Elektrisitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 553 gut beschäftigt. Die Braunkohlenwerke belieferten wir mit elektrischen Baggern und Absetzereinrichtungen sowie weiteren Abraumförderbrücken grosser Leistung. An die Eisen- und Stahlindustrie lieferten wir eine nennenswerte Anzahl elektrischer Antriebe für Umkehr- und durchlaufende Walzenstrassen, wobei das Ausland als Besteller vor- herrschte. In der Papierindustrie befriedigen die von uns in grösserer Zahl gelieferten Einrichtungen für die Regulierung der Schleifer und die Gleichlaufeinrichtung von Mehr- motorenantrieben für Papiermaschinen, mit denen wir auch das europäische Ausland in zahlreichen Fällen belieferten, in vollem Masse. Die chemische Industrie des In- und Auslandes bezog von uns in bemerkenswertem Umfange Stromerzeuger- und Umformer- anlagen sowie Elektromotoren gasgeschützter Bauart. Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie Akt.-Ges. in Berlin S0 36, Zeughofstr. 6–9. Gegründet: 16./6. 1897; eingetr. 25./6. 1897. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Sitz bis 1904 in Köln. Firma bis 8./8. 1922: Aktiengesellschaft für Elektricitäts-Anlagen. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Fabriken u. Unternehm. der Telephon- u. Kabel- industrie u. anderer Fabriken u. Unternehm. jeder Art im Gebiete der angewandten Elektro- technik sowie der Feinmechanik, Metallindustrie u. verwandter Gebiete, einschliessl. der Ausnutzung der Elektrizität in jeder Form. Lt. G.-V. v. 8./8. 1922 Übernahme der 1887 gegründeten Deutschen Telephonwerke G. m. b. H. u. der Deutschen Kabelindustrie G. m. b. H., Berlin, mit Wirkung ab 1./10. 1921 u. infolgedessen Firmenänderung. Besitztum: Die Betriebe umfassen das Telephonwerk in Berlin, Zeughofstr. 6–9, und das Kabelwerk in B.-Niederschöneweide, Berliner Strasse, Ecke Karlshorster Strasse u. das Werk Lichtenberg, Kriemhildstr. 5/10. Das Telephonwerk ist auf einem rd. 8200 qm umfassenden Grundstück errichtet, wovon 4300 qm überbaut sind (Nutzfläche 22 000 qm). Das Werk ist an das Netz der Städt. Elektrizitätswerke angeschlossen; der entnommene Strom dient zum Antrieb von 150 Elektromotoren mit 900 PS Leistung. Die Einricht. des Werkes, das u. a. eine neuzeitlich eingerichtete Schraubenfabrik, Tischlerei u. Grossschlosserei enthält, ermöglichen die Fabrikation aller Teile im eigenen Betriebe, die zur Herstell. von Fernsprechvermittlungsanlagen für öffentl. Zwecke bis zum grössten Umfang, Fernsprech- u. Signalapparaten u. Anlagen für jeden Zweck u. in jeder Grösse, Hochfrequenz-, Telegraphen- u. Fernsprechapparaten u. Hamann Rechenmaschinen erforderlich sind. Die Ges. hat sich durch Erwerb der Nahag-A.-G. in B.-Lichtenberg u. den für ihre Zwecke günstig gelegenen Fabrikanlagen dieses Unternehmens weitere Ausdehnungsmöglichkeiten geschaffen. Die Grundfläche dieser Fabrikanlagen beträgt rd. 25 500 qm, die bebaute Fläche 8900 qm. Die Fabrikanlage des Kabelwerks besteht in einem Hallenraum mit einem mehrstöck. Verwalt.- Gebäude. Das Grundst. umfasst 22 500 qm, wovon 12 800 qm bebaut sind (Nutzfläche 14 000 qm). Das Werk besitzt Wasserverladegelegenheit an der Spree u. Gleisanschluss an die Reichs- bahn. Die Anlage ist gegliedert in ein Drahtziehwerk mit Beizerei, Giesserei, Verzinkerei u. Verseilerei, Trockenanlagen mit Bleipressen, Abteilung für Armierung der Kabel, Gummi- werk, Gummiaderabteil., Spinnerei, Klöppelei, Imprägnierabteil. für Leitungen u. Stoffe, Emailledrahtabteil. u. Abteil. zur Herstell. von Kabelarmaturen. Zur Erzeugung von Dampf für Heiz- u. Industriezwecke dient eine Kesselanlage mit 300 qm Heizfläche. Die elektr. Energie wird vom Städt. Elektrizitätswerk geliefert. Für den Antrieb der Maschinen durchweg neuester Konstruktion sind Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von etwa 1500 PS vorhanden. Zur Prüfung der Fabrikate u. Materialien sind mit allen Hilfsmitteln ausgerüstete Prüf- u. Messräume sowie ein chem. Laboratorium mit einer neuzeitlich ein- gerichteten Messabteil. zur Prüfung von Interurbankabeln sowie eine Transformatorenanlage mit Prüfspannung bis 150 000 Volt zur Prüfung von Hochspannungskabeln vorhanden. Die Erzeugnisse des Kabelwerkes sind Schwachstrom-, Starkstrom- u. Hochspannungskabel u. Leitungen, Schnüre, Emailledrähte, blanke Kupferdrähte, Kabelarmaturen u. sonstige einschlägige Artikel. Die Fabrikanlage des Werkes Berlin-Lichtenberg (früher Nahag A.-G.) besteht aus Montageräumen für vollautomatische Vermittlungsämter für die Reichspost; Grossschlosserei, Tischlerei, Fabrikat.-Anl. für die Herstell. von Rohr- u. Seil- bostanlagen u. Quecksilber-Dampfgleichrichtern. Der Grundbesitz ist ca. 25 000 qm gross, wovon 8900 qm bebaut sind. Die Ges. besitzt ferner die Häuser in Berlin, Wrangelstr. 100–103. Beteiligungen: Automatische Fernsprechanlagenbau G. m. b. H. in Berlin (Kap. RM. 300 000, Beteil. 33¼ 0%). Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Zentralverband der deutschen elektrotechnischen Industrie E. V., Berlin; Verband Deutscher Schwachstrom-Industrieller, Berlin; Vereinigung deutscher Starkstromkabel-Fabrikanten, Berlin; Deutscher Schwachstrom-Kabel-Verband, Berlin; Vereinigung Deutscher Telephonschnur-Fabrikanten, Berlin; V. L. G.-Leitungsdraht- G. m. b. H., Berlin; ,Vauelfa“ Ver. Leitungsdrahtfabriken G. m. b. H.; Verband Berliner Metallindustrieller E. V., Berlin; Verband der Funkind. E. V. Kapital: RM. 7 200 000 in 6857 St.-Akt. zu RM. 100 u. 6481 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 111 Akt. zu RM. 300. Der Vorstand ist ermächtigt, gegen Aktien, über nom. RM. 300 Aktien über nom. RM. 1000 bzw. für durch 1000 nicht teilbare Beträge, Aktien über nom. RM. 100 auszureichen. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000.