544 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Von da an war die Stadtgemeinde Langewiesen mit einjähriger Frist zur Vertragskündig. be. rechtigt. Am 29./2. 1924 ist mit den zu einem Zweckverband vereinigten Gemeinden Lange. wiesen u. Gehren ein neuer Konzess.-Vertrag abgeschlossen für die Lieferung von Gas und elektr. Energie. Die Konzess. ist für die Abgabe von Gas u. Elektrizität für die Vertrags- dauer eine ausschliessliche. Für die Verteilung der elektr. Energie sind im Gebiete des Zweckverbandes Langewiesen-Gehren die Ortsnetze ausgebaut worden. Der Zweckverband erhält eine jährliche Abgabe von 3 % der erzielten Einnahmen aus dem Gas- u. Strom- verkauf, sowie der Einnahmen aus Gasmesser- und Elektrizitätszählermiete. Der neue Vertrag kann nur seitens des Zweckverbandes zum 31./12. 1945 mit einjähriger Kündigungs- frist erstmalig gekündigt werden. Erfolgt eine Kündig. nicht, so läuft der Vertrag mit gleicher einjähriger Kündigungsfrist fünf Jahre weiter. Macht der Zweckverband von dem Kündigungsrecht am 1./1. 1945 oder 1./1. 1950 Gebrauch, so hat er die gesamten aus Mitteln der A.-G. gebauten Einricht. u. Leitungsanlagen im Gebiete des Zweckverbandes zu über. nehmen. Der Kaufpreis der gesamten Anlagen wird in gleicher Weise berechnet wie oben angegeben in den Verträgen mit den Gemeinden Geraberg (Gera u. Arlesberg), Geschwenda u. Elgersburg. Ist der Vertrag seitens des Zweckverbandes zum 31./12. 1945 oder 1950 nicht gekündigt worden, so kann er am 1./1. 1955 zum 31./12. 1955 schriftlich beiderseitig ohne irgend welche Verpflichtungen der Vertragsparteien gekündigt werden. Zwecks Strom. lieferung an die Gemeinden Geraberg, Elgersburg, Geschwenda u. an den Zweckverband Langewiesen-Gehren ist mit der Kraftwerk Thüringen A.-G. ein Stromlieferungsvertrag ab. geschlossen. Beteiligungen: Um die Gasversorg. auf dem Thüringerwald auf breitere Basis zu stellen u. gleichzeitig möglichst allen der Glasindustrie dienenden Orten, zunächst des Thüringer Land- kreises Arnstadt, Gas zu Glasblasezwecken zuführen zu können, hat die Ges. gemeinsam mit dem Landkreis Arnstadt die Thüringische Gasversorgungs-G. m. b. H. in Arnstadt gegründet. Der Landkreis Arnstadt u. die Ges. sind je zur Hälfte an dem Ges.-Kap. beteiligt. Das für dieses Unternehmen benötigte Gas bezieht die Gesellschaft von der Zentral-Gaswerk Arnstadt G. m. b. H. Diese Gesellschaft wurde mit der Stadt Arnstadt in der Weise gegründet, dass die Stadtgemeinde das Besitzrecht am jetzigen städt. Gaswerk auf die neue Ges. überträgt u. diese das Werk zu einem mit allen Errungenschaften der neuzeitlichen Gastechnik ausgestatteten Zentralgaswerk ausbaut, aus dem sowohl die Stadt als auch die Thür. Gasversorgungs-G. m. b H. u. andere Interessenten ihren Gasbedarf decken werden. An der Ges. sind die Thür. Elektriz.- u. Gas-Werke u. die Stadtgemeinde Arnstadt zu gleichen Teilen interessiert. Die Ges. ist ferner erheblich beteiligt an der Kraftwerk Thüringen A.-G. in Gispersleben. Kapital: RM. 3 608 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 100, 3000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 80 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 400 000. Urspr. A.-K. M. 1 Mill., bis 1911 erhöht auf M. 2 400 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 62 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu je M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 62 000 000 auf RM. 3 608 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. im Verh. 50: 3 von bisher M. 1000 auf RM. 60 u. der der Vorz.-Akt. entsprechend des Einzahl.-Wertes von M. 1000 auf RM. 4 herabgesetzt wurde. Lt. G.-V. v. 2./11. 1928 Umtausch der St.-Akt. zu RM. 60 in solche zu RM. 100 bzw. 1000 u. der Vorz.-Akt. zu RM. 4 in solche zu RM. 100. Grossaktionäre: Elektriz.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg. die Stadt Apolda. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1908. Stücke zu M. 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75 (Aufwert.-Betrag). Bei anerkanntem Altbesitz wurden die Teilschuldverschr. über M. 500 auf RM. 105 u. diejenigen über M. 1000 auf RM. 210 abgestempelt. Die Anleihe war zum 1./10. 1923 gekündigt u. ist bis auf RM. 41 295 zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 18./11. Stimmrecht: je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Akt. = 450 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit ev. Nachzahl., bis 10 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bei Festsetz. der Super-Div. erhalten die Vorz.-Akt. für jedes Prozent, das auf die St.-Akt. über 10 % hinaus verteilt wird, ½ % Zusatz-Div. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Werke in eigener Verwalt. 5 246 700, Wertp. u. Beteil. 1 809 401, Schuldner 1 244 783, Kassa 4331, Waren u. Material 132 716, Kraftwagen 1. – Passiva: A.-K. 3 608 000, R.-F. 610 200. Anleihe 1908 41 295, Hyp. u. Darlehen 44 200, Unterstütz.-F. 125 000, Abschreib.-u. Wertberichtig. 2 813 000, Gläubiger 745 849, Übergangs- posten 80 332, uneingel. Anleihen, Div. u. Zinsscheine 4115, Gewinn 365 941. Sa. RM. 8 437 933. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. einschl. Gen.-Unk., Abgaben u. Steuern 1 694 172, Abschreib. 490 940, Zuweis. zum Unterstütz.-F. 25 000, Zs. 9513, Gewinn 365 941 (davon Diy. 324 480, Vortrag 41 461). – Kredit: Gewinnvortrag 51 411, Betriebseinnahmen, Inst.-Gewinn u. versch. Einnahmen 2 534 156. Sa. RM. 2 585 567. Kurs: In Dresden: Ende 1913: 132.50 %; Ende 1925–1930: 51, 111.5, 146, 160, 163, 132 %; in Berlin Ende 1925–1930: 52, 118, 144, 164.75, 162.25, 130 %; in München Ende 1925–1930: 52, 120, 140, 163.50, 157, 133.75 %. Sämtl. St.-Akt. sind an den drei Börsen zugelassen.