274 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. (Steiermark) nebst einem Anteile am steirischen Erzberge. Die Betriebe der Gussstahlfabrik Kapfenberg (Steiermark) mit Tiegelgussstahlhütte, Martin- u. Elektrostahlanlage, Stahlform- giesserei, Press- u. Dampfhammerwerk. Gesenkschmiede, Walzwerk mit elektr. Betriebe u. Hilfsbetrieben, wie: Fabrik für feuerfeste Steine u. Schmelztiegel, ausgedehnte mechan. Werkstätten, Generatorenanlagen, Zentral-Kesselhaus u. elektr. Kraftzentrale, Glüherei u. Vergütungswerkstätten. Ausserdem besteht in Kapfenberg eine modern ausgestattete Prüfungsanstalt für chemische u. physikalische Materialuntersuchungen. Das Walzwerk Bruckbacherhütte u. die Werkzeugfabrik Böhlerwerk, sogen. Vbbstalwerke bei Waidhofen a. d. Ybbs (Niederösterreich) mit Einrichtung für die Herstellung von Qualitätsstählen in besonderen Profilen u. Werkzeugen aus hochwertigem Qualitätsstahl. Die ehem. Munitions- fabrik am Steinfelde nächst Felixdorf (Niederösterreich) wurde auf die Erzeugung von Werk- zeugen, insbesondere Druckluftwerkzeugen, eingestellt. Der Braunkohlenbergbau in Göriach unweit Kapfenberg. – 2. Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft in Zürich. – 3. Böhler Testverek es Tarsa in Budapest. –— 4. Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft, Prag mit Zweigniederlassung in Mähr. Ostrau. – 5. „Otelul Boehler“ Societate anonima romana in Bukarest mit Zweigniederlassung in Arad. – 6. Bohler Keitei Goshi Kaisha in Tokyo mit Zweigniederlassung in Osaka. – 7. Bohler Bros. & Co. Ltd. in Shanghai. Dachgesellschaft: Sämtliche Schwesterges. einschl. der Gebr. Böhler & Co. Aktien- gesellschaft, Berlin, sind in der „Vereinigte Böhlerstahlwerke-Aktiengesellschaft' in Zürich als Dachges. zusammengefasst. Kapital der Dachges.: Schw. Fr. 22½ Mill., davon ausge- geben schw. Fr. 19½ Mill. St.-Akt. Die Dachges. verfügt auch über den ausschl. Besitz der Firma ,Gualterio Denk“ in Buenos-Aires u. die überwiegende Beteil. an der St. Egydyer Eisen- u. Stahl-Industrie-Ges. in Wien sowie an der „Georg Graf v. Thurn'schen Stahl- werk Streiteben Akt.-Ges. in Gustanj-Ravne (S. H. S.). – Da somit in der Schweizer Dachges. dieselben Substanzwerte zusammengefasst sind, die sich ehemals in der ,Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft“, Berlin, befanden, wurde den Aktionären der deutschen Ges. das Recht zum Umtausch der deutschen Böhler-Aktien eingeräumt, u. zwar im Ver- hältnis von je 1 Stück Aktie zu RM. 100 gegen je 3 Stück Aktien zu schw. Fr. 100 der Vereinigte Böhlerstahlwerke Akt.-Ges. in Zürich. Kapital: RM. 5 000 000 in 50 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 15 625 000. Urspr. M. 12 500 000; erhöht bis 1910 auf M. 15 625 000, dann erhöht von 1916 bis 1922 auf M. 55 000 000 in 50 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 55 000 000 auf RM. 5 005 000 derart, dass der bisher. Nennwert der St.-Akt. u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 1 herabgesetzt wurde. Die Vorz.-Akt. sind inzwischen eingezogen. Von dem Rechte des Umtausches in Aktien der Vereinigten Böhlerstahlwerke Aktien- gesellschaft in Zürich haben die Inhaber von mehr als 99 % deutscher Böhler-Aktien Gebrauch gemacht. Grossaktionäre: Fast das gesamte A.-K. ist im Besitz der Vereinigten Böhlerstahl- werke A.-G. in Zürich. Anleihe: M. 20 Mill. in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1920. Die Anleihe ist zur Rück- zahlung zum 1./10. 1926 gekünd. worden. Am 30./6. 1930 noch RM. 1395 nicht eingelöst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 11./12. in Wien. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundbesitz 189 880, Betriebsanlagen samt Einricht. u. Wohngeb. 781 600, Verwalt.-Geb. 169 000, Werkzeuge u. Geräte 1, Vorräte 2 060 325, Aussenstände 6 605 676, Wechsel 151 988, Wertp 2684, Bargelder 54 890. – Passiva: A.-K. 5 000 000, 4½ % Teilschuldverschr. 1395, R.-F. 2 855 000, Werkserneuer.-Rückl. 225 000, Dispos.-F. für Beamtenfürsorge 520 234, Gläubiger 925 109, unbehob. Div. 349, Gewinn 1929/30 443 980, Gewinnvortrag aus 1928/29 44 977. Sa. RM. 10 016 047. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 311 788, Ausfälle 68 317, gesetzl. Abgaben für soziale Fürsorge 213 946, Gewinn (443 980 £ Gewinnvortrag aus 1928/29 44 977) 488 958, (davon Dispos.-F. für Beamten-Fürsorge 50 000, Div. 400 000, Tant. 9699, Vortrag 29 259). – Kredit: Gewinnvortrag 44 977, Zs. 9545. Saldo aus Waren 1 028 487. Sa. RM. 1 083 010. Kurs: Ende 1913: 232.25 %; Ende 1925–1926: 232, – %. Notiz in Berlin 1927 eingestellt. Dividenden: 1913: 16 %; 1924/25–1929/30: 8, 7, 8, 8, 8, 8 %. Vorstand: Gen.-Dir. Eug. Friedländer, Wien; Direkt.: Bergrat Dr.-Ing. Otto Böhler, Baurat Ing. Franz Heissig, Kommerzial-Rat Jos. Herm. Proft, Stellv. Dir. Adolf Kemperling, Berlin; Dir. Arthur Proschek, Düsseldorf. Prokuristen: Dir. Dr. A. Linhart, Dir. Dr. K. Planer, Dir. Dr. E. Wohlfarth, Dir. H. Zarbach, J. Barwisch, L. Basser. Aufsichtsrat: (6–18) Vors. Erwin Böhler, Wien; Stellv. Gen.-Dir. Dr.-Ing. Albert Vögler, Dortmund; Rich. F. Böhler, Wien; Komm.-Rat Ludwig Born, Geh. Baurat Dr.-Ing. Paul von Gontard, Bankdir. Herbert M. Gutmann, Berlin; Gen.-Dir. Dr. jur. W. Huber, Essen-Bredeney; Dr. Hugo Noot, Emil Mierka, Wien; Dir. Ludwig Neurath, Hofrat Dr. Ludwig Schüller, Dir. Dr. Oskar Sempell, Dortmund; Bankier Gustaf Schlieper, Botschafter a. D. Dr. Wilh. Solf, Berlin; vom Betriebsrat: E. Schmidt, A. Godt. Zahlstelle: Ges.-Kasse.