666 Industrie der Steine und Erden. Mitteldeutsche Tonwerke Akt.-Ges., Bad Schmiedeberg, Die Firma ist lt. amtl. Bekanntm. v. 25./2. 1931 erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1930. Tonwarenfabrik Schwandorf in Schwandorf, Bayern. (Börsenname: Schwandorf Ton.) Gegründet: 13./1. 1891. Zweck: Fabrikation von Tonwaren, Porzellan u. anderen Keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen, die Erwerbung von Rohstoffvorkommen, welche in diesen oder verwandten Industrien Verwendung finden u. deren Ausbeutung. Die Ges. ist befugt, sich an anderen Unternehm., deren Geschäftsbetrieb zu den gedachten Gewerben in Beziehung steht, in jeder Form zu beteiligen, auch zu dem Zwecke Aktien von Aktien- u. Kommanditgesellsch. oder Anteile von Ges. m. b. H. zu erwerben. Besitztum: Die Ges. besitzt in Schwandorf, Wiesau, Schwarzenfeld u. Pirkensee, rd. 185 ha eig. Grund u. Boden, von dem ungefähr 100000 am bebaut sind. Die Fabrik. u. Verwalt.- Gebäude bestehen aus mehrstöckigen massiven Geb. mit Anschlussgleisen in Schwandorf, Pirkensee, Schwarzenfeld u. Wiesau. Ausserdem hat die Ges. ca. 25 Beamten- u. über 110 Arb.- Wohnungen errichtet. Zu den Fabrikationseinricht. gehören unter anderem 4 Gasringöfen, 1 Kammergasringofen, 20 Rheinische Oefen, 7 Porzellan. u. Steingutrundöfen, 2 Feuerton- Muffelöfen. Für den Betrieb der Spezialmaschinen der Grob- u. Feinkeramik werden Loko- mobilen, Dampfmaschinen u. Elektromotoren verwendet. Hergestellt werden Steinzeug, Chamottewaren, Porzellan, Steingut u. Feuertonwaren. 1928/29 Verkauf der Werksanlagen Pirkensee u. des Gesamtbesitzes Amberg. – Bei Höchstbelegschaft von ca. 1200 Arb. u. Beamten beträgt die Gesamtproduktionsfähigkeit der Ges. pro Jahr etwa 4000 Waggons gebrannter Ware. Verbände: Die Ges. gehört nachstehenden Verbänden als Mitglied an: Verkaufsgesell- schaft Deutscher Steinzeugwerke, Berlin-Charlottenburg, Süd- u. Westdeutscher Chamotte- verband, Bonn –-SStuttgart, G. m. b. H. Verein. Hochspannungs-Isolatorenwerke G. m. b. H. in Berlin, Feuertonbund (J. G.), Neubabelsberg. Interessengemeinschaft: Die Ges. trat 1920 in Interessengemeinschaft mit der H. Schom- burg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte bei Bautzen u. 1922 mit der Porzellanfabrik Kahla A.-G. Kapital: RM. 2 250 000 in 2250 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 1 600 000, dann erhöht 1920 um M. 1 600 000, 1921 um M. 6 400 000, 1923 um M. 5 400 000 auf M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./3. 1925 von M. 15 000 000 auf RM. 2 250 000 (20: 3) in 15 000 Akt. zu RM. 150; 1929 Umtausch in Stücke zu RM. 1000. Grossaktionäre: Porzellanfabrik Kahla A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1930 am 15./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung:: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. wenn keine besond. Abschr. oder Rückl., sonst 12 % (ausser einer festen Vergüt. von RM. 200 der Vors., RM. 150 dessen Stellv., RM. 100 je Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Grundst. 104 633, Ausbeuterechte 2, Fabrikgeb. 580 900, Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser 267 700, Öfen 202 800, Masch. 244 000, elektr. Anlagen 3, Heiz.- u. Wasserleit. anlagen 32 001, Geräte, Fuhrpark u. Gleisanlagen 13, Eff. u. Beteil. 531 616, Kassa 8465, Wechsel 1316, Bankguth. 286 832, Aussenstände 623 127, Fabrikation u. Waren 319 968, Materialvorräte 140 260, (Bürgsch.-K. 26 000). – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Hyp. 161 811, Interims-K. (Rückstell. für statutar. u. vertragl. Verpflicht. u. sonst. noch nicht abgerechn. Posten) 436 148, Kredit. 63 953, Gewinn (Vortrag aus 1929 52 043 – Gewinn aus 1930 154 682) 206 725, (Bürgsch.-K. 26 000). Sa. RM. 3 343 638. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 597 294, Zs. 1530, Abschr. 129 607, Gewinn 206 725 (davon Div. 159 800, Vortrag 46 925). – Kredit: Gewinnvyortrag aus 1929 52 043, Waren 883 114. Sa. RM. 935 157. Kurs: Ende 1925–1930: 59, –, 80, –, 100, 102.50 %. Mai 1924 an der Berliner Börse Zzugelassen. Dividenden: 1913: 4 %; 1925/26–1929/30: 0, 0, 10, 10, 10 % (Div.-Schein 2). Direktion: Rudolf Niedrig, Friedr. Dennhardt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Dr. Friedrich Cassel, Berlin; Stellv. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Werner Hofmann, Freiberg i. Sa.; Staatsmin. z. D. Bank-Dir. Dr. Ottomar Benz, Berlin; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Fabrik-Dir. Dr. Max Richter, Berlin; Fabrik-Dir. Fritz Scheid, Hermsdorf. „„ Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. u. deren Nieder- lassungen, Bankhaus Martin SchiffMarcus Nelken & Sohn, Bank des Berliner Kassen- vereins; Essen: Simon Hirschland; München: Bayerische Staatsbank u. deren Filialen