―― Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 679 von RM. 80 u. für jede Aktie zu RM. 1600 den Betrag von RM. 160 an das Konsortium zu zahlen, während der Restbetrag von RM. 120 bzw. RM. 240 von der Ges. aus freien Rück- lagen an das Konsortium vergütet wurde. Das erhöhte A.-K. hat Div.-Ber. ab 1./1. 1928. Im Zusammenhang mit der Erhöh. wurde eine Neustückelung der Aktien vorgenommen. Grossaktionäre: Deutsche Baumwoll-A.-G., Mülheim a. Ruhr (Gruppe Hammersen-Dierig). Industriebelastung: RM. 612 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 25./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn -Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besond. Abschr. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Aufwandsentschäd. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. u. Stellv. das Dopp.), Überschuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst., Geb. u. Wasserkraft 1 815 209, Wohnhäuser 217 370, Masch. 1 524 482, Bar- u. Wechselbestand 215 223, Aussenstände u. Guth. 1 827 486, Hyp. u. Wertp. 85 385, Vorräte 1 294 150. –. Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 400 000, Sonder- Rückl. 250 000, Hyp. für Wohnhäuser 25 455, Pens.- u. Unterst.-F. für Beamte u. Arb. 681 024, Sparkasse 183 168, unerhob. Div. 216, Gläubiger, Rückst. usw. 595 247, Abschr. 1 109 798, Gewinn 234 399. Sa. RM. 6 979 309. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. für 1930 161 547, Gewinn 234 339 (davon Div. 210 000, Vortrag 24 399). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929 22 284, Betriebsüberschuss 373 662. Sa. RM. 395 947. Kurs: Ende 1913: 125 %; Ende 1925 – 1930: 152, 175, 220, 191, 130, 75 %. Notiert in Augsburg. Das erhöhte u. neugestückelte A.-K. wurde im Juni 1928 zugelassen. In München Notierung 1925 eingestellt. Dividenden: 1912/13: 8 %; 1924 (10 Mon.): 10 %; 1925–1930: 15, 12½, 15 £ 15 % Einzahl. auf Kap.-Erhöh.), 10, 6, 6 % (Div.-Schein 3). Vorstand: Komm.-Rat Heinr. Wrede. Prokuristen: W. Haug, H. Hofmann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Chr. Diesel, Augsburg; Stellv. Gen.-Dir. Fritz Häcker, Zürich; Komm.-Rat Bank-Dir. Dr. Raimund Hergt, München; Geh. Komm.-Rat Ludwig Martini, Haunstetten: Fabrikant Dr. h. c. Carl Roesch, Mülheim-Ruhr; Komm.-Rat Friedr. Schmid, Augsburg: Fabrikdir. Julius Graf, Langenbielau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg: Bayer. Hyp.- u. Wechselbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die nun schon seit 1928 bestehende Krise hat sich im Jahre 1930 weiter verschärft und sie droht sich zu einer Katastrophe zu entwickeln. So schlecht und so schwierig wie jetzt war die Geschäftslage noch niemals. Nur mit äusserster Anstrengung war der Betrieb aufrechtzuerhalten und dies war auch nur möglich bis En de September; von da ab ging es rapide abwärts, es gab kein Halten mehr. Schon vorher hatten die stark zurückgehenden Baumwollpreise eine scharfe Zurückhaltung im Einkauf veranlasst, aber dann, als sich die Politik mit den Preisen zu beschäftigen begann, einen Abbau derselben verlangte, verschärfte sich die Zurückhaltung noch mehr. Der Fabrikbetrieb ist im allgemeinen sehr ruhig verlaufen und es wurde die Arbeit nicht gestört. Alles hat sich befriedigend abgewickelt. Diesem Umstand ist es zum Teil auch zu verdanken, dass schliesslich noch ein Gewinn erzielt werden konnte. Die Aufnahme der Bestände ist wie stets sehr sorgfältig erfolgt. Kontrakte in Baumwolle und Garnen waren nur über kleine Mengen und zu allerbilligsten Preisen in den Büchern. Irreguläre Bestände sind nicht vorhanden gewesen. Über die weitere Entwicklung des Geschäftsganges lässt sich heute wenig Gutes sagen. Die Verhältnisse bleiben sehr schwierig und die Zurückhaltung besteht fort, obwohl in Baumwollartikeln kaum noch eine wesentliche Ermässigung der Preise erwartet werden kann. Die Arbeit haben wir ab Oktober ein- schränken müssen. Es konnte diese Einschränkung aber bereits wieder vermindert werden. Augsburger Kammgarn-Spinnerei in Augsburg, Provinostrasse 50. Gegründet: 29./10. 1845. Die Ges. ist hervorgeg. aus der früh. Firma Friedrich Merz & Co. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei und Weberei einschl. der damit verbundenen Geschäftszweige. Besitztum: Das Werk umfasst 96 328 Spinn-Spindeln, 12 120 Zwirn-Spindeln, 112 Kammstühle u. 327 Webstühle. Die Kraftmaschinen werden durch Wasser- u. Dampf- kraft in Bewegung gesetzt u. liefern 2820 PS. An fremder elektr. Kraft stehen 460 PS zur Verfügung. Ausserdem besteht eine Reserve von 3000 PS. Arbeiter u. Angest. etwa 2200. Beteiligungen: 1925 Übernahme des gesamten A.-K. von RM. 2 000 000 der Forstmann & Huffmann A.-G., Werden-Ruhr, gegen Aktien der Ges. (s. u. Kap.). Dieses Unternehmen, Firma in Werdener Feintuchwerke A.-G. änderte, bleibt selbständig bestehen (Div. 6 %). Kapital: RM. 4 026 000 in 336 Nam.-St.-Akt. zu RM. 3000, 1996 Nam.-St.-Akt. zu RM. 1500 u. 80 Vorz.-Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 2 880 000. – Die Vorz.-Akt. sind mit 6% Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht u. mit bevorzugtem Stimmrecht ausgestattet, werden ei ev. Liqu. der Ges. zu pari vor den St.-Akt. befriedigt u. können ab 1921 eingezogen