674 Industrie der Steine und Erden. Deutsche Ziegelwerke Akt.-Ges. in Liqu., Wolfenbüttel. Gegründet: 3./8. 1923; eingetr. 21./9. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Durch Beschluss der G.-V. vom 22./7. 1930 ist die Ges. aufgelöst. Liquidator: Kaufmann Heinrich Schröder, Braunschweig, Bismarckstr.; Stellv. Kaufm. Gustav Koch, Schöppenstedt. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Dach- u. Mauersteinen sowie aller sonst. Ziegelei- erzeugnisse. Interessengemeinschaft mit der Aktien-Ziegelei Braunschweig, der Dampfziegelei Weinberg Gebrüder Damköhler Akt.-Ges., Braunschweig u. Ziegelwerk Heinr. Lehrmann A.-G., Helmstedt. Kapital: RM. 130 000 in 2500 St.-Akt. zu RM. 20, 1500 St.-Akt. zu RM. 50 u. 125 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Urspr. M. 20 Mill., erhöht 1923 um M. 85 Mill. Lt. G.-V. v. 24./12. 1924 Umstell. von M. 105 Mill. auf RM. 130 000 (St.-Akt. 800: 1, Vorz-Akt. 1000: 1) in 2500 St.-Akt. zu RM. 20, 1500 St.-Akt. zu RM. 50 u. 125 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 22. Juli 1930: Aktiva: Bestandsaktien 50 760, Grund- stücke 3000, Geb. 27 500, Masch. 9000, Forder. 27 790, Waren 4000, Kassa 66, Verlust 46 405. – Passiva: A.-K. 130 000, Hyp. 5783, Schulden 27 740, Rückstell. 5000. Sa. RM. 168 523. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0 %. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Bock, Braunschweig: Fabrikbes. Heinr. Hamann, Fabrik- bes. Carl Schauroth sen., Wolfenbüttel; Ziegeleibes. Lehrmann, Helmstedt; Bankprokurist Werner Seeliger, Wolfenbüttel. Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein, Akt.-Ges., Zementfabrik bei Obercassel bei Bonn. Gegründet: 1856. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Portlandzement. Betrieb aller hierdurch bedingt. u. damit im Zus.hang stehend. Geschäfte. Die Ges. ist ausserdem berecht., sich an Handels-, Industrie- u. Verkehrsunternehm. aller Art zu beteiligen u. solche zu gründen. Besitztum: Der Grundbes. des Bonner Bergwerks- u. Hütten-Vereins beträgt 48 ha 18 a 7 qm einschl. Gruben u. Brüche, er setzt sich zus. aus dem Fabrikgelände bei Obercassel bei Bonn sowie aus Kalkstein u. Mergel enthaltendem Gelände in Budenheim bei Mainz und Ton enthaltendem Gelände in Flörsheim a. M. Die der Herstell. von Portland-Zement dienenden Fabrikanlagen in Ramersdorf (Landkreis Bonn) bestehen aus 5 neuzeitl., nach dem Nass- verfahren arbeitenden Drehofenanlagen nebst Zubehör, sowie aus 8, nach dem Trocken- verfahren arbeitenden Schachtofenanlagen, ebenfalls nebst allem Zubehör. An Neben- betrieben sind vorhanden eine Säckeflickerei u. Reinigungsanstalt, Reparaturwerkstätten, bestehend aus Schlosserei, Schmiede, Tischlerei, Klempnerei, Sattlerei, eine elektrotechn. Werkstatt, Kleineisengiesserei u. Metallschmelze u. eine Lehrlingswerkstatt. Eine 360 m lange, mit einer Werftmauer ausgebaute Werft mit 3 Portalkränen von je 5000 kg u. 1 Kran von 10 000 kg Tragkraft dient der Ent- u. Beladung von Rheinschiffen. Die Anlagen sowie die Rheinwerft sind mit der Staatsbahn verbunden. Weiter besitzt die Ges. an Bergwerkseigentum einige links- u. rechtsrheinisch im Oberbergamtsbezirk Bonn gelegene Konzessionen auf Kupfer- u. Zinkerze, Bleierz, Braunkohle u. a. Versand 1923–1930: 90 368, 101 441, 167 906, 139 787, 172 648, 178 720, 150 242, ? t Portlandzement. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt seit 1919 an dem Bonner Handels- u. Industrieverein G. m. b. H. & Co., Komm.-Ges., mit dem Sitz in Zementfabrik bei Obercassel bei Bonn. Der Grundbesitz dieser Ges., bestehend aus Wald, Acker, Ton u. Kalkstein enthaltendem Gelände in den Kreisen Bonn-Land u. Sieg, in Budenheim b. Mainz, Flörsheim a. Main u. Ober- billig a. d. Mosel, ist 63 ha 41 a 12 qm gross. Die Komm.-Ges. verfügt ferner über einen von der A.-G. übern. Schiffspark, besteh. aus 2 Schleppschiffen u. 1 Kranschiff, mit denen sie teilweise den Transport der Güter der A.-G. bewirkt. Die Erträgnisse der Komm.-Ges. werden vertragsgemäss an die Aktion. des Bonner Bergwerks- u. Hütten-Vereins neben der ihnen aus dieser Ges. zufliessenden Dividende ausgeschüttet (Div. 1926–1930: 2½, 2, 3, 2½, 0 %). Die Ges. schloss 1925 je einen Interessengemeinschaftsvertrag auf längere Jahre im West- deutschen u. Süddeutschen Syndikatsgebiet. Die Verträge belassen den Beteiligten ihre eigene wirtschaftl. Freiheit, sehen aber die gemeinschaftl. Wahr. übereinstimmender Interessen vor. Für den Bereich des jetzigen Westdeutschen Zementverbandes G. m. b. H. in Bochum umfasst die Interessengemeinschaft die Zementfabriken: Dyckerhoff & Söhne G. m. b. H. in Amöneburg, den Bonner Bergwerks- u. Hütten-Verein A.-G. u. Narjes & Bender G. m. b. H. in Kupferdreh, für den Bereich des Süddeutschen Zementverbandes G. m. b. H. in Heidelberg die Zement- fabriken: Dyckerhoff & Söhne G. m. b. H. in Amöneburg, E. Schwenk in Ulm a. D., u. den Bonner Bergwerks- u. Hütten-Verein A.-G. Die Verhandlungen der Interessenge- meinschaften mit den Zementverbänden zur Regelung zukünftiger Verhältnisse haben zu dem Ergebnis geführt, dass der Bonner Verein auf 5 Jahre dem westdeutschen, auf 10 Jahre dem süddeutschen Verband als Mitglied beitrat, dabei aber für die Vertragsdauer den Eigenverkauf seiner Zemente wie bisher, nunmehr als Beauftragte der Verbände beibehielt. Verbände: Die Ges. gehört dem Westdeutschen Zement-Verband an. Kapital: RM. 3 960 000 in 6808 St.-Akt. zu RM. 100, 7298 St.-Akt. zu RM. 400 u. 900 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 5 % (Max.)