Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 275 Braunkohlen- und Brikett-Industrie A.-G. – Bubiag — in Berlin W 9, Potsdamer Str. 14. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 20./9. 1900 u. 14./10. 1904. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/03. Firma bis 1./11. 1926: Braunkohlen- und Briket-Industrie A.-G. Zweck: Erricht., Erwerb, Ausbeut., Pachtung, Betrieb, Verpacht. u. Veräusser. von Berg- werken u. Bergwerksgerechtsamen, sowie industr. Anlagen aller Art, vornehmlich der Braunkohlen- u. Brikett-Ind. Besitztum: Die Ges. betreibt vier Braunkohlenbergwerke Marie-Anne bei Kleinleipisch, Friedländergrube bei Zschornegosda, Bismarck I bei Poley u. Elfriede bei Gohra, sämt- lich in der Niederlausitz. – Zu diesen Bergwerken gehört der in den Gemeinden Särchen, Klettwitz, Bockwitz, Mückenberg, Lauchhammer, Dolsthaida, Zschornegosda, Costebrau, Grünewalde, Kleinleipisch, Gohra, Lichterfeld, Schacksdorf, Staupitz, Drössigk, Nehesdorf, Sallgast, Hohenleipisch, Drehna, Dörgenhausen, Kgl. Neudorf, Jahmen-Dürrbach beleg. u. im wesentlichen geschlossene Grundbes. der Ges., der am 30./6. 1928 rd. 6500 ha betrug. Hierzu kommen selbständ. Kohlenabbaugerechtigkeiten u. Mutungen, die im wesentlichen Reservefelder in der Ober- u. Niederlausitz bilden. Zu den Bergwerken gehören Brikett- fabriken, u. zwar mit 13 Pressen in Milly, 13 Pressen in Marie-Anne, 34 Pressen in Emanuel, 7 Pressen in Poley. Ausserdem besitzt die Ges. elektrische Krafterzeugungs-Anlagen von 54 000 KkW. Die jährliche Leistungsfähigkeit der 4 Brikettfabriken beträgt rund 2 000 000 t, die der Dampfziegelei Schacksdorf 11 Mill. Steine. Die Fabriken Milly, Marie-Anne, Emanuel sind an den Vorbahnhof Mückenberg der Reichsbahnstrecke Kohlfurt-Falkenberg, die Friedländergrube an die Strecke Lauchhammer-Ruhland u. die Grube Bismarck I an die Station Poley der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn durch eigene Gleise angeschlossen. Die Werke sind mit Werkstatt- und allen sonstigen Hilfsanlagen versehen. Eine Zentralwerkstatt befindet sich in Dolsthaida. – Die Ges. besitzt rd. 1250 Familienwohnungen (einschl. Siedlungswohnungen) sowie zwei Ledigenheime u. ist an der Siedlung „Heimat“ G. m. b. H. massgebend beteiligt. Es wurden 1929/30 im J ahresdurchschnitt 4272 Angestellte u. Arbeiter bei der Ges. u. ihren Tochtergesellschaften beschäftigt. (Ende Juni 1930: 3973). Statistik: Es betrugen bei den Werken der Ges., der Gew. Frielendorf u. der Gew. Vereinigte Schwiebuser Kohlenwerke: 1925/26 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 Rohkohlenförderung. . . t 4 663 677 4 771 192 5 417 041 6017 249 5 813 455 Rohkohlenabsatz . . . „ 4832 390 420 137 499 869 340 173 236 079 Briketterzeugung . . „ 1 542 303 1 604 484 1 771 860 2 037 070 1 933 310 Brikettabsatz . . „ 1 538 552 1 638 958 1 801 809 2 037 094 1 797 110 Stromerzeugung . . . . EWh 93 571 096 103 443 320 118 227 020 192 503 800 202 980 960 Stromabsatz. .. 3 34 216 489 36 793 063 49 519 917 116 244 738 124 352 354 Ziegelsteinerzeugung . Stück 7 921 783 9 706 175 10 993 368 9 948 251 8 776 190 Ziegelsteinabsatz „ 7 410 688 10 200 100 10 954 739 8 465 602 9 591 351 Verbände: Die Ges. gehört dem Ostelbischen Braunkohlensyndikat 1928 G. m. b. H. zu Berlin an, das bis 31./3. 1933 unkündbar ist. Beteiligungen: Der Ges. gehören sämtliche Kuxe der Gew. Frielendorf im Bezirk Kassel. Das Werk ist durch eigenes Gleis an die Station Frielendorf der Reichsbahnstrecke Treysa-–Malsfeld angeschlossen u. besitzt neben den erforderl. Abraum-, Kohlengewinnungs- u. Förderungseinrichtungen eine achtpressige Brikettfabrik sowie ein Kraftwerk von 1250 KkW. Die Gew. Frielendorf gehört dem ,Verkauf Hessischer Braunkohlen G. m. b. H., Kassel“ an. Zum Vertrieb der Erzeugnisse der Gew. Frielendorf ist die Hassia Kohlenvertriebs-Ges. m. b. H. in Kassel gegründet worden. – Ausserdem besitzt die Ges. sämtl. Kuxe der Gew. Ver. Schwie: buser Kohlenwerke, deren Betrieb im August 1927 stillgelegt wurde. – 1923 hat die Ges. zus. mit der Graf von Arnimschen Waldgutstiftung, Standesherrschaft Muskau u. der Ilse Bergbau- A.-G. die 1000teilige Braunkohlen-Gew. Muskau gegründet, die in der Oberlausitz über grossen noch unerschlossenen Felderbesitz verfügt. Ferner wurde zusammen mit der Ilse Bergbau- A.-G. u. der Generaldirektion der Grafen Henckel v. Donnersmarck, Beuthen O.-S., die Barbara Bergwerks-A.-G. in Lohnig (Kreis Striegau) errichtet, die ein Braunkohlenbergwerk besitzt. – 1923/24 fand anschliessend mit der Ilse Bergbau A.-G. zusammen die Gründung der Ostelbischen Braunkohlen A.-G. statt. 1924 sind von der A.-G. Deutsche Kaliwerke die Kuxe der Gew. Marie am Hirschberg bei Gross-Almerode erworben. Der Betrieb der Gew. Marie wurde 1928 stillgelegt. – Die Bubiag ist mit 50 % beteiligt an der Braunkohlengas G. m. b. H. Diese hat mit der Stadt Kassel einen Vertrag abgeschlossen, auf dem Gelände des Städt. Gaswerks in Kassel eine Braunkohlen-Gas-Erzeugungsanlage von 10 000 cbm Tages- leistung zu errichten. In dieser Braunkohlenvergas.-Anlage sollen praktische Versuche zur Vergasung von Braunkohlen durchgeführt werden. — 1930 wurde ein Aktienaustausch Ilse –Bubiag rückgängig gemacht, dafür erwarb die Bubiag von der Gräflich Schaffgott'schen Verwalt. Beteiligungen an einem aussichtsreichen Braunkohlenvorkommen im Rheinland. Kapital: RM. 20 640 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 32 000 Vorz.-Akt. zu RM. 20, letztere mit 50 % eingez. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht bis 1911 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1917 bis 1923 auf M. 72 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 32 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg: 18*