310 Bergwerke, Hütten- u. Salinepwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. werden in 4 mechan. Werkstätten mit Transporteinrichtungen bis zu 200 t Stückgewicht bearbeitet. Eine Werkstatt dient neben dem allg. Maschinenbau der Anfertig. von Kriegsmaterial in dem erlaubten Umfang. Weitere grosse Werkstätten dienen der Herstell. von Eisenbahn- betriebsmitteln u. der oben angegebenen Masch. Der Lokomotivbau mit 74 000 am Grunafläche u. 35 Richtständen hat eine jährl. Leistungsfähigkeit von 350 schweren Güterzuglokomotiven. Von den Hilfs- u. Nebenbetrieben sind erwähnenswert: Kesselanlagen mit 37 300 qm betriebs- fähiger Heizfläche, Elektrizitätswerke mit rd. 34 000 installierten kW. u. einer Jahres- erzeugung von z. Zt. rd. 100 000 000 kWh, ferner 2 Wasserwerke an Ger Ruhr, Anlagen zur Herstell. von Druckluft, Sauerstoff u. Wasserstoff, 1 chemisch-physikalische Versuchs- anstalt u. 1 Probierwerkstatt, 1 graphische Anstalt. Der Gesamtgrundbesitz der Gussstahl- fabrik in Essen beträgt 870 ha, davon sind 109 ha von Werksanlagen überbaut. Auf den Kern der Gussstahlfabrik entfallen rd. 300 ha, auf das mit ihr durch eine 3 km lange Normalspurbahn verbundene Hafengelände am Rhein-Herne-Kanal rd. 190 ha; von letzterem sind z. Zt. etwa 30 ha industriell aufgeschlossen. Das Eisenbahnnetz mit mehreren An- schlüssen an die Staatsbahn umfasst 224 km Gleisstrecke auf der rd. 80 eig. Lokomotiven u. über 3700 eigene Güterwagen verkehren. Zur Gussstahlfabrik einschl. der später erwähnten Bergwerke Essen gehören 12 700 Wohnungen, ferner Krankenanstalten, Erholungsheime, 1 Konsumanstalt mit 142 Verkaufsstellen in Essen u. auf den Aussenwerken, schliesslich auch noch eine Reihe anderer Wohlfahrtseinrichtungen. – Auf der Gussstahlfabrik werden 2. Zt. 22 000 Arb. u. Beamte beschäftigt. II. Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen (Niederrhein): Die Friedrich-Alfred-Hütte hat einen Grundbesitz von 584.56 ha, davon 36.01 ha überbaut. An Erzeugnissen werden hergestellt: Roheisen der verschiedensten Sorten, Rohstahl, Halbzeug, Eisenbahn-Oberbau- material, Formeisen, Stabeisen, Walzdraht, Eisenbauwerke aller Art, Zement- u. Schlacken- steine. Die Hütte besitzt eine Hochofenanlage von 10 grossen Hochöfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von rd. 1 850 000 t Roheisen u. 2 Schachtöfen zur Erzeug. von Ferro- Chrom, Ferro-Silizium usw. Die in der Verlängerung des Hochofenwerks angeordnete Kokerei umfasst 175 Öfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 475 000 t, ausserdem ist dort eine Anlage zur Gewinnung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak u. Benzol vorhanden. Zur Heranschaffung u. Lagerung der benötigten Mengen von Erz u. Koks dienen eine über 1 km lange Hafenanlage mit 11 grossen elektrisch betrieb. Ausladebrücken u. entsprechenden Vorratsplätzen sowie eine über die ganze Länge der Hochofenanlage sich erstreckende, mehrgleisige Hochbahnanlage mit darunter liegenden Bunkern. Für die Verarbeitung eines Teiles der entfallenden Mengen Hochofenschlacke sind 1 neuzeitliches Hochofenzementwerk u. 1 Schlackensteinfabrik bestimmt. Die Stahlwerke, die das Roheisen zum Teil flüssig vom Hochofenwerk beziehen, bestehen aus 1 Thomaswerk mit 2 Roheisenmischern von je 900 t Inhalt u. 6 Konvertern sowie 2 Martinwerken mit zus. 9 Martinöfen (darunter 4 kippbaren 160-t-Ofen). Die gesamte Leistungsfähigkeit beträgt etwa 1 450 000 t im Jahre. Die von den Stahlwerken gelieferten Rohblöcke gelangen in glühendem Zustande zu den Walzwerken, zu dem 3 Blockstrassen, 4 schwere Fertigstrassen zur Herstell. von Eisenbahn-Oberbaumaterial, Trägern, Knüppeln usw., 2 Mittelstrassen zur Auswalzung von Grubenschienen u. Form- eisen, 3 Feinstrassen zur Erzeug. von Stabeisen jeder Abmessung u. 1 Drahtwalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von mehr als 180 000 7 Walzdraht jährlich gehören. Den Walz- werken sind die erforderl. Zurichtereien u. Lagerplätze für die Walzerzeugnisse mit grossen Kranbahnen angegliedert. Die Eisenbauwerkstätten weisen eine Leistungsfähigkeit von jährlich 35 000–40 000 t Eisenkonstruktion aller Art auf. Hier werden u. a. feste u. bewegl. Brücken, Hochofengerüste mit Gichtaufzügen u. Verbindungsbrücken, moderne Stahl- u. Walzwerkshallen bis zu den grössten Abmessungen, Fördergerüste u. Schachtanlagen, Kohlenmischtürme, Fabrik-, Luftschiff- u. Flugzeughallen, Wehr- u. Schleusenbauten, Spund- wandeisen neuester Bauart usw. ausgeführt. Unter den Nebenanlagen sind u. a. zu erwähnen die mit Hochofengasdynamos ausgerüsteten elektr. Gleichstrom- u. Drehstromzentralen sowie 1 grosse Thomasschlackenmühle. Der Eisenbahnbetrieb verfügt über 38 Normal- u. Schmal- spurlokomotiven mit einem entsprechend grossen Wagenpark auf einer Gleisanlage von etwa 114 km Gesamtlänge. 1 chem. Laboratorium u. 1 physikalische Untersuchungs- anstalt dienen zur Prüfung der Rohstoffe u. Erzeugnisse. Zum Werk gehören 1706 Wohnungen. – Beschäftigt werden rd. 7900 Arb. u. Angestellte. B. Kohlenzechen: I. Zechen Hannover und Hannibal in Bochum-Hordel: Der Grundbesitz hat eine Flächenausdehnung von 443.01 ha, die Berechtsame eine Grösse von 8 304 395 qm. Geliefert wird Gasflamm- und Fettkohle. Vorhanden sind 10 Schächte, darunter 3 Förderschächte. Insges. werden 29 Flöze auf 2 Sohlen abgebaut. Die grösste Förderteufe beträgt 750 m. Die Leistungsfähigkeit der Kokereien mit zus. 401 Koksöfen beträgt 850 000 t jährlich. In der Nebenproduktenanlage werden Ammoniak, Teer, Benzol, Kraft-, Leucht- u. Heizgas gewonnen. Zur Zeche gehören 2493 Wohnungen. –— Beschäftigt werden rd. 5900 Arb. u. Angestellte. II. Bergwerke Essen, Essen-Bergeborbeck. Am 1. August 1927 wurde die Gewerkschaft ver. Helene u. Amalie in Bergeborbeck von der Fried. Krupp A.-G. übernommen u. unter der Bezeichnung „Fried. Krupp Aktiengesellschaft, Bergwerke Essen“, die Verwaltung der Zeche ver. Helene u. Amalie mit der der Zeche ver. Sälzer u. Neuack vereinigt.