Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 571 anmeldungen u. Lizenzen. Die zu 1 u. 2 aufgeführten Ges. beschöftigen sich vornehmlich mit der Erzeug. u. dem Vertrieb von Gegenständen eigener Systeme auf dem Gebiete der Schwachstromindustrie. Die Bewert. der Aktien dieser Ges. erfolgte zu 140 %. Bei Be- urteilung des Wertes der in die neue Ges. durch den Mitbegründer Diemer eingebrachten Patente ist die Lage des ganzen Schwachstromgeschäftes u. die Potenz der International Standard Electric Corporation zu werten. Die neue Ges. gelangt zu dem Benutzungsrecht der in den Schutzrechten niedergelegten Erfahrungen, welche ein über die ganze Erde verbreiteter, sehr kapitalkräftiger Konzern in langjähr. Arbeit aufgespeichert hat, u. erwirbt Vorteile, die über den Bereich der eingebrachten deutschen Schutzrechte hinausgehen dürften. In dem Bericht heisst es weiter, dass die amerikanische Industrie gerade auf dem Gebiete des Schwachstroms erhebliche Erfolge erzielt hat. Die deutschen Ges., deren Aktien eingebracht werden, sind ihrerseits ebenfalls im Besitz von wichtigen Patenten, nach denen sie fabriziert haben. Dies bezieht sich besonders auf die automatische Tele- phonie für private Zwecke. Die diesbezüglichen, in den Anlagen der Reichspost verwendeten Apparate werden nach dem Siemens-System ausgeführt, welches von Siemens & Halske unter der Mitarbeit der Reichspost aufgebaut wurde. Neben diese Systeme können nunmehr die in Amerika u. anderen Ländern angewandten Systeme treten. Zum Konzern der International Telephone and Telegraph Corporation (dem Mutter- konzern der Standard Elektrizitäts-Ges. A.-G.) gehören ca. 70 Ges. in allen Teilen der Welt, davon in Deutschland die Standard Elektrizitäts-Ges. A.-G., Berlin, Mix & Genest A.-G., Berlin, Ferdinand Schuchhardt Berliner Fernsprech- u. Telegraphenwerk A.-G., Berlin, Süddeutsche Apparatefabrik G. m. b. H., Nürnberg, Telephonfabrik Berliner A.-G., Berlin, Gesellschaft für Telephon- und Telegraphenbeteiligungen m. b. H., Berlin, C. Lorenz A.-G., Berlin u. die Creed Telegraphen-Apparate G. m. b. H., Berlin. Die wichtigsten aus- ländischen Ges. sind: die International Standard Electric Corporation, New York (und 20 Untergesellschaften, darunter die Bell Telephone Manufacturing Comp., Antwerpen, Le Matérial Telephonique, Paris, die Standard Telephones and Cables Ltd., London, die Ver. Telephon- u. Telegraphenfabriks A.-G. Czeija Nissl & Co., Wien u. a.), weiter die Postal Telegraph and Cable Corporation, New York (u. 9 Untergesellschaften) und andere Ges. in Südamerika, China, Japan etc. Zweck: Beteiligung an Unternehm. der Elektrizitätswirtschaft auf dem Schwachstrom- gebiet, Betrieb u. Finanzierung solcher Unternehm. sowie der Betrieb von Geschäften, die mit vorstehendem Zweck im Zus. hang stehen. Kapital: RM. 10 000 000 in 10 000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Gegnussscheine: RM. 15 000 000 = 15 000 Stück zu je RM. 1000. Das Genussscheinkapital ist mit seinem Nennbetrag von RM. 15 000 000 in die Passiva der Bilanz einzusetzen. Vom Reingewinn erhalten die Genussschein-Inhaber vorweg einen Gewinnanteil von 6 % mit Nachzahl. pflicht. Bei etwaiger Liqu. erhalten die Inh. der Genussscheine einen Anteil bis 100 % zuzügl. etwa rückständ. Div., der restl. Liqu.-Erlös fällt den Aktien allein zu. Die Genussscheine können nach Ablauf von 1932 insgesamt oder teilweise mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Die Rückzahl. erfolgt zum Nennbetrage, die Ges. ist auch berechtigt, Aktien in gleichem Nennbetrage zu gewähren. Die Genussscheine gewähren kein Aktionär- recht u. haben kein Stimmrecht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1930: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.). Die G.-V. beschliesst nach freiem Ermessen über Bildung von Rückl., die Höhe der Div., Aufwehd. für Wohlf.-Einrichtungen sowie über die Höhe des Vortrags auf neue Rechnung. Etwaige vertragsmäss. Tant. des Vorstandes sowie des A.-R. werden unter Geschäftsunk. verbucht. Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Beteil. 27 106 331, Patente 2 400 000, Debit. 2 545 476, Mobiliar 65 356, Verlust 153 040. – Passiva: A.-K. (10 000 000, nicht eingefordert 1 613 250) 8 386 750, Genussscheine 15 000 000, Kredit. 8 883 453. Sa. RM. 32 270 203. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 40 346, Steuern 71 750, Zs. 40 944. Sa. RM. 153 040. – Kredit: Verlust RM. 153 040. Dividende: 1929/30: 0 %. Vorstand: Prof. Jens Bache-Wiig, R. L. Diemer, Ing. A. E. Reinke. Prokurist: A. G. P. Sanders. Aufsichtsrat: Vors. Jakob Goldschmidt (Geschäftsinh. der Darmstädter u. Nationalbank), Berlin; Sosthenes Behn (Vors. des A.-R. der International Telephone and Telegraph Corporation), Hernand Behn (Präs. der International Telephone and Telegraph Corporation), New York; Stellv. Geheimrat Bücher (Vorstandsmitgl. der AEG.), Dr. August Elfes (A.-R.-Mitgl. der AEG.), Hans Fürstenberg (Geschäftsinh. der Berliner Handelsges.), Berlin; Dr. Hilarius Giebel (Gen.-Dir. der Vereinigten Telephon- u. Telegraphenfabriks-A.-G., Czeija, Nissl & Co.), Wien; Herbert Gutmann (Vorstandsmitgl. der Dresdner Bank), Henry Mann (Assistant Vice President der National City Co.), Berlin; Henry M. Pease (Vice President der International Standard Electric Corporation), London; George E. Pingree (Präs. der International Standard Electric Corporation), New York; Dr.-Ing. e. h. Curt Sobernheim (Dir. der Commerz- u. Privat-Bank), Berlin; Rechtsanw. Kenneth E. Stockton, London; Dr. Georg Zapf (Vorstandsmitglied der Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G.), Köln; Eduard O. Zwietusch (Gen.-Dir. der C. Lorenz, A.-G.), Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Als Holdinggesellschaft erhält unsere Ges. ihre Ein- nahmen im wesentlichen aus den Dividenden ihrer Tochterges. u. ihrer Beteiligungen. Im 22