638 Industrie der Steine und Erden. 2 Zahlstellen: Freiwaldau: Ges.-Kasse: Berlin: Bank des Berliner Kassen-Vereins, Spon- holz & Co.; Cottbus: Niederlaus. Bank. Nach dem Geschäftsbericht 1929/30 gelang es der Ges. nur zu stark weichenden Preisen, denen Lohnreduzier. kaum gegenüberstanden, einigermassen Beschäftig. für die Werke zu finden. Durch einen bedeutenden Abbau der Vorratsmengen wurde ebenfalls eine weitere Minderbeschäftig. der Fabriken bedingt, die im Berichtsjahr nur ungefähr zur Hälfte aus- genutzt wurden. Mit dem Abbau der Vorratsmengen wurde eine erhebliche Besserung der finanziellen Situation herbeigeführt. Das Beteil.-Konto (i. V. RM. 24 000) musste voll abgeschrieben werden, da das letzte Jahr der Zugehörigkeit zur ,Verkaufsgesellschaft Schlesischer und Lausitzer Dachziegelwerke G. m. b. H. in Görlitzé mit einem so grossen Verlust für diese Ges. abschloss, dass die Beteil. als verloren zu betrachten ist. Tafel-, Salin- u. Spiegelglasfabriken Aktiengesellschaft in Fürth, Nürnberger Str. 21. (Börsenname: Tafelglas Fürth.) Gegründet: 5./5. 1899. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Firma Ed. Kupfer in Weiden. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1903/1904. Firma bis 18./9. 1899: Glasfabrik Weiden, vorm. Ed. Kupfer A.-G. mit Sitz in Weiden. Zweck: Herstell., Verarbeit. u. Vertrieb von Glas aller Art. Das Fabrikat.-Programm um- fasst die Herstell. von Fenster-, Spiegel-, Tafel-, Salin-, Schock- u. Trockenplattenglas, Uhrengläsern. Entwicklung: 1899 Erwerb der Spiegelglasfabriken der Firma Krailsheimer & Miederer in Mitterteich u. Fürth für M. 1 200 000. 1903 Ankauf einer dem Mitterteicher Etabliss. benachbarten Tafelglasfabrik. Mit Wirkung ab 1./1. 1930 wurde das Werk Mitterteich im Zug einer Verständigung über die Abgrenzung der Fabrikationsgebiete an die Deutsche Spiegelglas A. G. in Grünenplan verkauft. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. hat nach den Katastern eine Grösse von insgesamt rd. 57 000 qm, wovon rd. 13 600 qm bebaut sind, davon entfallen auf die Betriebe: Fürth i. B. 2860 qm, davon bebaut 1860 qm; Weiden 54 100 am, davon behaut 11 737 qm. Die Werksanlagen in Fürth i. B., die an der nach Nürnberg führenden Hauptstrasse gelegen sind, bestehen in der Hauptsache aus einer grossen dreistöckigen Fabrik, in der die Silberbeleganstalt, mit einer Jahresproduktion von 300 000 qm, untergebracht ist, ferner aus verschied. Nebengeb. für Facettierbetrieb, Kraftzentrale usw. Der Krafterzeug. dient eine Dampfmasch. von 75 P8S. Ausserdem ist dort ein 1922 erbautes Verwalt.-Geb. mit Direktorenwohnung u. ein Beamten- wohnhaus vorhanden, welch letzteresvier Familien Wohngelegenheit bietet. Das Werk Weiden, das mit dem unmittelbar benachbarten Rangierbahnhof durch ein Industriegleise von rd. 200 m Länge verbunden ist, besteht aus einer Tafelglaswannenanlage mit 4 Trommeln für eine monatl. Erzeug. von 50–60 000 qm Fensterglas, ausgedehnten Anlage für Strecken, Schneiden u. Verpacken des Glases sowie Material- u. Fertigwarenlager, (ausser Betrieb), ferner einer modernen Generatorenanlage mit 5 Drehrostgeneratoren u. einer Kraftzentrale mit einer ca. 200-PS-Dampfmasch, entsprech. Kesseln u. elektr. Einricht. Auf dem freien, unmittelbar am Industriegleis liegenden Fabrikareal ist die im Zus.-hang mit der letzten Kap.-Erhöh. erwähnte neue Fourcault-Anlage errichtet; in dieser sind 9 Glasziehmasch. mit einer jährl. Erzeug.fähigkeit von ca. 2.8 Mill. qm Tafelglas zur Aufstellung gekommen. Die Gebäude sind in Eisenkonstruktion ausgeführt worden. In allen Abteil. ist das Prinzip der Fliessarbeit unter weitgehendster Ausnutz. mechan. Transporteinricht. gewahrt. In Weiden sind noch 13 Wohnhäuser vorhanden, von denen jedes 8– 12 Familien Unterkunft bietet. – Der Fuhrpark besteht aus 2 Lastkraftwagen u. 2 Personenautomobilen. —–Beschäftigt werden zurzeit insges. etwa 400 Arbeiter u. etwa 50 kaufm. u. techn. Angestellte. Verbände: Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Tafelglashütten G. m. b. H. in Frank- furt a. M. u. der Verkaufsstelle für gezogenes Dickglas in Köln an. Kapital: RM. 3 000 000 in 30 000 Akt. zu RM. 100. –— Vorkriegskapital: M. 1 700 000. Urspr. M. 600 000, erköht 1899 auf M. 1 700 000: dann erhöht von 1920–1922 auf M. 36 500 000 in 35 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. a. o. G.-V. 16./2. 1925 Umstell. von M. 36 500 000 auf RM. 2 122 500 in 35 000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 15. Die G.-V. v. 29./6. 1925 beschloss Kündigung des 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 15 zum 31./12. 1925 u. Rückzahl. zu 120 % = RM. 18 Dpro Stück. Lt. G.-V. v. 31./5. 1927 Erhöh. um RM. 900 000 auf nom. RM. 3 000 900 durch Ausgabe von 9000 Akt. zu RM. 100. Die neuen Aktien wurden von der Dresdner Bank zum Kurse von 111 % übernommen u. RM. 700 000 den alten Aktion. zum Kurse von 115 % dergestalt angeboten, dass auf je 5 alte Akt. zu RM. 60 eine neue Akt. zu RM. 100 bezogen werden konnte. Der Erlös der Kap.-Erhöh. diente zur Finanzierung des Baues der neuen Hüttenanlagen für maschinelle Herstell. von Tafelglas nach dem System Fourcault. Die alten Aktien von RM. 60 wurden in entsprechendem Verhältnis in solche zu RM. 100 getauscht. Grossaktionäre: Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Köln. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./5.–30./4.). Gen.-Vers.: 1931 am 31./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.