Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 483 Die dafür benötigten Mittel wurden durch die von der ausserordentlichen Gen.-Vers. v. 4./8. 1927 beschlossene Erhöhung des Aktienkapitals aufgebracht. Im Februar 1929 erwarben die beiden Ges. je nom. Fr. 3 000 000 Akt. der Porcelaines et Appareillages électriques Grammont 8. A. in Paris mit Fabrikationsstätten in Lyon, Limoges u. Erome. Die Lüdenscheider Me- tallwerke u. die Vereinigte elektrotechnische Fabriken waren zu gleichen Teilen an dem Erwerb dieses Aktienpaketes beteiligt. Hiermit wurde ein Zusammengehen in fabrikatorischer und kommerzieller Hinsicht verbunden. Beide Unternehmungen haben deshalb bestimmte Abmachungen über die Belieferung der verschiedenen Absatzgebiete auf dem Weltmarkt getroffen, um den Lüdenscheider elektrotechnischen Erzeugnissen die in der Kriegs- und Nachkriegszeit verlorengegangenen Märkte wiederzugewinnen. Der Besitz der Ges. an Aktien der Porcelaines et Appareillages électriques Grammont S. A. wurde 1929/30 an ein befreundetes Unternehmen verkauft. Desgleichen wurde ein Posten Aktien der Ver. elektrotechnischen Fabriken F. W. Busch & Gebr. Jäger A.-G. abgestossen. Kapital: RM. 5 000 000 in 2400 Akt. zu RM. 1000, 2000 Akt. zu RM. 300 u. 20 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 700 000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 700 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 61 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 22./1. 1925 beschloss Umstell. von M. 61 500 000 auf RM. 3 616 500 in der Weise, dass jede der 60 000 St.-Akt. von M. 1000 in eine St.-Akt. von RM. 60 u. jede der 1500 Vorz.-Akt. von M. 1000 in eine Vorz.-Akt. von RM. 11 abgestempelt wurde. Auf Beschl. der G.-V. v. 27./10. 1925 sind die Vorz.-Akt. aus dem Reingewinn zu pari durch Ankauf eingezogen u. das A.-K. somit um RM. 16 500 auf RM. 3 600 000 herab- gesetzt worden. Die G.-V. v. 4./8. 1927 beschloss zwecks Stärkung der Betriebsmittel, u. zwar insbesondere für den Erwerb einer Beteiligung bei der Vereinigte elektrotechnische Fabriken F. W. Busch & Gebr. Jaeger Aktiengesellschaft, Lüdenscheid, die Erhöh. des A.-K. um RM. 1 400 000 durch Ausgabe von 2000 St.-Akt. zu RM. 100, 2000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 600 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./5. 1927. Die neuen Aktien sind einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Ephraim Meyer & Sohn, Hannover, zum Kurse von 100 % mit der Verpflichtung überlassen worden, hiervon RM. 1 200 000 Akt. den alten Aktionären im Verh. von 3: 1 zum Kurse von 105 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer zum Bezuge anzu- bieten. Die restlichen RM. 200 000 Aktien stehen zur Verfügung der Ges. Ein etwaiges Agio aus der Verwert. dieser Aktien wird dem gesetzl. Reservefonds zugeführt werden. Grossaktionär: Die Gumpel-Gruppe. Anleihe: RM. 2 000 000 in 7 % Teilschuldverschreibungen von 1927. Stücke zu RM. 500, 1000 u. 2000. Zs. 1./7. u. 2./1. Diese Schuldverschreibungen lauten auf das Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn, Hannover, oder dessen Order, u. sind durch Indossament, auch Blanko-Indossament, übertragbar. Sie werden von dem Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn, Hannover, mit dessen Blanko-Indossament versehen. Die Tilgung erfolgt zuerst am 2. Jan. 1933 u. sodann am 2. Januar der folgenden Jahre mit dem Nennwerte für jede Schuld- verschreibung im Wege der regelmässigen Auslosung in der Weise, dass in jedem Jahre Schuldverschreibungen im Nennwerte von 2½ % des Anleihegesamtbetrages zuzüglich er- sparter Zinsen zur Rückzahlung gelangen. Auf den 2. Jan. 1952 wird dann der Restbetrag der Anleihe zurückgezahlt. Die Schuldnerin kann nach voraufgegangener dreimonatiger Kündigung auf den 2. Jan. oder 1. Juli jederzeit, aber frühestens auf den 2. Jan. 1933 eine verstärkte Rückzahlung vornehmen oder auch die Schuldverschreibungen vollständig ein- lösen. Kapital u. Zinsen werden bei Fälligkeit in gesetzlichen Zahlungsmitteln bezahlt. Für jede geschuldete Reichsmark ist der in Reichswährung ausgedrückte Preis von ½790 kg Feingold zu zahlen. Sicherheit: Hypothek an erster Stelle auf den Fabrikanlagen der Ges. —– Kurs Ende 1928–1930: In Berlin: 83.25, 72.50, 70.50 %; in Frankfurt a. M.: –, 73.50, 68.50 %. Auch in Düsseldorf, Essen u. Hannover notiert. Zulassung erfolgte in Berlin u. Frankfurt a. M. im Febr. 1928, in Düsseldorf, Essen u. Hannover im Juni 1928. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: 1931 am 20./2. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R. (ausserd. jedes Mitgl. eine feste Vergüt., der Vors. erhält das 1½ fache des auf eines der übrigen Mitgl. entfallenden Betrages), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1930: Aktiva: Grundst. 409 810, Geb. 1 814 400, in der Herstell. befindl. Neuanlagen 177 349, Fabrikeinricht. 1 118 101, Vorräte 2 723 242, Kassa 7109, Wechsel 117 705, Reichsbank- u. Postscheckguth. 35 646, Schuldner 1 694 069, Wertp. u. Beteil. 1 348 592, Anleihe-Disagio 1927 100 000, Verlust 827 687. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 2 000 000, R.-F. 646 500, Verpflicht. 2 203 830, Bankschuld. 521 216, unerhob. Div. 2167. Sa. RM. 10 373 713. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. einschl. Löhne u. Gehälter 4 041 476, Abschreib. 282 019, do. auf Anleihe-Disagio 50 000. – Kredit: Bruttogewinn 3 469 104, Vortrag 76 704, Verlust 827 687. Sa. RM. 4 373 496. Kurs: Ende 1913: In Berlin: 125.30 %; Ende 1926–1930: In Berlin: 121.75, 104.50, 110, 70, 45.75 %; in Frankf. a. M.: 120, – (193), 109, 68, 46 %. – Zulass. von RM. 1 400 000 Akt. Em. vom Aug. 1927 (Nr. 60 001 bis 62000 zu RM. 100, Nr. 62 001 bis 64 000 zu RM. 300 u. Nr. 64 001– 64 600 zu RM. 1000), im Febr. 1928 in Berlin u. Frankf. a. M. – Im Juni 1928 31*