Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 609 Kurs: Ende 1913: 393 %; 1925–1930: 76, 195.25, 176, 183, 138, 120 %. Notiert in Dresden. – Zulass. von RM. 465 000 (Em. vom April 1928) im Okt. 1928. Dividenden: 1913: 20 %; 1924–1930: 10, 12, 11, 14, 12, 14, 12 % (Div.-Schein Lit. C Nr. 17). Direktion: Komm.-Rat Emil Berneaud, Alfred Lucius. Prokurist: M. Gerstenberg. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat O. Schleich, Dresden; Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Georg Francke, Dir. Alex. Niess, Meissen; vom Betriebsrat: R. Mühlberg, E. Zeiher. Zahlstellen: Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Gebr. Arnhold, Darmstädter u. Nationalbank; Dresden u. Meissen; Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die durch mangelnden Bedarf bedingten Ausfälle konnten durch Steigerung des Umsatzes einzelner Abteilungen ausgeglichen werden. Die Ges. hat dadurch den mengenmässigen Gesamtumsatz des Vorjahres wieder erreicht. Die Wertsumme hat sich jedoch infolge der Preissenkungen verringert. Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München, Brienner Str. 38. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbe- sondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung, dann der Erwerb u. Betrieb des Elektrizitäts- werks Pfaffenhofen a. d. Ilm u. anderer ihren Interessenbereich berührender Anlagen, die Ausnützung von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Unterbruck u. Kranzberg sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Näheres über die Einbring.werte bei der Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 1. Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich im Norden über Neuburg/Donau u. Ingolstadt hinaus bis nach Eitensheim, Stammham, Appershofen u. Pförring; im Westen bis Mering bei- Augsburg; im Süden Iinks der Isar bis Fürstenfeldbruck, rechts der Isar, südlich von Sauerlach, bis Lochen u. Jasberg; im Osten bis über Schwaben, Nandlstadt und Mainburg hinaus. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 160 ha = 470 Tagwerk. Darauf befinden sich nachfolgende Stromerzeugungs-, Betriebs- u. Verteilungsstationen sowie Verwalt.-Geb. mit Dienstwohn.: das Wasserkraftwerk I Unterbruck bei Lohhof, das Wasserkraftwerk II Kranzberg, das Wasserkraftwerk III Hohenwart a. d. Paar, das Wasserkraftwerk IV Engl- mannszell a. d. Paar (z. Zt. ausser Betrieb), das Dampfkraftwerk Riem bei München (z. Zt. ausser Betrieb), die Betriebsstation Pfaffenhofen a. d. Ilm, Schalt- u. Verteilungsstationen in Schrobenhausen, Wolnzach, Geisenfeld, Kothau bei Ingolstadt, Dachau, Mering bei Augsburg, Mainburg, Unterföhring, Neuburg, Aichach, Maisach, Vohburg u. Zolling. In München besitzt die Ges. ein Doppelwohnhaus an der Brienner Strasse im Gesamtflächen- ausmass von 0.295 ha. Ferner besitzt die Ges. das Mühl- u. Sägeanwesen in Unterbruck bei Lohhof. Hierzu kommen Fischrechte in der Amper u. ihren Altwässern sowie in der Paar u. einigen Nebenflächen. Die ausgebauten eigenen Wasserkräfte ergeben zusammen 4515 kVA, die von der Tochter- unternehm. der Neuen Amperkraftwerke A.-G. gepachtete Anlage 6400 kVA, zusammen also 10915 kVA Normalleistung aus Wasserkraft. Die Dampfreserve hat eine Normalleistung von 1250 kVA. Ausser diesen eigenen Krafterzeugungsquellen bestehen zur Deckung des Höchst- strombedarfs Verträge mit dem Bayernwerk u. anderen Werken, wodurch unter normalen Betriebsverhältnissen bis zu 15 000 kVA Fremdstrom zur Verfügung stehen. Einschliessl. der in den Werken untergebrachten sowie für die Bayernwerksanschlüsse in Finsing u. Dachau vorhandenen Haupttransformatoren u. den für den Strombezug aus dem Netz der Städtischen Elektrizitätswerke München erstellten grossen Stationen in der Hirschau bei München u. Achering-Kranzberg u. den obenerwähnten Verteilungsstationen besitzt die Ges. 988 Trans- formatorstationen mit 1003 Transformatoren. Die Niederspannungsverteilungsnetze nebst Strassenbeleuchtungseinrichtungen in den angeschlossenen Ortschaften sind gleichfalls Eigentum der Ges. u. fast ausnahmslos wie auch die Hochspannungsleitungen, aus Kupfer gebaut. Konzessionen: Die Ges. besitzt die von der Firma „Industrielle Unternehmungen G. m. b. H. , München, 1907 bzw. 1908 erlangten Konzess. für Wasserkraftanlagen an der Amper bei Kranzberg oberhalb Allershausen, sowie bei Unterbruck, welche nur dann abgaben- pflichtig und widerruflich bzw. zeitlich auf fünfzig Jahre vom Eintritt der Bedingung ab beschränkt wären, wenn die Eigenschaft der Amper als öffentlicher oder Staatsprivatfluss an den für diese Anlagen in Betracht kommenden Strecken festgestellt sein würde. In der Denkschrift des Bayer. Staatsministeriums des Innern vom Febr. 1910 über ,die Aus- mnmuützung der Wasserkräfte Bayerns ist indessen die Amper von Otterhausen bis Inkofen als Privatffuss ausdrücklich bezeichnet. Sonach sind die beiden Konzessionen als abgabenfrei u. auf unbeschränkte Zeitdauer erteilt zu betrachten. Die Konzessionen enthalten — mit Ausnahme der Herstell. u. Unterhalt. von Brücken –— keinerlei erschwerende Bedingungen. ie Amperwerke haben ferner von den Süddeutschen Wasserwerken A.-G., (damals) Nürnberg, die 1899 bzw. 1900 unbefristet u. abgabenfrei erteilten Konzess. der letzteren für die Erricht. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 39