522 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Röhrengiesserei, die erforderlichen Hilfs- u. Modellwerkstätten sowie eine Werkstatt zur Herstell. von Badeöfen. Das Werk Marienhütte-Kotzenau umfasst eine Giesserei zur Herstell. von Rohguss u. Röhren, eine Giesserei zur Herstell. von Emailleguss, ein Emaillierwerk, Werkstätten zur Herstell. leichter u. mittlerer Schweissarbeiten u. mechan. Werkstätten zur Verfeinerung hergestellter Gusserzeugnisse. Das Werk Marienhütte-Mallmitz verfügt über eine Giesserei zur Herstell. von Maschinen- u. Handelsrohguss, Radiatoren sowie eine Fabrik zur Herstellung gezogener u. geschweisster Blechwaren aller Art. Die Werke sind mit neuzeitlichen Beförderungseinricht., Form- u. Bearbeitungsmasch. ausgestattet. Sie besitzen sämtlich eine eigene Anschlussbahr; das Werk Wilhelmshütte ist durch eine solche von 4.5 km Länge, deren Betrieb durch eine eigene Dampflokomotive vermittelt wird, mit dem Bahnhof Sprottau verbunden, das Werk Marienhütte-Kotzenau durch eine elektr. Anschluss- u. Rangierbahn von 2.45 km Länge u. das Werk Marienhütte-Mallmitz durch eine Anschlussbahn von 3.1 km Länge, betrieben durch eine Motorlokomotive, an die Reichsbahn angeschlossen. – Die benötigte Kraft wird in dem Werk Wilhelmshütte durch eine Turbinenanlage von 350 PS erzeugt, welche von dem bei dem Werk vorbeifliessenden Boberflusse betrieben wird, sowie durch eine Dampfkraftanlage von 700 PS. Die Kraft- verteilung geschieht durch eine elektr. Zentrale. Dem Werk Marienhütte-Kotzenau stehen 2 Dampfmasch. u. eine Dampfturbinenanlage zur Verfüg., welche eine elektr. Energie von 530 k W hervorbringen. Ausserdem besteht ein Anschluss an die Uberlandzentrale Liegnitz. Zum Antrieb der Pressluft- u. Druckwasserzentrale sind 2 Dieselmotoren von je 250 PS vorhanden. Im Werk Marienhütte-Mallmitz erzeugen 2 Wasserturbinen von je 250 PS die elektr. Energie. Daneben dient ein 250 PS starker Dieselmotor mit direkt gekuppeltem Dynamo sowie eine Lokomobile von 80 PS als Reservekraftquelle bei niedrigem Wasser- stand des Bobers. – Die Ges. unterhält für einen Teil ihrer Werksangehörigen 261 Woh- nungen. Ende Juni 1930 rd. 1870 Angest. u. Arb. Für das Mallmitzer Werk ist mit dem Preuss. Staate ein Schürfvertrag auf Braunkohle abgeschlossen. Auf Grund desselben u. der erfolgten Mutungen sind der Ges. bisher 8 Berg- werke verliehen worden, welche allerdings einstweilen noch nicht abbauwürdig erscheinen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt RM. 576 000 Aktien der Deutschen Maschinenfabrik A.-G. u. RM. 65 000 Anteile an der A. Körner G. m. b. H., Crossen a. d. O. Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Vereins Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Charlotten- burg, des Verbandes Deutscher Dampfkessel- u. Apparatebauanstalten, Charlottenburg, des Ostdeutsch-Sächsischen Hüttenvereins e. V., Berlin, des Abflussrohr-Syndikates G. m. b. H., Berlin, des Gussgeschirr-Verbandes G. m. b. H., Berlin, des Gussemaille-Verbandes e. V., Berlin, des Vereins Deutscher Eisengiessereien, Giesserei-Verband, Düsseldorf, der Milch- kannen-Vertrieb G. m. b. H., B.-Charlottenburg, der Spülkastenvereinigung, Kassel, der Schlesischen Maschinengiessereigruppe des Vereins Deutscher Eisengiessereien, Giesserei- verband, Neusalz a. d. O. Kapital: RM. 6 800 000, davon RM. 6 600 000 St.-Akt. in Aktien zu RM. 100 u. 1000 u. RM. 200 000 Vorz.-Akt. in 2000 Aktien zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. erhalten eine auf 6 % be- schränkte Vorz.-Div. mit Nachzahlungsrecht u. im Falle der Liqu. der Ges. 115 % der auf sie geleist. Einzahl. zuzügl. 7 % Zs. vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem die Ges. in Liqu. getreten ist, u. etwaige rückst. Div. An dem weiteren Ges.-Vermögen haben sie kein Anrecht. Die Ges. hat das Recht, von 1926 ab aus dem Gewinn eine Amortis. der Vorz.-Akt. zu 115 % durch Auslos. in beliebigen Beträgen vorzunehmen. –— Vorkriegs- kapital: M. 3 300 000 (Wilhelmshütte), M. 4 800 000 (Marienhütte). Urspr. A.-K. M. 2 250 000; nach verschied. Wandlungen betrug das A.-K. im Jahre 1900 M. 3 300 000, dann erhöht 1919 bis 1922 auf M. 24 000 000 in 2500 St.-Akt. zu M. 300, 19 366 St.-Akt. zu M. 1000, 1570 St.-Akt. zu M. 1200 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 27./1. 1925 von M. 24 000 000 auf RM. 3 120 000 (St.-Akt. 50:7, Vorz.-Akt. 50: 1) in 2939 St.-Akt. zu RM. 40, 19 366 St.-Akt. zu RM. 140, 1570 St.-Akt. zu RM. 160 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die G.-V. v. 22./2. 1927 beschloss zwecks Durchführung der Fusion mit der Eisenhüttenwerk Marienhütte bei Kotzenau A.-G. (s. auch oben) Erhöh. um RM. 3 520 000 St.-Akt., div.-ber. ab 1./7. 1926, u. RM. 90 000 Vorz.- Aktien; ferner wurde Erhöh. um weitere RM. 70 000 Vorz.-Akt. beschlossen. Die neuen Vorz.-Akt. sind mit 6 fachem St.-Recht ausgestattet u. erhalten eine 6 % Vorz.-Div. Im Einklange damit wurde auch beschlossen, das Stimmrecht der bisher. RM. 40 000 Vorz.-Akt. von 7 auf 6 Stimmen herabzusetzen u. die Vorz.-Div. von 7½ % auf 6 % zu ermässigen. Lt. G.-V. v. 3./11. 1928 wurden die Aktien zu RM. 40, 140 u. 160 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1910. Stücke zu M. 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 150 bzw. 75. Über die Altbesitzgenussrechte wurden besond. Urkunden ausgestellt (M. 1000 = RM. 50). 2./1. u. 1./7. Zahlst. Berlin: Braun & Co. In Umlauf am 30./6. 1930 aufgewertet RM. 111 600. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 16./12. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. 1 St., je RM. 20 Vorz.-Akt. 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bis 6 % Div. an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. auf St.-Akt., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. 180 000, Gebäude 3 760 000, Masch. u. Öfen 1 200 000, Werkzeuge u. Geräte 893 000, Elektrizitätswerke Kotzenau u. Mallmitz 32 000, ――