Industrie der Steine und Erden. 673 & Co., Waldsassen, haben in die A.-G. eingebracht, erstere beiden ihr gemeinschaftl. Fabrik- anwesen in Waldsassen einschl. Masch., letztere ihren Grundbesitz in Waldsassen u. Kondrau, ferner eine Fabrikeinricht., Warenvorräte, Aussenstände u. Kautionen. Zweck: Herstellung von Porzellanwaren u. anderer verwandter Erzeugnisse sowie der Handel mit solchen. Vornehmlich werden Gegenstände für den täglichen Gebrauch erzeugt. Die Ges. ist berechtigt, sich an fremden Unternehm. der gleichen oder verwandten Branchen zu beteiligen sowie Zweigniederlass. zu errichten. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Fläche von 77 500 qm in Waldsassener Flur u. 26 740 qm in Kondrauer Flur. Die dicht am Bahnhof Waldsassen gelegene, mit Gleisanschluss verseh. Fabrik besteht aus einem Komplex mehrstöckiger massiver Gebäude, die mit Fabrik- höfen, Gleisareal, Lagerplätzen etc. eine Fläche von 12 860 qm bedecken; die übrigen 91 380 qm bestehen zum grössten Teil aus sehr günstig gelegenem Bauland. Die Fabrik ist mit vorzugsweise elektr. Betriebe versehen; sie hat 11 Brennöfen u. 2 Fürbringer-Muffeln. – Beschäftigt werden ca. 700 Angestellte u. Arb. Kapital: RM. 1 205 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Ab 1931 können die Vorz.-Akt. mit dreimonatiger Kündig.-Frist zum Jahresschluss zu 115 % zur Kückzahlung gelangen. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht 1905 auf M. 1 300 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 6 500 000 in 6000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 4./7. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 6 500 000 auf RM. 1 205 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Industriebelastung: RM. 235 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. d. Geschäftsj. (1931 am 9./4.). Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 8 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 7 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergütung von RM. 500 pro Mitgl. u. RM. 1000 für den Vors.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Gebäude 872 000, Grundst. 31 000, Anschlussgleise 900, Masch. 64 500, Werksvorricht. 29 000, Pferde, Wagen u. Geschirre 8400, Modelle u. Formen 1, Wertp. 1, Kassa 4285, Wechsel 12 667, Aussenstände u. Bankguth. 757 308, Waren, fertige u. halbfertige, ferner Rohmaterial., Kohlen u. sonst. Vorräte 244 047. – Passiva: A.-K. 1 205 000, R.-F. 150 000, Hyp. 192 220, Kredit. 178 034, Übergangsposten 85 000, Masch.-Erneuer. 60 000, Gebäude-Erneuer. 40 000, Grunderwerbssteuer 10 000, unerhob. Div. 351, Gewinn (für 1930 79 613 – Gewinnvortrag aus 1929 23 891) 103 505. Sa. RM. 2 024 111. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 250 742, Steuern 118.976, Sozialversich. 74 474. Abschreib. 55 422, Gewinn (Reingewinn für 1930 79 613 £ Gewinnvortrag aus 1929 23 891) 103 505 (davon Div. 72 350, Vortrag 31 155). – Kredit: Gewinnvortrag 23 891, Rohgewinn für 1930 579 229. Sa. RM. 603 121. Kurs: Ende 1913: 184.75 %; Ende 1924–1930: 87, –, 100, 79.50, 69, 50, 42 %. Notiert in Leipzig. Didenden; St.-Akt. 1913: 13 %; 1924– 1930: 8, 8, 0, 5, 0, 6, 6 %. Vorz.-Akt. 1924–1930: Je 7 %. Vorstand: Oscar Bareuther. Prokuristen: Cl. Mehnert, Chr. Benker. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ernst Petersen, Leipzig; Stellv. Fabrikbes. Carl Schu- mann, Arzberg; Fabrikbesitzer Christ. Ploss, Asch; Rentnerin Elsa Bareuther, Baden b. Wien; Oberst i. R. Josef Angerer, Linz a. D.; Komm.-Rat Johann Schmidt, Eger; Fabrikbes. Rudolf von Patzenhofer, Nagyczenk. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die Lage der deutschen Porzellanindustrie ver- schlechterte sich im Berichtsjahre weiter. Durch sinkende Kaufkraft des Publikums und drängende Angebote der Fabriken gingen die Preise ständig zurück, besonders als gegen Ende des Jahres unser Verband die Preisbindungen stark lockerte. Entgegen dieser Preis- entwicklung mussten nach staatlichem Schiedsspruch die Löhne erhöht werden u. die sozialen Lasten steigerten sich weiter. Unser Betrieb konnte im Berichtsjahre noch so gut wie voll ausgenützt werden. Um aber die Produktion der geringeren Aufnahmefähigkeit des Marktes anzupassen, mussten 1931 Entlassungen in kleinerem Umfange vorgenommen werden. Kalk- u. Marmorkalkwerke Welda-Bredelar Akt.-Ges. in Warburg. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 8./8. 1925 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Steinmann, Warburg i. Westf. Das Konkursverfahren wurde lt. amtl. Bekanntm. v. 14./2. 1931 nach Abhaltung des Schlusstermins u. Durchführ. der Schlussverteil. aufgehoben. Die Firma ist somit erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 43