284 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1928/29 5231, Handl.-Unk. 802 360, Verlust auf Eff. u. Beteil. 186 729, Abschreib. 40 637, Gewinn 18 322. Sa. RM. 1 053 281. – Kredit: Bruttoerträgnisse RM. 1 053 281. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Heinz Pulvermann, Dir. Dr. Walter Bauer, Leo Grün, Paul Reiner. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ernst Braetsch, Kattowitz; Stellv. Graf Valentin Henckel v. Donnersmarck, Major a. D. Curt von Frankenberg u. Ludwigsdorf, Berlin; Dr. Paul Petschek, Prag. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Wintershall Aktiengesellschaft in Berlin. Verwalt. in Kassel, Hohenzollernstr. 139. Gegründet: 1./12. 1921: eingetr. 18./1. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Firma bis 29./6. 1929: Kali-Industrie Aktiengesellschaft. Zweigniederl. in Sondershausen. Zweck: Beteil. der Ges. an der Kali-Ind. u. der Abschluss aller damif sowie mit der Finanzier. u. dem Betrieb von Kaliunternehm. zus.hängenden Geschäfte aller Art. Die Ges. ist berechtigt, Kali- u. ähnliche Werke zu errichten, zu erwerben, zu verwalten u. in jeder Form zu verwerten, sich auch an anderen Unternehm. in jeder zulässigen Form zu beteiligen. Die der Ges. gehörigen Bergwerksfelder enthalten bei einer für den Abbau sehr günstigen Ablagerung Kalisalze von ausgezeichneter Güte u. grosser Menge. Die Aus- beutung der Lagerstätten u. die Verarbeitung der gewonnenen Salze erfolgt nach modernen technischen Grundsätzen. Durch die weiteren Erfolge auf dem Gebiete der Kalichemie ist die Herstell. von Nebenprodukten mit Nutzen möglich geworden. Die Bestrebungen der Ges. in der Herstell. von Mischdünger werden planmässig weiter verfolgt. Die von der Gewerkschaft Victor in Rauxel, an der die Ges. mit 50 % beteiligt ist, erbaute Stickstoff. anlage wurde im Herbst 1928 in Betrieb genommen. Die Ges. erstrebt durch Förderung u. Verbesserung der Herstell. von Mischdünger u. hochwertigen Kalisalzen eine Steigerung des Kaliabsatzes, insbesondere in Ländern mit grosser Agrarwirtschaft, in denen heute der Verbrauch von Kali noch unbedeutend ist. – Ende 1929 wurden im Konzern 1043 Ange- stellte u. 7363 Arbeiter beschäftigt. Die Zahl der Unternehmerleute betrug 1087. 9 Entwicklung: Während die Kali-Industrie Aktienges. bis zum Jahre 1926 lediglich Holdingges. war u. grosse Posten von Akt. u. Kuxen einer grossen Zahl der besten deutschen Kalinnternehmungen besass, ermöglichte es das „Gesetz über Steuermilder. zur Erleichter. der Wirtschaftslage“ v. 31./3. 1926, den grössten Teil der Unternehmungen, an denen die Ges. beteiligt war, mit ihr zu vereinigen. Im Sept. 1926 haben nachstehende Gewerk- schaften u. Ges. m. b. H. ihre Liqu. u. Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen: I. Gewerkschaften: Alicenhall, Beberstedt, Carlsfund, Ellers, Felsenfest, Ferna, Gebra, Glück- auf, Glückauf-Bebra, Glückauf-Ebeleben, Glückauf-Ost, Glückauf-West, Glücksborn, Hed- wigsburg, Heldrungen I, Heldrungen II, Herfa, Heringen, Hermann II, Hüpstedt, Immen- rode, Irmgard, Johannashall, Lohra, Meimerhausen, Neurode, Reichskrone (preussische Gew.), Reichskrone (gothaische Gew.), Richard (preussische Gew.), Richard (gothaische Gew.), Rothenfelde, Schlotheim, Walter, Westfalen, Westohm, Wilhelmshall, Wills; II. Ges. m. b. H.: Bergbaugesellschaft Alicenhall, Glückauf Chemische Werke, Chemische Fabriken Hüpstedt, Kaliwerke Meimerhausen, Rudolfus Chemische Fabriken, Chemische Fabriken Wolkramshausen. Zur gleichen Zeit haben die Aktiengesellschaften: Bismarckshall, Deutsche Kaliwerke, Grossherzog von Sachsen, Vereinigte Norddeutsche Kaliwerke u. die Gew. weimarischen Rechtes: Alexandershall, Butlar, Heiligenmühle. Heiligenroda, Kaiseroda, Grossherzogin Sophie, Grossherzog Wilhelm Ernst, Sachsen- Weimar ihre Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Im Austausch erhielten die Aktion. u. Gewerken für jede Aktie bzw. jeden Kux der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke 0.4, Gew. Butlar 0.14, Gew. Heiligenroda 9, Gew. Sachsen-Weimar 6, Gew. Kaiseroda 18, Gew. Heiligenmühle 0.333. Kaliwerke Grossherzog von Sachsen A.-G. 0.714 Akt. der Kali-Industrie A.-G., lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. 1927 haben die Gew. Hedwigsburg, Anhalt, Burggraf, Hildesia, Ilberstedt, Salzungen u. die Bergbauges. Aller-Hammonia m. b. H. Liquidation und Gesamtveräusserung ihres Vermögens, die Alkaliwerke Ronnenberg Fusionierung mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Es sind danach auf Grund der in den Jahren 1926 u. 1927 gefassten Liqu.- oder Fusionsbeschlüsse insges. 70 Untern. des sogen. Wintershall-Konzerns mit der Ges. verschmolzen worden. –— Durch Vertrag v. 22./9. 1930 sind die Vermögen u. Verpflicht. der Gewerkschaften des Dr. Wilhelm Sauer-Konzerns, die mit Ausnahme der Gewerkschaft Ottoshall, deren Kuxe sich ganz im Besitze dieses Konzerns befanden, ihre Liqu. beschlossen haben, auf die Ges. übergegangen. Nach dem von der Ges. gemachten Angebot entfallen auf jeden aussenstehenden Kux Bergmanns- segen nom. RM. 8000 Aktien, Hugo nom. RM. 6000 Aktien, Hohenfels nom. RM. 5600 Aktien u. Erichssegen nom. RM. 2800 Aktien der Wintershall A.-G. — Neben der Ges. bestehen an selbständigen Untern. noch die Kali-Bank A.-G., die Chemikalien-A.-G. u. die Gew. Wintershall, Mathildenhall, Dreileben, Belsdorf, Ummendorf, Alleringersleben, die Bergbau- gesellschaft Antonglück sowie die Gew. Bonifatius u. Escherberg. Besitztum: Die Ges. besitzt Bergwerksgerechtsame im Umfange von etwa 165 000 ha u. hat einen Grundbesitz von etwa 1400 ha. Es sind 35 Schachtanlagen u. 11 chemische Fabriken vorhanden.