Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 605 Dividenden: St.-Akt. 1913: 10 %; 1924–1930: 10, 10, 10, 10, 12, 11, 8 % (Div.-Schein 24); Vorz.-Akt. 1924–1930: 8, 8, 8, 8, 8½, 8¼, 8 %. Vorstand: Prof. Dr.-Ing. E. h., Dr. phil. Wilh. Pfanhauser, Dr. phil. Walter Würker; Stellv.: Obering. A. Herrmann, Dr.-Ing. E. Krause, A. Hübner. Prokuristen: R. Brückner, R. Laux, E. A. Matthes, C. Meyercordt, A. Mohr, R. Schirmer. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Friedrich Jay, Leipzig; Stellv. Kommerzialrat Alex. W. Neuman, Wien; Major a. D. Detwig von Oertzen, Zabeltitz; Fritz Jay, Berlin; K.-Admiral z. D. Alfons Wilfan, Wien; vom Betriebsrat: K. Hahn, O. Friedel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Electrieitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz, Kohlmarkt 21. Gegründet: 11./1. 1898. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Erricht., Betrieb u. Veräusser. elektrischer u. sonst. industrieller An- lagen aller Art. Die Ges. übernahm die der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. in Berlin ab 1./10. 1898 für 40 Jahre verliehene, ausschliessliche Konzession für den Betrieb einer am 21./1. 1898 eröffneten elektr. Strassenbahn u. einer am 14./8. 1899 in Betrieb genommenen Licht- u. Kraftstation in Liegnitz (Konz.-Ablauf ult. 1938). Verträge: Die Ges. hat mit der Stadt Liegnitz am 23. u. 24./6. 1896 einen Vertrag über die Errichtung einer elektr. Strassenbahn mit einer Konzessionsdauer von 40 Jahren (vom 1./10. 1898 an gerechnet) abgeschlossen, welcher unverändert weiter besteht. Als Zusatz- verträge zu dem vorbezeichneten Vertrag sind die Verträge vom 18. u. 24./1. 1912, betr. den Ausbau der Strecke Breslauer Strasse–Friedhof bis nach Gross Beckern, u. der Vertrag v. 15./4. u. 9./5. 1912, betr. den Ausbau der Strecke Jauerstrasse–Dornbusch bis Prinkendorf, hinzugetreten. In einem weiteren Nachtragsvertrag vom 1./3. 1927 haben sich die Werke verpflichtet, 1. die Linie Bahnhof-–Goldberger Strasse bis nach dem Logauplatz zu ver- längern, 2. die Linie Bahnhof–Haynauer Strasse bis hinter das Finanzamt auszubauen und die Linie Tivoli –Passage direkt nach dem Bahnhof durchzuführen. Der Vertrag mit der Stadt Liegnitz vom 28. und 29./12. 1897, welcher die Errichtung eines Licht- u. Kraftwerks für die Stadt Liegnitz behandelt, ist unverändert geblieben. Da sich die Erzeugerstation als zu klein erwies, wurde unter dem 27./10. bis 21./11. 1913 ein Vertrag mit der Stadtgemeinde abgeschlossen, in welchem die Erricht. eines neuen Kraftwerks geregelt wird. Am 6./7. 19 12 erfolgte der Abschluss eines Vertrags mit dem Landkreis Liegnitz, welcher den Bau der in diesem Kreis befindlichen Überlandversorgungs- anlagen, das Pachtverhältnis u. das Stromlieferungsverhältnis zwischen dem Kreis Liegnitz u. dem Electricitätswerk Liegnitz regelt. Am 26./3. 1914 wurde ein gleicher Vertrag mit dem Kreis Steinau, am 8./4. 1914 ein solcher mit dem Kreis Wohlau u. am 21./4 1915 ein solcher mit dem Kreis Lüben u. am 17./12. 1921 mit der K. E. G. Guhrau ein Stromliefer.- Vertrag abgeschlossen. Für die ersten 15 Jahre ist die Konzession eine ausschliessliche. Nach Ablauf der ersten 15 Jahre u. von da ab jedes Jahr ist die Stadt be echtigt, nach mindestens einjähr. Kündig., die betriebsfähigen Anlagen nebst Zubehör zum Taxwert zu erwerben. Der Taxwert soll niemals niedriger sein als der Buchwert. Als Entgelt für die gewährte Überlassung der Strassen, Plätze, Brücken usw. hat das Elektrizitätswerk an die Stadtgemeinde Liegnitz von den Bruttoeinnahmen innerhalb des Stadtgebiets 10 % an die Stadt zu zahlen. Bei einem Reingewinn über 7 % erhält die Stadt ausserdem einen Betrag, welcher der Hälfte der 7 % übersteigenden Div. entspricht. Sollte bis zum 31. Dez. 1938 ein neues Abkommen nicht getroffen sein, so gehen die ges. Anlagen nebst sämtl. Zubehör u. einschl. Erneuerungsfonds, jedoch ausschl. sämtl. Reserve- u. Tilgungsfonds in das schuldenfreie Eigentum der Stadt ohne irgendwelche Gegenleistung über, jedoch unter Vergüt. derjenigen Beträge an die Ges., die nach dem Tilgungsplan noch nicht getilgt sind. Ausgenommen von der Übergabe ist das Verwaltungsgebäude Kohlmarkt 21, das im Besitz der Akt.-Ges. verbleibt. Besitztum: Die Strassenbahn besteht aus folg. drei Linien: 1. Ring-Linie, 2. Zweiglinie nach dem Kirchhof, 3. Zweiglinie nach der Jauerstrasse bis Tivoli. Die Länge der Strassen- bahn beträgt 13.16 Km. Der Betrieb erfolgt mit oberirdischer Stromzuführung u. mit Hilfe von 20 Motor- u. 10 Anhängewagen. Die Ges. besitzt folgende Anlagen: 1. Drehstromkraftwerk am Frauenhaag = 1.1869 ha, davon für das Kraftwerk 2020 qm bebaut. In den Baulichkeiten sind untergebracht: die Kesselanl, umf. 4 Kessel von je 450 qm = 1800 qm Heizfläche; die Maschinenanl., besteh. aus je einem Turbogenerator von 2200 kVA, 2600 kVA, 5250 kVA u. 9000 KkVA; ferner die gesamte Schaltanl. für die vorgen. Generatoren u. für die Ausführung von 6 Hochspannungs- leitungen nach den einzelnen Landkreisen sowie die notwendigen Transformatorenräume für die benötigte Oberspannung von 10 000 u. 20 000 Volt. 2. Früheres Verwalt.-Gebäude Breslauer Strasse 117, Grundfläche 0 3485 ha, bebaut mit einem Wohnhaus von 554 qm. 3. Alte Zentrale mit Wagenhalle Breslauer Strasse 104 = 0,5565 ha; hiervon bebaut 2581 qm, u. zwar mit der Wagenhalle einschl. der Werkstatt, der früh. Gleichstromzentrale, welche zur Zeit als Umformerstation und als Lager benutzt wird. In der Umformerstation wird 500 Volt Gleichstrom aus 3000 Volt Drehstrom umgeformt, u. Zwar stehen im Umformerwerk: 1 Einanker-Umformer mit einer Leist. von 950 kW u. 1 asynchron anzulassender Synchron-