Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 289 Mobilien 1, Vorräte 833 481, Debit. 597 104, Beteil. 20 625, Kassa 3570, Wechsel 7002, Avale u. Industriebelast. 516 840. – Passiva: A.-K. 1 804 000, R.-F. 190 000, Ern.-F. 80 000, Delkr. 30 000, Hinterleg.-K. für nichtumgetauschte Aktien 2873, Beamten-Pens.-F. 40 714, Kredit. 390 458, rückständige Löhne 24 315, nicht erhob. Div. 2041, Avale u. Industriebelast. 516 840, Gewinn 8404. Sa. RM. 3 089 647. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Geb. 19 934, do. auf Motoren, Masch. u. Apparate 72 625, Handl.-Unk. 359 921, Gewinn 8404 (davon 8 % Vorz.-Div. 3520, Vortrag 4884).– Kredit: Vortrag aus 1928/29 5583, Betriebsgewinn 455 303. Sa. RM. 460 886. Kurs: Ende 1913: 75 %; Ende 1925–1930: 33, 67, 74, 68 ¾, 57, 33 %. Notiert in Berlin. Das gesamte St.-A.-K. ist zugelassen. Dividenden: St.-Akt. 1912/13: 3 %; 1923/24–1929/39: 0, 5, 0, 5, 6, 5, 0 %. Vorz.-Aktien 1923/24–1929/30: Je 8 %. Direktion: Friedrich Hegemann: Prokuristen: Obering. Fr. Baumann, W. Vellmer, C. Brinkmann, H. Bongert. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Ernst Schweckendieck, Dortmund; Stellv. Gen.- Dir. Viktor Toyka, Dortmund; Gen.-Dir. Walther Hesse, Aachen; Komm.-Rat Otto Auer, Iserlohn; Bank-Dir. Paul Brandi, Essen; Freih. Kurt von Schröder, Köln; vom Betriebsrat: W. Fellenberg, K. Schröder. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Essen, Dortmund u. Iserlohn: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Köln: J. H. Stein. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Wie das Geschäftsjahr 1928/29 stand auch das abge- laufene Geschäftsjahr unter dem Zeichen eines ausserordentlich heftigen Preiskampfes für die von uns hergestellten Artikel. Besonders die immer zunehmende Konkurrenz des Auslandes, namentlich Frankreichs u. Belgiens, auf unseren Hauptabsatzgebieten für die Ausfuhr machte sich sehr stark bemerkbar. Ungünstig hat sich ferner der im April erfolgte starke Preissturz für Kupferfabrikate ausgewirkt, da unsere Läger naturgemäss entsprechend entwertet wurden, obgleich wir uns beim Einkauf sehr vorsichtig eingestellt hatten. Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen a. d. Erft. Gegründet: 30./12. 1908; eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus.hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, Finanzierung von Bergwerksunternehmungen sowie die Be- teiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. erwarb 1909 die gesamten 1000 Kuxe der Braunkohlen-Gewerksch. Hubertus u. beschloss dann als einzige Gewerkin am 25./3. 1909 die Auflös. der Gew. unter Überweisung sämtl. Aktiva u. Passiva an sich selbst. Der zus.hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Der Bergwerksbesitz der Ges. umfasst die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube, Axersrott, Wurmsrott. u. Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamtgrösse von 1 324 500 qm. Der Grundbesitz der Ges. hat einen Flächeninhalt von 1 336 652 qm, hiervon entfallen auf Grubenbetriebe, Eisenbahnanschlüsse u. Fabrikgebäude 400 000 qm. Industrielle Gebäude beanspruchen 16 638 qm u. 3460 qm dienen Wirtschafts- u. Wohlfahrtsgebäuden, weitere 700 000 qm sind teils ausgekohlt, teils mit Abraumhalden bedeckt; auf dem übrigen Gelände ist der Abbau noch nicht in Angriff genommen. Vorhanden sind in Brüggen eine Brikett- fabrik von 13 Pressen mit einer Jahresleistung von 250 000 t, ferner eine Dampfanlage mit 17 Kesseln von zus. 2400 qm Heizfläche, eine elektr. Krafterzeugung mit 3300 kW Masch.- Leistung u. eine grössere Reparaturwerkstatt. Ferner gehören der Ges. 36 Wohngebäude mit 49 Wohnungen für Angestellte u. Arb. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m geschätzt. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1: 2½. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das ,Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Haupt- kettenbahnen aufgeschlossenen u. entwässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von noch 20 000 000 cbm als abbaufähig vorhanden angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2500–2800 t stattfinden kann. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem drei- teiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Normalspur an die Horrem-Liblarer Reichsbahnstrecke angeschlossen. Die Ges. hat ihre ganze Brikettprodukt. an das Phein. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. zu Köln verkauft. Der Betrieb der Grube Hubertus ist im Aug. 1930 vorläufig stillgelegt worden. Dafür wird seitdem die ausfallende Kohlenmenge aus der Grube Türnich bezogen. Die für den Transport der Kohle erforderlichen Einrichtungen sind hergestellt worden. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 19