Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 407 datoren hauptsächlich darauf gerichtet, die wertvollsten Betriebsabteil. nach Möglichkeit zu erhalten u. in andere Hände überzuleiten. Die schon in der letzten G.-V. zum Ausdruck gebrachte Absicht, den Textilmaschinenbau in voränderter Form fortzuführen, konnte in- wischen durch die mit Wirk. vom 1./7. 1930 ab erfolgte Gründung der neuen Sächsischen Textilmaschinenfabrik vorm. Richard Hartmann A.-G. verwirklicht werden. Die mit einem Kapital von RM. 2 750 000 ausgestattete neue Ges. hat den Spinnereimaschinenbau nebst den dazugehörigen Grundst., Geb. sowie Masch., Patenten usw. zu ungefähren Buchwerten übernommen. Bei den abgetretenen Grundst. u. Geb. handelt es sich insbesondere um das an der Oscarstr. gelegene Zweigwerk II sowie um den an der Fabrikstr. gelegenen Gebäude- teil des Südwerkes, in welchem hauptsächlich Spindelfabrikation betrieben wird. Der Kaufpreis für die auf die Sächsische Textilmaschinenfabrik übergegangenen Werte beträgt RM. 5 250 601, davon RM. 2 746 000 in Aktien der neuen Ges., während RM. 2 504 001, als Darlehen gestundet wurden. Ferner konnten kleinere Abteil. wie der Keramik-Maschinen- bau, der Kokereimaschinenbau u. der Hochdruck- u. Rohrleitungsbau Zzu angemessenen Beding. veräussert werden. Die Dauer der Liqu. u. ihr Ergebnis lassen sich naturgemäss gegenwärtig noch nicht übersehen. Im ÖOkt. 1930 wurde das an der Hartmannstr. gelegene Verwalt.-Geb. an den Freistaat Sachsen verkauft. Ferner wurden die massgeblichsten Abteil. des Grossmaschinenbaues der Ges., insbes. der Dampfmasch.- u. Pumpenbau, an die Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn in Chemnitz übergeleitet. Gegründet: 1837; als Akt.-Ges. 24./3. 1870. Bis 18./11. 1899 lautete die Firma: „Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz', dann wurde der Zusatz vorm. Rich. Hartmann Akt.-Ges. hinzugefügt. Zweck: Fortführ. der vorm. Rich. Hartmannschen Masch.-Fabrik in Chemnitz, Anfertig. u. Liefer. von Masch., Masch.-Teilen u. Gerätschaften aller Art, sowie Beteil. an verwandten Unternehm. In den Chemnitzer Werken werden hergestellt: Vollständige Spinnerei-Einricht. für: Knammgarn, Baumwolle, Streichgarn. Vigogne, Baumwollabfall, Flachs, Hanf, Jute, Werg, Wergabfall usw. Weberei-Einricht.: Webstühle jeder Art u Grösse bis zu 13 fachem Schützenwechsel u. 23 m Webbreite, Hochleistungs- u. Spezialwebstühle für Seide, Kunst- seide usw., Automatenwebstühle, Kettenschär- u. Aufbäummasch. Einricht. vollständiger Kunstseidefabriken, sämtl. Apparate u. Einzelmasch. für die Herstell. von Kunstseide, Masch. für die Asbestspinnerei, Watteherstell., Filz. u. Hutstumpenfabrikation, Wollwäscherei- anlagen für Kammgarn u. Streichgarn, Stranggarn-Trockenmasch., Wäscherei-u. Desinfektions- Anlagen, Zwirnmasch., Spulmasch., Weifen usw. Die Maschinenbau-Abteil. liefern: Voll- ständige Dampferzeug.-Anlagen, Kessel, Überhitzer usw., Kesselbekohlungs-Anlagen, voll- ständige Rohrleit.-Anlagen, vollständige Dampfkraft-Anlagen, Hartmann-Kerchove-Kolben- ventil-Dampfmasch., Pumpen u. Kompressoren. Eis-, Kühf- u. Gefrieranlagen, Dampf-, Luft- u. Fallhämmer, Brikettpressen, Brikettpressen-Umbauten, Transport- u. Verlade-Anlagen, vollständige Anlagen für fliessende Fertigung, Triebwerks-Anlagen, Kupplungen. Spann- rollen, Lager, Wellen usw., Motor-Strassenwalzen, Tandem- u. Dreirad-Walzen. Vollständige Anlagen für die Keramische Industrie. Vollständige Anlagen für die Gummi-Industrie. Schmiedestücke jeder Form u. Grösse, Gussstücke in Einzel- u. Massenanfertigung, bis zu 30 000 kg Stückgewicht, Grauguss, Edelguss E. G. V., Temperguss, säure- u. feuerbeständiger Guss. Kessel-, Blech-, Kupferschmiede- u. Klempnerarbeiten. Press-, Stanz-, Niet- und Kümpelarbeiten. Einsatz-, Härte- u. Schleifarbeiten. Autogene u. elektr. Schweissarbeiten. Entwicklung: Die Ges. hat 1911 das der Hannoverschen Maschinenbau-Akt.-Ges. vorm. Georg Egestorff in Hannover gehörige Chemnitzer Zweigwerk Dresdnerstr. erworben u. es zu einer Erweiterung ihrer Spinnereimaschinen-Fabrikation benutzt. Die G.-V. v. 21./2. 1917 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Oskar Schimmel & Co. Akt.-Ges. in Chemnitz. 1922 fand im Wege der Fusion die Anglieder. der Walter Loebel A.-G. statt; ebenso wurde die König Friedrich August-Hütte in Potschappel b. Dresden übernommen. 1927/28 wurde das Zweigwerk Dresden aufgegeben u. die Dresdner Textilmaschinen-Abteilungen nach Chemnitz verlegt. Das Freitaler Werk wurde abgestossen. Der Bau von Lokomotiven wurde Ende 1928 zugunsten der Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff in Berlin aufgegeben. – 1929 Übernahme des Kunstseidenmaschinenbaues von der Ratinger Maschinenfabrik u. Eisengiesserei, Ratingen, ferner wurde von der Nienburger Maschinen- fabrik der Bau von Ziegelei-, Keramik- u. Gummimaschinen übernommen Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Chemnitz umfasst einschl. der beiden Zweigwerke der Gross-, Klein- sowie Metall-Giesserei insges. 721 796 am, wovon 162 569 am bebaut sind. Die Kraftanlage des Chemnitzer Werkes bestand aus 16 Kesselanlagen, die eine Gesamt- heizfläche von ca. 3000 am darstellen, sowie Dampfturbinen u. Dampfmaschinen von einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 PS. Insgesamt waren in den Chemnitzer Werken etwa 3000 Werkzeugmasch. in Betrieb. Eigene chemische u. mechanische Prüfanstalten. Kapital: RM. 11 000 000 in St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 7 500 000, bis 1897 erhöht auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 300 000 000 in 12 500 St.-Akt. zu M. 600, 163 746 St.-Akt. zu M. 1200, 15 000 St.-Akt. zu M. 6000, 3 St.-Akt. zu M. 1600 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1200 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 20./1. 1925 unter Einziehung von M. 54 000 000 Schützaktien u. Umwandl. der 3 St.-Akt. zu M. 1600 in 4 solche zu M. 1200,