642 Industrie der Steine und Erden. Gegründet: 24./6. 1919; eingetr. 5./8. 1919 in Gladenbach. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Betrieb von Steinbrüchen, Errichtung u. Betrieb eines Zementwarenwerks, Betrieb anderer industriellen Anlagen, Verkauf u. Handel von Zement u. Zementwaren, Hartgesteinen sowie alle Einrichtungen, welche mit der Herstellung u. Gewinnung dieser Stoffe zusammenhängen. Kapital: RM. 40 000 in 200 Akt. zu RM. 200. Urspr. M. 200 000 in 200 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern. Die G.-V. v. 17./2. 1925 beschloss Umstell. v. M. 200 000 auf RM. 40 000 in 200 Akt. zu RM. 200. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Steinbruch u. Gelände 56 600, Geb. 87 800, Betriebs- einricht. 32 541, Kassa u. Postscheckguth. 729, Aussenstände 19 772, (Avale 18 000), Vorräte 23 052. – Passiva: A.-K. 40 000, R.-F. 20 000, Grundschulden 57 142, Aufwert. 18 000, Buchschulden 65 834, Rückstell. für Löhne u. Berufsgenossenschaft usw. 12 575, Delkred. 3000, (Avale 18 000), Gewinn 3942. Sa. RM. 220 495. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 80 780, Abschr. 8710, Gewinn 3942. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 3066, Betriebsüberschuss 90 366. Sa. RM. 93 432. Dividenden: 1924/25–1926/27: 0 %; 1928–1929: 0, 0 %. Direktion: Ernst Hermanni. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Udo Rousselle, Frankfurt a. M.; Stellv. Dir. Bernh. Hermanni, „ Dir. Wilhelm Dietrich, Frankfurt a. M. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Portland Cementfabrik Hemmoor, Hemmoor (Oste). (Börsenname: Hemmoor Portland). Gegründet: 9./8. 1882 als A.-G. Zweck: Fabrikation von Portland-Cement sowie dessen Weiterverarbeit., Fabrikation von sonstigen Baumaterialien. – Die jährl. Erzeugungsfähigkeit der Anlagen der Ges. beträgt etwa 1 250 000 Fass. Entwicklung: Das Etablissement in Hemmoor wurde 1862 als Kalkfabrik u. 1866 als Portland-Cementfabrik gegründet. 1882 erfolgte die Übernahme der Fabrik (Station Warstade- Hemmoor) seitens der A.-G. von dem Vorbesitzer Jürgen Hinr. Hagenah zu Stade, einschl. eines Abladeplatzes zu Schwarzenhütten a. d. Oste für M. 3 000 000. Beteiligt war die Ges. mit $ 250 000 shares an den German-American Portland Cements- Works La Salle, Jllinois. Die Forder. war mit RM. 500 000 in die Bilanz eingesetzt. 1928 sind 80 % des Guthabens bei dem Treuhänder für das feindliche Vermögen in den Vereinigten Staaten für die frühere amerikan. Beteilig. ausgeschüttet worden. Der ein- gegangene Betrag zuzügl. Zinsen belief sich auf RM. 1 848 997. Gegen diesen Betrag wurde die mit RM. 500 000 zu Buche stehende Beteilig. an den G. A. P. C. W. verrechnet. Von dem Gewinn erhielten RM. 1 260 000 die St.-Aktion. in Form von Gratisakt. (auf 3 alte Akt. entfällt 1 neue Akt.), der Rest von RM. 88 997 wurde dem R.-F. gutgeschrieben. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst rd. 260 ha, grösstenteils gelegen in den Gemarkungen Hemmoor, Warstade, Westersode u. Oberndorf, von denen rd. 50 000 qm überbaut sind. Zur Zeit dienen dem eigentlichen Fabrikationsbetriebe rd. 60 ha Kreide- u. Tonländereien. Der übrige Teil der Ländereien besteht aus landwirtschaftl. genutzten Grundstücken, die zum Teil gleichfalls Kreide- u. Tonvorräte bergen. Die Rohmaterialien, Kreide u. Ton, werden ausschliesslich in Gruben der Ges. gewonnen. Das Fabrikationsverfahren beruht der Eigenart der Rohmaterialien entsprechend auf dem sogenannten Nass-Verfahren. Kreide u. Ton werden zusammen in geeigneten Maschinen fein vermahlen u. als Dickschlamm in 8 Drehöfen gebrannt. Der so erzeugte Klinker wird in modernen Mahlapparaten fein gemahlen. Für die Lagerung u. Verpackung des Zementes sind grosse Silos u. Packanlagen vorhanden. Die Verladung des Zementes geschieht entweder auf dem Bahnwege – Anschlussgleise der Bahn Hamburg–Cuxhaven bis an die Packhäuser – oder auf dem Wasserwege von dem Fabrikhafen der Ges. Schwarzen- hütten aus, der mit dem Werk durch eine eigene Schmalspurbahn verbunden ist. Der Hafenplatz ist gleichzeitig als Kohlenlöschplatz mit Greiferanlage ausgerüstet. Die Ver- frachtung des Zementes auf dem Wasserwege geschieht fast ausschliesslich durch den Schleppdampfer u. 20 Leichter der Ges. Die Ges. besitzt 46 eigene Häuser für Beamte u. Arbeiter. – Die Ges. beschäftigt rd. 450 Arbeiter u. rd. 40 Angestellte. Verbände: Die Ges. ist dem Norddeutschen Zementverband angeschlossen, der fast die sämtliche nord-, ost- u. mitteldeutsche Zementfabrikation umfasst u. den Vertrieb der gesamten Produktion von Portland-Zement bezweckt. Die Quote der Ges. in dem Nord- deutschen Zementverband beträgt 4.5 %. Der Vertrag ist bis 1935 fest geschlossen. Statistik: 1927–1929 wurden versandt: 834 430 Fass (davon nach ÜUbersee 256 474 Fass), 867 429 Fass (davon nach Übersee 258 649 Fass), 783 155 Fass (davon nach Übersee 242 749 Fass). 33 Kapital: RM. 5 055 000 in 3860 St.-Akt. zu RM. 1000, 991 St.-Akt. zu RM. 700, 1621 St.-Akt. zu RM. 300 u. 300 Nam.-Vorz.-Akt. zu je RM. 50. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine auf 6 % beschränkte Vorz.-Div. mit Nachzahlungspflicht u. im Falle der Liqu. auf eine vorzugsweise Befriedig. des eingezahlten Nennbetrages. Übertrag. der Vorz.-Akt. nur mit Zustimmung des A.-R. zulässig. – Vorkriegskapital: M. 5 400 000. ――