582 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Kraftwerke der Moselkreise A.-G., Bernkastel; rechtsrheinisch u. in Westfalen: Bergisches Elektrizitätswerk;, Solingen; Bergische Licht- u. Kraftwerke A.-G., Lennep; Rheinisch-Westfälische Elektrizitätsversorgungs-G. m. b. H., Lennep; Elektrizitätswerk Siegerland, G. m. b. H., Siegen i. W.; Gewerkschaft Gustav, Dettingen; Elektrizitätswerk Burg, G. m. b. H., Burg a. d. Wupper; Gas-A.-G. Ritter & Co., Siegen i. W. In Hannover u. Westfalen sowie in Hessen-Nassau betätigen sich in unmittelbarem Zus. hang weiterhin die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, die Rheinisch-Westfälische Elektrizitäts- versorgungs-G. m. b. H. in Osnabrück, die Paderborner Elektrizitätswerk- u Strassenbahn-A.-G. in Paderborn sowie die dem Lahmeyer-Konzern nahestehenden Mainkraftwerke A.-G. in Höchst a. Main. Dieses ganze Gebiet ist dem RWfE in einem Vertrage mit dem Preuss. Staat als eigene Interessensphäre gegenüber den staatl. Unternehm. an der Seeküste u. an der Weser entlang bis Frankf. a. M. abgegrenzt worden, u. ebenso haben sich die Elektrowerke des Reiches zu einer Demarkation dieses Gebietes vertraglich verpflichtet. Die Ges. besitzt ausserdem langdauernde Stromlieferungsverträge mit benachbarten Elektrizitäts-Verteilungs- Unternehm., die sie an ihr 220/110 000 Voltnetz angeschlossen hat, so mit dem Kommunalen Elektrizitätswerk Mark in Hagen, mit der Koblenzer Strassenbahn A.-G. in Koblenz u. mit den Städt. Elektrizitätswerken in Duisburg. Sie besitzt die Mehrheit der elektr. Finanzier.- Unternehmungen: Elektrizitäts-Aktienges. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. u. Aktienges. für Energiewirtschaft in Berlin mit deren Tochterunternehm., mit denen den Rhein aufwärts u. in Süddeutschland der Zus. schluss durch Höchstspannungsleitungen hergestellt ist. Dieser grosse techn. Zus.schluss des RWE-Konzerns hat seine natürliche Ergänzung weiterhin durch die Gründung einer Dachges., nämlich der Westdeutschen Elektrizitäts-Wirtschafts A.-G. mit dem Sitz in Frankf. a. M.-Höchst gefunden, in der sich sämtl. bedeutenden west- u. südwestdeutschen Unternehm. mit dem Ziel einer Zus. arbeit der Grosskraftwirtschaft in Deutschland zus. geschlossen haben. Anlagen: Die Ges., die in der Hauptsache der Elektrizitätsversorgung dient, ausserdem noch einige Gasunternehmungen u. mehrere Bahnunternehmungen betreibt, verfügt zurzeit einschliesslich ihrer Tochtergesellschaften an bereits in Betrieb befindlicher u. der Fertig- stellung entgegensehender Kraftwerksleitung über rund 1 060 000 kW. Hierunter befinden sich das Goldenberg-Werk in Knapsack b. Köln auf der Braunkohlengrube Ver. Ville der Roddergrube A.-G. mit einer Maschinenleistung von 500 000 kW, das Pump-Speicherkraft- werk Herdecke a. d. Ruhr mit 140 000 kW sowie die Steinkohlen-Kraftwerke Reisholz b. Düsseldorf, Essen, Ibbenbüren, Trier, Wesel, Siegen, München-Gladbach sowie weitere eigene Kraftwerke in Dettingen (Gewerkschaft Gustav), Andernach (Rauschermühle), Nieder- hausen, Schlenke, Weilerbach, Krähwinklerbrücke, Hammerstein, Burg, Hengstey, Dhron- u. Kyllwerk b. Trier. Alle diese Kraftwerke sind untereinander durch Leitungen verbunden. Die Fernübertragung geschieht von den Grosskraftwerken aus durch ein Höchstvoltnetz, das für 220 000 Volt u. 100 000 Volt eingerichtet ist. Ende Juni 1930 waren hiervon rund 4300 km in Betrieb. An Höchstspannungsstationen von 220 000 u. 110 000 Volt waren 49 vorhanden, darunter 12 mit einer Oberspannung von 220 000 Volt. Die Hauptumspannstation Brauweiler bei Köln, die 36 Felder 100 000 Volt mit insgesamt 24 abgehenden 100 000, Volt-Leitungen u. 5 Leitungen mit 220 000 Volt umfasst, wurde 1929 in Betrieb genommen. Sämtliche 220 000 Volt-Leitungen im rheinisch-westfälischen Gebiet werden zu einem Ring ausgebildet u. in der Hauptumschaltstation Brauweiler b. Köln zus. gefasst, über die auch das Kraftwerk Fortuna der Rheinischen Braunkohle A.-G. u. die Kraftwerk Zukunft A.-G. in Weisweiler u. damit auch die Urfttalsperre mit dem System gekuppelt ist. Es können sich also nicht nur sämtl. grossen eigenen Kraftwerke der Ges. in diesem System unterstützen u. untereinander ausgleichen, sondern auch be- deutende Kraftwerke benachbarter Unternehm. Die Weiterverteilung erfolgt durch ein Mittel- u. Niederspannungsnetz in einer Gesamtlänge von rund 23 000 km. Die Ges. betreibt ferner eigene Gasverteilungs-Unternehm., denen durch Verträge mit der Ruhrgas A.-G. die für die jetzigen u. zukünftigen Lieferungen benötigten Gasmengen zu angemessenen Bedingungen zur Verfügung stehen. Die Ges. ist ausserdem selbst, sowie durch ihre eigenen Steinkohlengruben an der Ruhrgas A.-G., beteiligt. Die Abgabe der Gasverteilungs-Unternehm. betrug 1928/29–1929/30: 11 690 216, 12 245 228 cbm. In Borbeck vermittelt die Ges. auch die Wasserverteilung, indem sie das Wasser von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr bezieht. Statistik: Der Stromabsatz betrug 1917/18–1929/30 insgesamt 772 466 378, 687 989 372, 626 361 428. 748 945 874, 960 900 239, 989 432 229, 696 387 509, 1 099 477 186, 1 157 798 847, 1 246 315 232, 1 448 499 848, 2 067 211 997, 2 782 146 621 k Wh. Die Zunahme in 1924/25 ist dadurch verständlich, dass der Absatz im Vorjahre unter der Ruhrbesetz. gelitten hatte. Die Kraftabgabe im Jahre 1929/30 betrug 2 637 807 412 k Wh gegenüber 1 935 259 304 kWh des Vorjahres u. die Lichtabgabe 144 339 209 kWh gegenüber 131 952 693 kWh. Nicht ein- begriffen sind in diesen Zahlen die Stromlieferung der ebenfalls betrieblich mit dem Netz zus. hängenden, der Ges. nahestehenden Unternehmungen, u. zwar der Mainkraftwerke A.-G. Frankfurt-Höchst mit 105 265 000 kWh (Vorjahr 87 776 742 kWh), der Braunkohlen-Industrie A.-G. Zukunft, Weisweiler (Biag) mit 199 296 600 kWh (Vorjahr 182 582 600 kWh) u. der Paderborner Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn A.-G., Paderborn mit 23 960 000 K Wh (Vorjahr 20 324 928 kWh). Die Stromabgabe der RWE- u. der Konzernunternehmungen stieg von