372 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. von Gewinnen u. gewissen Reserven der anderen Werke ausgeglichen wurde. Zur Vereinfach. der Organisation wurden einige wichtige Fabrikationszweige des Butzbacher Werkes nach Köln- Bayenthal verlegt u. ein Teil der Butzbacher Werkstätten geschlossen; hierdurch wurde auch der Verwaltungsapparat erheblich vereinfacht. Die techn. Büros des früher Meguin'schen Hauptbetriebes in Butzbach wurden teils nach Berlin, teils nach Köln überführt, wobei erhebliche Einschränk. des Personalbestandes erreicht werden konnten. –— Im Geschäfts- jahr 1926/27 war eine befriedigende Beschäftigung der fabrikatorischen u. sonst. Einrichtungen der Ges. zu verzeichnen. Wichtige neue Fabrikationszweige, für die seit der Fusion mit der Meguin-Ges. von der Ges. jahrelange Vorarbeit geleistet werden musste, konnten erst allmählich so weit gefördert werden, dass es möglich war, Aufträge auf Gesamtanlagen grösseren Ausmasses hereinzunehmen. Der G.-V. v. 22./12. 1927 wurde entsprechend den seit langer Zeit erwogenen Plänen eine durchgreifende finanzielle Reorganisation der Ges. vorgeschlagen. Diese wurde von der G.-V. genehmigt u. beschlossen, das Stammkapital im Verh. von 371 zus. zulegen u. im Anschluss daran wieder auf RM. 12 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien, soweit sie von den alten Aktion. nicht bezogen wurden, wurden von einem der Ges. nahestehenden Kon- sortium fest übernommen. In der zweiten Hälfte des am 30./6. 1928 abgelaufenen Geschäfts- jahres wurde die am 22./12. 1927 beschlossene finanzielle Rekonstruktion der Ges. durchgeführt. Der Umtausch der zus. gelegten alten Stammaktien in neue Aktien war Anfang 1929 beendet. Der durch die Kapitalherabsetzung freigewordene Betrag von RM. 10 666 000 wurde in Höhe von rd. RM. 5 150 000 für Abschreibungen auf Anlagewerte verwandt, der Rest für Ab- schreibungen auf andere Konten, insbes. auf Beteiligungen u. Vorräte sowie zur Tilgung des vorgetragenen Verlustes. Auch in technischer Hinsicht war das Geschäftsjahr 1927/28 für die Ges. ein Jahr der Umstellung u. Rationalisierung. Einen durchgreifenden Umbau erfuhr das Berlin-Moabiter Werk; ebenso wurde in der Modernisierung der Dessauer u. Bayenthaler Werke fortgefahren u. dieses Programm im Geschäftsjahr 1928/29 im wesent- lichen zum Abschluss gebracht. Im Herbst 1930 hat die Ges. von der Magnet-Werk G. m. b. H. u. der Schaltapparate G. m. b. H. in Eisenach das Fabrikationsrecht u. einzelne Fabrikationseinrichtungen käuflich erworben. Die Fabrikation des Magnet-Werkes ist von der Ges. selbst, die Fabrikation der Schaltapparate G. m. b. H. von einer von der Ges. neu- gegründeten Tochterfirma, der Mitteldeutschen Schaltapparate G. m. b. H. in Eisenach, über- nommen worden. Zweck: Erwerb, Pacht, Anlage u. Betrieb von Maschinenfabriken, Giessereien u. Werk- stätten für Eisenkonstruktion u. Apparatebau, sowie Verkauf eigener u. fremder industr. Erzeugnisse. Die Ges. kann das bisher betriebene Geschäft erweitern, auf verwandte Betriebe ausdehnen und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Erzeugnisse: Vollständige Gaswerke, sämtliche Apparate für den Gaswerksbetrieb, Ausrüstungsteile für Gaserzeugungsöfen, Gas- u. Flüssigkeitsbehälter, Nebenprodukten- gewinnungsanlagen, kompl. Gasfernversorgungsanlagen, Strassenbeleuchtun g, Gasfernzündung, Abhitzeverwertungsanlagen, Wassergas-, Kohlenmischgas- u. Wasserstoffanlagen, Elektro- lIyseuranlagen, Generatorenanlagen, Wasserversorgung u. Auf bereitungsanlagen, Kläranlagen für industrielle u. kommunale Abwässer, Ammoniak-Verbrennungsanlagen, Anlagen für die chemische Industrie, Öl-Extraktionsanlagen, Ol.Raffinationsanlagen, Öl-Härtungsanlagen, Hochofen- u. Stahlwerks-Einrichtungen, Einrichtungen für Kokereianlagen, Einrichtungen für die Braunkohlen-Industrie, Schwelanlagen, Einrichtungen für Hütten- u. Zechenbetrieb, Eisen-, Hoch- u. Brückenbauten, Hebezeuge u. Transportanlagen aller Art, Drehscheiben, Schiebebühnen, Rangieranlagen, Bahnbedarf, Lasten-Aufzüge, Triebwerke, Schiffswinden, Feuerungs- u. Dampfkesselanlagen, vollständige Kesselhaus-Einricht., Müllverbrennungs- u. Müllverwertungsanlagen, Trocknungsanlagen für die keramische Industrie, Stahl- u. Grau- guss, säurebeständiger Ferro-Siliziumguss. Verbandszugehörigkeit: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Reichsverband der Deutschen Industrie, Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Verband Deutscher Apparate- bau-Anstalten, Deutscher Stahlbau-Verband, Verein Deutscher Eisengiessereien, Deutscher Fördermittel-Verband, Verband Berliner Metallindustrieller, Ausfuhrverband für Auf- bereitungsmaschinen, Feuerungsverband. Besitztum: Zur Fabrikation der vorstehenden Erzeugnisse stehen der Ges. neben Arbeits- stätten kleineren Umfanges ihre Werke in Berlin-Moabit, Butzbach (Hessen), Dessau u. Köln- Bayenthal zur Verfügung. Das Werk der früheren Oberschles. Bamag-Meguin A.-G. in Gleiwitz ist seit April 1928 stillgelegt. Die Fläche des Grundbesitzes setzt sich wie folgt zusammen: Werke: Berlin-Moabit Grundbesitz 25 281 qm, bebaute Fläche 12 948 qm, Butzbach (Hessen) Grundbesitz 549 805 qm, für Fabrikbetrieb bebaute Fläche 37 291 qm, Dessau I u. II Grund- besitz 272 552 qm, bebaute Fläche 58 500 qm, Köln-Bayenthal Grundbesitz 104 196 qm, be- baute Fläche 34 313 qm, Gleiwitz Grundbesitz 34 102 qm, für Fabrikbetrieb bebaute Fläche 14 500 qm. Ausser diesen bebauten Flächen befinden sich auf dem Grundbesitz der Ges. in Butzbach 89 eig. Wohnhäuser mit 203 Werkswohnungen. Als Betriebskraft dient im Berliner Werk eine Dampfkraftanlage von 825 PS. Ausserdem wird elektr. Energie von ca. 500 PS vom Berliner städt. Elektrizitätswerk bezogen. In Dessau wird die Betriebskraft im Werk 1 von einer 250 PS-Dampfmaschine bzw. einem 200 k W Hochspannungsmotor geliefert u. von Transformatoren von insges. 350 kVA. Die Betriebskraft im Werk II wird von 2 Dampf- maschinen von 250 u. 500 PS bzw. 3 Hochspannungsmotoren von insges. 340 kW geliefert u.