622 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. noch Grundstücke in verschied. Ortschaften (9544 qm). Die Betriebe der Ges. sind seit Juli 1922 an die Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. in Breslau verpachtet. Bahnlinien: Die Bahnstrecke Hermsdorf Waldenburg–Alt wasser –Nieder-Salzbrunn wurde am 12./9. 1898 eröffnet, die Linie bis Dittersbach am 26./3. 1899, die Linie bis Bad Salzbrunn am 14./9. 1907. Fortsetzung nach Hermsdorf (1 km), 1909 erbaut, ferner Waldenburg-Ring nach Waldenburg–Neustadt (1 km), 1926 erbaut (in Sa. 22 km). Stromlieferung: Die elektr. Stromlieferung für Licht u. Kraft erfolgt z. Z. in 173 Gemeinden innerh. der Kreise Waldenburg, Landeshut, Striegau, Schweidnitz, Jauer u. Bolkenhain, u. zwar an Klein- u. Grosskonsumenten. Die Stromabgabe innerh. der Gemeindegebiete geschieht fast durchweg auf Grund von Verträgen. Mit dem Elektr.-Werk des Provinzialverbandes von Nieder- schlesien, welches z. Z. die Wasserkraft-Zentrale in Marklissa u. die Wasserkraft-Zentrale in Mauer am Bober in Betrieb hat, besteht seit 1907 ein Vertrag, nach welchem die Ges. bei Wasserüberfluss dieser Werke Strom empfängt u. bei Wassermangel solchen zu liefern hat. Ferner wurde am 30./1. 1911 mit dem Elektrizitäts-Werk des Provinzialverbandes von Niederschlesien ein Vertrag geschlossen, nach welchem für die Wasserkraft-Zentrale an der Weistritz-Talsperre der Reservestrom zu liefern ist. Seit Anfang Juli 1912 ist die Ges. ver- traglich mit dem Steinkohlen-Bergwerk cons. Fuchsgrube zu Weissstein, seit Anfang Oktober 1914 mit der Melchiorgrube, Dittersbach, u. seit September 1915 mit der Ver. Glückhilf-Friedenshoffnung zu Hermsdorf zum Zwecke der gegenseitigen Stromlieferung verbunden. Statistik: Stromabsatz 1928/29–1929/30: 65 966 108, 76 015 220 KkWh. — Personen- beförderung 1928/29–1929/30: 10 168 417, 10 773 965 Personen. Kapital: M. 2 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht bis 1912 auf M. 7 000 000. Lt. G.-V. v. 30./11. 1920 Erhöh. um M. 5 000 000. Lt. G.-V. v. 18./11. 1921 weiter erhöht um M. 8 000 000 in Aktien zu M. 1000, den Aktionären 3: 2 zu 113 % angeboten. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 20 000 000 auf RM. 2 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 100. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich zu 90 % im Besitz der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. in Breslau (Konzern der Ges. für elektr. Unternehmungen – Ludw. Loewe & Co. A.-G., Berlin). Anleihen sind sämtlich zurückgezahlt. Altbesitz- Genussrechtsurkunden waren am 30./6. 1930 nom. RM. 135 130 im Umlauf. Gegen Coup. Nr. 5 erfolgte für 1929/30 Zahlung von 4 % Zs. Die Auszahlung erfolgt, mit Ausnahme der Communalständischen Bank, Zweigstelle Waldenburg i. Schles., bei den untenstehenden Zahlstellen u. ferner bei dem Schlesischen Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Breslau. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 19./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 5 % vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Vor-Divy., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 10 000), Überrest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Eff. 93 054, Debit. 748 088, Anlagewert der Licht- u. Kraftabteil. 3 332 444, do. der Bahnabteil. 873 679. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 2 000 000, noch nicht eingelöste Div. 880, do. Genussscheine 584, ausgeloste Genussrechte 260, Genussrechtetilg.-F. 22, Kredit. 876 630, Überschuss 168 888. Sa. RM. 5 047 266. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Zs. 15 397, Gewinn 168 888 (davon Div. 160 000, A.-R.-Tant. 8888). Sa. RM. 184 286. – Kredit: Diverse Einnahmen RM. 184 286. Kurs: In Breslau Ende 1913: 1492; 1925–1930: 60, 141, 138, 111.5, 86, 53 %. – In Berlin Ende 1913; 160 %; 1925–1930: 58.50, 142, –, –, 85.50, – %. Dividenden: 1912/13: 7 %; 1924/25–1929/30: 8, 10, 10, 8, 8, 8 % (Div.-Schein 3). Direktion: Ing. Georg Stein, Breslau; Stellv. Ing. Fr. Meinel, Waldenburg i. Schles. Prokuristen: G. Lindner, Weissstein; G. Weichert, M. Schnalke, Waldenburg. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. Ing. h. c. Oscar Oliven, Berlin; Stellv. Ober-Bergwerks- Dir. i. R. Erich Liebeneiner, Görlitz; Dir. Dr.-Ing. h. c. Rich. Wolfes, Berlin; Rittergutsbes. Ernst v. Wallenberg-Pachaly, Thiergarten (Kr. Wohlau); Dir. Max Kühnert, Breslau; Bankier Dr. E. H. Heimann, Breslau. Zahlstellen: Waldenburg (Schles.): Gesellschaftskasse, Communalständische Bank; Breslau: Commerz- u. Privatbank, E. Heimann: Berlin: Commerz-u. Privatbank, Darmstädter u. Nationalbank, Abraham Schlesinger. Willstätter Elektrizitätswerk A.-G. in Willstätt b. Kehl (Baden). Gegründet: 18./12. 1899; eingetr. 29./4. 1900. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Firma bis 29./4. 1909: Willstätter Mühlenwerk. Geschäftsstelle in Mannheim, Auguste- Anlage 32. * Ausnütz. der Wasserkräfte der Kinzig zu elektr. Licht- u. Kraftabgabe, Vertrieb von elektr. Bedarfsartikeln. Der ursprüngl. Mühlenbetrieb wurde als unrentabel Anfang Mai 1909 eingestellt. Die behördliche Genehmigung zur Anlage einer Kraftstation wurde am 1./6. 1910 erteilt. Die Eröffnung des Elektrizitätswerkes fand am 1./5. 1911 statt. Besitztum: Grundbesitz in Willstätt: Fabrikgebäude mit 6 Stockwerken, 2stöckiges Wohngebäude u. Nebengebäude von insgesamt 26 a 32 qm Grösse. ―