereinig. u. beteiligt an der Kohle A.-G., Magdeburg mit 402 Akt. Statistik: Förderung 1913/14–1929/30: 2 323 245, 1 651 070, 1 996 270, 2 361 280, 2 650 590, 2 168 685, 2 683 425, 2 941 845, 2 922 660, 2 882 730, 2 009 360, 2 441 670, 2 565 955, 2 556 505 hl; 181 376.78, 190 909.64, 137 505.35 t; Absatz: 2 187 127, 1519 802, 1 853 375, 2 199 490, 2 479 412, 1 982 275, 2 454 738, 2 719 635, 2 681.725, 2 664 919, 1 829 648, 2 289 330, 2 397 351, 2 408 060 hl; 168 860.57, 170 989.79, 131 093.21 t. „ Kapital: RM. 898 800 in 1500 Akt. zu RM. 300 u. 374 Akt. zu RM. 1200. – Vorkriegs- kapital: M. 1 797 600. Das A.-K. betrug Ende Juni 1896 M. 2 250 000. Über die Wandlung des A.-K. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Umstell. des A.-K. lt. G.-V. v. 12./3. 1925 von M. 1 797 600 auf RM. 898 800 (2: 1) durch Herabsetz. des Akt.-Nennwertes von M. 300 auf RM. 150. Lt. G.-V.-B. v. 27./1. 1930 werden die Aktien zu RM. 150 in Aktien zu RM. 300 u. 1200 um- getauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. auf Grube „Marie“ bzw. in Magdeburg oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Abschr. u. Rückstell. nach Bestimm. des A.-R., 5 % zum R.-F., (Gr. ¼0 d. A.-K), 6 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R. (u. RM. 5000 feste Jahresvergüt.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Gruben 642 000, Eisenbahnen u. Wege 7900, Wohn- u. Wirtschaftsgeb. 86 400, Betriebsgeb. 79 500, Masch.- u. Betriebs-Inv. 43 200, Fuhrpark 4250, Acker 81 600, Eff. u. Beteil. 8376, Kohlenhalde 4500, Banken 919, Schuldner 56 826, Kassa 957, Materialienbestände 24 406, Verlust 155 438 (Avale 20 000). – Passiva: A.-K. 898 800, R.-F. 89 880, Rückstell. für Ackerminderwert 60 000, do. für Steuern usw. 13 765, Hyp. 100 000, Gläubiger 33 829, (Avale 20 000). Sa. RM. 1 196 275. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1928/29 139 781, Steuern 23 806, Handl.-Unk. 26 661, Arb.-u. Angestellten-Versich. 42 122, Abschr. 23 510. – Kredit: Betriebs- überschuss 77 444, Nebeneinnahmen 22 999, Verlust 155 438. Sa. RM. 255 883. Kurs: Ende 1913: 84 %; Ende 1925–1930: 32, 82, 40.25, 18, 48.50, 17.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913/14: 4 %; 1923/24–1929/30: 0 %. Direktion: Constans von Voigts-Rhetz, Ewald Stelmecke. Prokurist: E. Scarlett. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Ernst Friedrich Haase, Bankier Jéerome Becker, Kaufm. Fournier, Berlin; vom Betriebsrat: P. Briese. Zahlstelle: Magdeburg: Mitteldeutsche Landesbank.