290 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Sämtliche Betriebe der Hubertus-Ges. u. ihrer Tochterges. sind durch eig. Gleise an die Reichsbahnlinie Horrem–Liblar angeschlossen, die Werke Brendgen u. Kohlenquelle ausserdem an die Köln-Bonner Eisenbahn. – Die gesamte Belegschaft beträgt zur Zeit 49 Angest. u. rd. 514 Arb. Beteiligungen: Die Beteilig. der Ges. setzen sich zusammen aus sämtl. Stammanteilen bzw. Kuxen folg. Bergbauunternehmungen: Carl Brendgen Braunkohlen-, Brikett- u. Ton- werke G. m. b. H. in Zieselsmaar, Kreis Euskirchen (Stammkap. RM. 20 000), Braunkohlen- und Brikettwerk Concordia-Liblar G. m. b. H. in Kierdorf, Kreis Euskirchen (Stammkap. RM. 20 000), Gewerkschaft Kohlenquelle, Braunkohlenbergwerk u. Brikettfabrik in Kierdorf Diese Tochterges. sind vertraglich verpflichtet, die ihnen von der Hubertus-Ges. über- wiesenen Aufträge u. Liefer. an Briketts u. Rohkohlen auszuführen, wogegen der Betrieb in den Anlagen der Tochterges. durch die Hubertus-Ges geführt wird; die Abraumarbeiten sind einem Unternehmer übertragen. Die Tochterges. beuten auf Grund eines zeitlich un- begrenzten Pachtvertrages das mit dem Hauptfeld von Hubertus markscheidende Gruben. feld Concordia in einer Gesamtgrösse von 2 894 500 am, wovon etwa die Hälfte ausgekohlt ist, gegen Zahlung einer Jahrespacht aus. Das Braunkohlenflöz dieses Feldes ist durch Tagebau aufgeschlossen. Die Tochterges. besitzen insges. 3 Brikettfabriken mit 17 Pressen (darunter 1 Doppelpresse) mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 280 000 t. Ihre Dampf- anlagen umfassen 23 Kessel mit 1875 qm Heizfläche; die Maschinenleistung der elektrischen Anlagen beträgt 720 kW. Die Tochterges. verfügen über einen eigenen Grundbesitz von 436 594 qm, wovon 24 153 qm für industrielle Gebäude und 3840 qm für Wohn-, Wirt- schafts- u. Wohlfahrtsgebäude in Anspruch genommen werden. Der Rest ist ganz für Tagebau, Eisenbahnanschlüsse und Fabrikhöfe benutzt; ausserdem sind für derartige Anlagen noch rund 5000 qm Fläche des Pachtfeldes Concordia in Benutzung. Ferner sind 13 Wohngebäude mit 25 Wohnungen für Angestellte und Arbeiter vorhanden. – Die Beteiligung mit RM. 191 600 an der Vereinigungs-Ges. Rheinischer Braunkohlen- bergwerke G. m. b. H. in Köln ist gegen Kohle ausgetauscht, wodurch die Lebensdauer der A.-G. sich verlängert. Die Ges. u. ihre Tochterges. sind gemeinschaftlich Mitgl. des Rheinischen Braun- kohlen-Syndikats G. m. b. H. in Köln, das als Verkaufsorganisation nach dem Kohlen- wirtschaftsgesetz den Vertrieb der Erzeugnisse der rheinischen Braunkohlenunternehm. durchzuführen hat. Die Beteilig. am Brikettabsatz des Syndikats betragen: Hubertus 205 000 t, Kohlenquelle 120 000 t, Carl Brendgen 60 000 t, Concordia-Liblar 84 000 t. Das Jahreskontingent der Hubertus- u. ihrer Tochter-Ges. im Syndikat beträgt 469 000 t. Briketts u. 500 000 t Rohkohle, d. h. 4.276 % Anteil an Briketts u. 4.914 % Anteil an Rohkohlen. Statistik: 1926 1927 1928 1929 1930 Kohlenförderung . . t 1 404 183 . 1 534 520 1 442 048 1673 038 1 476 425 Brikettherstellung . t 427 731 470 260 430 989 537773 458 639 Absatz an Rohkohle t 25 045 10 461 — — Absatz an Briketts . t — 455 373 430 741 — 436 601 Kapital: RM. 4 300 000 in 13 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. Urspr. M. 4 500 000 (Vorkriegskapital). 1919 Erhöh. um M. 4 000 000 in 4000 Stück 6 % Vorz.- Akt. Weiter erhöht 1920 um M. 4 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 13 000 000 auf RM. 3 100 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 300 bzw. RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./12. 1926 Erhöh. um RM. 1 200 000 in 4000 St.-Akt zu RM. 300 tnit Div.-Ber. ab 1./1. 1927. Die neuen St-Akt. sind zum Kurse von 130 % von einem unter Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Köln stehenden Bankenkonsort. übern. worden, das einen Teilbetrag von RM. 1 033 200 den Inh. der alten RM. 3 100 000 Aktien derart zum Bezuge angeboten hat, dass auf je RM. 900 alte Aktien eine neue St.-Akt. über RM. 300 zum Kurse von 135 % bezogen werden konnte. Die restl. RM. 166 800 neuen St.-Akt. sind für Rechnung der Ges. von dem Bankenkonsort. verwertet worden. – Die der Ges. aus der Kapitalerhöh. zugeflossenen Mittel sind für Betriebsverbesserungen bestimmt. Grossaktionäre: J. Petschek. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1906. II. M. 1 700 000 in 4½ % Schuldver- schreib. v. 1911 Zwecks Barablös. wurden beide Anleihen zum 1./11. 1926 gekündigt. Ab- lösungsbetrag RM. 128.65 für je M. 1000. Die Genussrechte für Altbesitz wurden durch Barzahl. von RM. 50 für jedes anerkannte Genussrecht abgefunden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 23./3. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0o des A.-K.), etwaige Sonderrückl., Bildung eines Div.-R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., noch 4 % Grund-Div. an alle Aktien, 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 15 000). Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grubengerechtsame 1 391 600, Grundstücke 149 589, Wohnungen 89 537, Betriebsanlagen 3 378 420, Material. 148 621. Brikettbestand 67 785, Kassa 2320, Schuldner einschl. Bankguth. u. Beteilig. 4 396 617, Tochter-Ges. 1 580 745, Hyp. 143 044, Kaut. 94 500. – Passiva: A.-K. 4 300 000, Anleihen 180 526, R.-F. 651 594, Div.-R.-F. ――