— Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 591 u. künftigen Weichbilde der Stadt Gotha sowie anderer-Städte u. Ortschaften des Gebietes Gotha u. anderer Bundesstaaten. Besitztum: Die Erzeug. der elektr. Arbeit erfolgt vorwiegend in dem der Ges. gehörigen Grosskraftwerk Breitungen, das zur Zeit über 4 Dampfturbinen mit einer Leistung von 24 000 KW verfügt. Die Kesselanlage umfasst eine Heizfläche von 3549 qm. Parallel mit dem Kraftwerk Breitungen wird das Kraftwerk Gotha mit einer Maschinen- u. Kesselleistung von 2000 kW betrieben. Ferner steht den Kraftwerken folgende Leistung zur Verfügung: aus dem Leitungsnetz der Preuss. Elektriz.-A.-G. Abt. Kassel 6250 kW, aus dem Wasser- kraftwerk Spichra 800 kW u. aus dem Leitungsnetz der Thüringischen Landeselektrizitäts- versorgungs-Aktiengesellschaft „Thüringenwerk“, Weimar, 2200 kW. Die gesamte Leistungs- fähigkeit der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs- Gesellschaft beträgt 35 250 kW. Die Ver- teilung der elektr. Arbeit erfolgt durch ein Hochspannungsnetz mit einer Gesamtlänge von 670 Kn u. durch ein Niederspannungsnetz von 829 km. Die Gesamtleistung der eingebauten Transformatoren, durch die der zugeführte Hochspannungsstrom auf die Verbrauchsspannung transformiert wird, beträgt rund 75 000 kVA. Die Ges. besitzt folgende Grundstücke: Das Kraftwerk in Gotha, Wilhelmstr. 4, mit Verwalt.-Geb. (4183 qm), die Unterstation Rosengasse 2 (208 qm); das Kraftwerk Breitungen mit 5 Wohnhäusern, enthaltend 11 Wohnungen (651 911 qm); in Gotha, Wilhelmstr. 2, ein Beamtenwohnhaus mit 2 Wohnungen (3564 qm), Hindenburgstr. 10a ein Beamtenwohnhaus mit 3 Wohnungen (4255 qm), Ohrdrufer Str. 36–38 4 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 14 Wohnungen (3358 qm), eine Überführungsstation am Riedweg (1220 qm), Waltershäuser Strasse 98 ein Wagenhallengrundstück für die Fernbahn, das auch den Wagenpark der Strassenbahn aufnimmt u. eine Dienstwohnung enthält (14 487 qm); in Schmalkalden ein Zentralengrundstück mit 2 Dienstwohnungen (5258 qm), ferner ein Wohnhaus Welchers- thal 27 mit 3 Wohnungen (325 qm); in Ruhla ein Zentralengrundstück mit Betriebsleiter- wohnung (1715 qm): in Mehlis 1 Zentralengrundstück mit Wohnhaus, enthaltend 3 Dienst- wohnungen (2045 qm), ausserdem ein unbebautes Grundstück am Kropfbrunnen (960 qm); in Wahlwinkel 1 Umformerstation mit Stationswärterwohnung (1702 qm); in Suhl 1 Hoch- volt station (485 qm), ferner 1 Wohnhaus mit Betriebsleiterwohnung (913 qm); Fröhliche- mannstr. (297 qm); in Defertshausen 1 Hochvoltstation mit Stationswärterwohnung (2971 qm): in Steinbach 1 Hochvoltstation mit 2 Arbeiterwohnungen (537 qm); in Tabarz 1 Über- führungsstation mit Stationswärterwohnung (500 qm); in Salzungen 1 Transformatoren- station mit Stationswärterwohnung 648 qm); in Waltershausen ein unbebautes Grundstück (470 qm); in Eisenach 1 Hochvoltstation (515 qm); Grundstücke diverser, kleinerer Trans- formatorenstationen (2232 qm); zusammen 104 759 qm. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 246 Beamte u. 530 Arbeiter. Statistik: 1924–1930: Stromerzeugung in Mill. kWh: 40.14, 49.73, 47.95, 61.12, 74.13, 81.27, 2. – Nutzbare Stromabgabe in Mill. kWh: 30.26, 39.34, 38.38, 49.87, 62.77. 68.1, 64.5. Am 31./12. 1930 waren 7 Städte, 152 Landgemeinden u. 24 Elektrizitätswerke ange- schlossen. Am 31./12. 1928 waren 186 km 30 kKV.Leitungen, 205 m 6 KV-Leitungen u. 797 km Niederspannungsleitungen in Betrieb. Der Anschlusswert betrug am 31./12. 1930 insges. 94 433 KW. Die Strasssenbahn beförderte 1928–1930: 2 180 576, 2 363 020, 1 789 987 Personen. — Die Thüringerwaldbahn beförderte 1930 (1. Betriebsjahr) 1 127 312 Personen. Entwicklung u. Verträge: Die Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Ges., welche bis 1911 unter dem Namen „Elektrizitätswerk und Strassenbahn Gotha A.-G.“' vertragsmässig die Stadt Gotha mit elektrischer Arbeit versorgte u. die Strassenbahn im Weichbilde der Stadt betrieb, wurde Anfang 1912 zu einem Überlandunternehmen erweitert. Die Ges. übernahm von der Allgemeinen Elektricitäts-Ges. die mit dem Staate Gotha u. den Gemeinden des Herzogtums abgeschlossenen Verträge zur Versorgung mit elektr. Arbeit u. zur Erbauung einer elektr. Fernbahn Gotha - Friedrichroda–Gross-Tabarz, ferner auf Grund besonderer Verträge die elektrische Versorgung eines Teiles des Gebietes von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach u. der preussischen Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen. Dem Unternehmen wurden ferner angegliedert die Elektrizitäts- werke Ruhla, Schmalkalden u. Mehlis, die von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. Berlin er- worben wurden, ferner die Überlandzentrale Floh u. die Elektrizitätswerke Friedrichroda, Steinbach Meiningen) sowie die Leitungsnetze Barchfeld, Farnroda, Heinrichs, Seligenthal u. Zella St. Bl. Mit den einzelnen Gemeinden der neu auszubauenden Versorgungsgebiete sind Normalverträge (Konzessions- und Stromlieferungsverträge) abgeschlossen, die einen wesentlichen Bestandteil der Staatsverträge bilden. Die Staats- und Gemeindeverträge geben der Ges. das Recht zur Verlegung elektr. Leitungen auf durchschnittlich 50 Jahre. Mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. in Mellrichstadt ist bis zum Jahre 1943 ein Betriebs- führungsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Ges. gegen eine Vergütung von 3 % aller Einnahmen die Verwaltung des Überlandwerkes über- nommen hat. Das Überlandwerk Rhön versorgt Z. Zt. 122 Gemeinden mit 46 000 Ein- wohnern. Gemeinsam mit der Überlandwerke Röhn G. m. b. H. wurde mit RM. 200 000 Kapital die Rhön-Elektricitäts-Lieferungs-Ges. A.-G. errichtet. Zur Deckung der Nachfrage nach elektr. Arbeit hat die Ges. mit der Thüringenwerk A.-G. in Weimar einen Strom- ieferungsvertrag abgeschlossen, nach welchem ihr aus dem Leitungsnetz des Thüringen-