Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Kassa u. Postscheck 3448, Debit. 762 427, Waren 934 396, Grundst. u. Geb. 168 800, Masch., Betriebs-Inv., Anlagen, Einricht., Emballage 589 048, Verlust 90 334. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hyp. 150 000, Kredit. 1 398 455. Sa. RM. 2 548 455. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 795 470, Verlust 1928/29 307 947. – Kredit: Warenbruttogewinn 1 013 084, Verlust 1930 90 334. Sa. RM. 1 103 418. Dividenden: 1926/27–1929/30: 0 %. Direktion: Siegfr. Bäcker. Prokurist: Johannes Hellner. Aufsichtsrat: Joachim Koppel, B.-Tempelhof; Dr. Hermann Dahl, Leon Koppel, Bankier Adolf Marx, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Jacobius & Glückauf, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg 5, Lietzensee-Ufer 11. Lt. G.-V. vom 24./1. 1930 wurde die Firma geändert in Sachsen Brikettwerke. Diese Firmenänderung wurde seitens des Registerrichters nicht genehmigt. Die Ges. Jacobius & Glückauf wurde daraufhin liquidiert. Liquidator Dir. Max Glückauf. Am 16./10. 1930 wurde die Firma amtlich gelöscht. Letzte ausführl. Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1930. Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin W 9, Potsdamer Str. 127/28. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Fürstenberg a. O. Um den Brikettvertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien. Besitztum: Im Senftenberger Revier: I. die Zschipkauer Werke, Grube Anna und Grube Alwine, an der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn. II. Die Gruben Victoria I u. Bertha, in der Nähe von Senftenberg mit der Station Gross-Räschen der Lübbenau-Kamenzer Eisenbahn, durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden. III. Grube Victoria II (früher Elzer Grubengewerkschaft), durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Senftenberg verbunden. IV. Grube Victoria III (Gebiet des früheren Skyroteiches), zwischen Senftenberg und Ruh- land gelegen, durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Brieske verbunden. V. Grube Ferdinand bei Zschornegosda (früher Gew. Alwine), mit Bahn- anschluss nach Station Lauchhammer i. Sa. VI. Grube Waidmansheil bei Särchen (früher Gew. Germania); Bahnanschluss nach Station Annahütte N.-L. der Zschipkau-–Finster- walder Eisenbahn. VII. Grube Drochow, die mit der Grube Waidmansheil markscheidet, hat eine Feldesgrösse von etwa 153 ha. Die Kohle wird im Tagebau gewonnen u. dient zur Speisung der Grube Waidmansheil u. als Res. anderer zugehöriger benachbarter Gruben. Im Spremberger Revier: I. Grube Consul bei Pulsberg (1929 stillgelegt), in der Nähe von Spremberg, mit dieser Stadt durch ein Gleis verbunden. II. 20 noch nicht aufge- schlossene verliehene Bergwerke in den Kreisen Kottbus und Spremberg. III. Das noch nicht aufgeschlossene Kohlenfeld bei Litschen im Kreise Hoyerswerda mit einer Feldes- grösse einschliesslich der von der Gesellschaft belegten Zusatzfelder von ca. 150 ha. In Sachsen und in Sachsen-Altenburg: I. Die Grube Kraft I bei Thräna S.-A., mit eigenem Eisenbahnanschlussgleis nach Borna, Bez. Leipzig. II. Die Grube Kraft II bei Deutzen im Freistaat Sachsen, mit eigenem Eisenbahnanschluss nach Kieritzsch der Leipzig-Altenburger Bahn. III. Die Grube Kraft III bei Blumroda i. Sa. mit Eisenbahn- anschluss nach Station Borna, Bez. Leipzig. Der Grundbesitz der Ges. einschl. der eigenen Kohlenfelder beträgt rund 3150 ha, die Abbaugerechtsame umfassen rund 1900 ha. Bei den Gruben Consul, Kraft III erfolgt die Gewinnung im unterirdischen Betriebe. Bei den Zschipkauer Werken, Grube Anna und Grube Alwine zu im Tagebau und im unterirdischen Bau. Bei den übrigen Gruben Victoria I und Bertha, Grube Victoria II, Grube Victoria III, Grube Ferdinand sowie den Gruben Waidmansheil, Drochow, Kraft I u. Kraft II ausschliesslich im Tagebau. Zu vorstehenden Werksanlagen gehören u. a. 15 Brikettfabriken mit 80 einfachen, 30 Doppel-, zusammen 110 Brikettpressen, 3 Ziegeleien und umfangreiche sonstige Gruben- u. Fabrik- anlagen sowie Arbeiterkolonien. Die Ges. beschäftigt zus. etwa 5000 Beamte und Arbeiter. Beteiligung: Die Ges. besitzt nom. RM. 3 512 000 St.-Aktien der Bleichertschen Braun- kohlenwerke Neukirchen-Wyhra Akt.-Ges. Diese Ges. besitzt 1 Tagebaubetrieb u. 1 Brikett- fabrik, aie im Borna-Leipziger Revier gelegen sind u. mit den Werken Kraft I, II u. III der Niederlausitzer Kohlenwerke markscheiden. Hhre Beteil. beim Mitteldeutschen Braunkohlen- Syndikat beträgt 245 000 t Briketts u. 70 000 t Rohbraunkohle.