――― == 682 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die zu Anfang des Jahres noch bestandene leidlich gute Beschäftigung verschlechterte sich von Monat zu Monat, sodass wir in der zweiten Jahreshälfte gezwungen waren, unsere Produktion erheblich einzuschränken, um das rasche Anwachsen der Garnvorräte etwas zu verlangsamen. Die Nachfrage nach Baumwollgarnen war gegenüber den Angeboten völlig unzulänglich, sodass jede Verkaufsmöglichkeit in Gespinsten eine Uberzahl von Verkäufern auf den Plan brachte, welche die ohnedies ganz ungenügenden Preise noch weiter unterboten, um sich neue Orders zu sichern. Das IV. Quartal brachte zwar eine vorübergehende Belebung des Garngeschäftes, leider aber auch eine neuerliche Verschlechterung der Spinnmarge. 3 Haunstetter Spinnerei und Weberei in Augsburg. Gegründet: 31./3. 1856 als „Haunstetter Weberei“. Die Spinnerei wurde im Jahre 1890 errichtet. Zweck: Betrieb einer mechan. Baumwollspinnerei u. Weberei. Erzeugnisse: Garne Nr. 20 – 42 engl., Kattun, Renforcé, Cretonne. 3 Besitztum: In Betrieb sind 1000 Webstühle und 38 504 Spindeln. Wasser-, Diesel- u. Elektromot.-Kraft zus. 1000 PS. Der Grundbesitz beträgt 42.30 ha. – Z. Zt. 550 Arbeiter. Statistik: 1927–1930; Umsatz: 3 988 000, 3 894 000, 3 523 000, 2 818 000 RM. – Baumwoll- verbrauch: 4740, 4493, 4070, 3746 Ballen. Kapital: RM. 1 680 000 in 900 Akt. zu RM. 1200 u. 1000 Akt. zu RM. 600. – Vorkriegs- kapital: M. 1 542 856. Urspr. M. 514 285 in 300 Aktien zu fl. 1000, erhöht 1889 auf M. 1 542 856; dann 1920 auf M. 2 800 000 dadurch, dass auf die 900 alten Gulden-Aktien zu fl. 1000 (= M. 1714.28 je M. 285.70 aufzuzahlen waren, wobei den Fehlbetrag von M. 12.86 die Ges. trug; ferner Ausgabe von 1000 neuen Aktien zu M. 1000, davon 900 Aktien den Aktion. (2000: 1000) zu 110 % angeb. Lt. G.-V. v. 2./10. 1924 umgestellt von M. 2 800 000 auf RM. 1 680 000 in 900 Akt. zu RM. 1200 u. 1000 Akt. zu RM. 600. Grossaktionäre: Deutsche Baumwoll-A.-G. (Debag), Osnabrück (Hammersen- u. Dierig- Gruppe). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1931 am 25./3. Stimmrecht: 1 Aktie zu RM. 1200 = 2 St., 1 Aktie zu RM. 600 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), sodann besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., von dem verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Entschädigung von zus. M. 6000), Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Fabrikanlagen: Grundst. 85 000, Geb. 268 000, Masch. 362 000, Wohngeb. 162 000, Kassa, Wechsel, Eff. 269 489, Vorräte 470 093, Forder. 933 749, Verlust (11 766 ab Gewinn-Vortrag aus 1929 2259) 9506. – Passiva: A.-K. 1 680 000, R.-F. 235 000, Sonderrückl. 165 000, Pens.-F. 200 000, Div.-Rückstände 747, Sparkasse 160 644, Schulden 118 449. Sa. RM. 2 559 840. 7 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arbeitslöhne, Unk. usw. 1 533 869, Abschr. 89 983. —– Kredit: Gewinnvortrag 1929 2259, Bruttoüberschuss 1 612 086, Verlust (11 766 ab Gewinnvortrag aus 1929 2259) 9506. Sa. RM. 1 623 853. Kurs: Ende 1913: 145 %; 1924–1930: 125, 99, 106, 110, 108, 64, 45 %. Notiert in Augsburg. Dividenden: 1913: 8¾ %; 1924–1930: 7, 8½, 6, 11¾, 6, 5, 0 %. Vorstand: Hubert Tausch, Haunstetten. Prokuristen: C. Uecker, J. Bader. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Justizrat Franz Reinhold, Augsburg; Stellv. Gen.-Dir. Fritz Haecker, Zürich; Bank-Dir. Dr. Alfred Rosenbusch, Augsburg; Dr.-Ing. h. c. Karl Roesch, Mülheim-Ruhr; Fabrikdir. Julius Graf, Langenbielau (Schlesien); Fabrikbes. Arnold Butz, Augsburg; vom Betriebsrat: J. Schindele, Georg Schubert. Zahlstellen: Augsburg: Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank A.-G., Dresdner Bank. Neue Augsburger Kattunfabrik in Augsburg, Vogeltorpl. 1. Gegründet: 12./1. 1885; eingetr. 5./2. 1885. Hervorgegangen aus der ehem. „Augsburger Kattunfabrik A.-G.“' (A.-K. M. 700 000). Zweck: Betrieb der Stoffdruckerei und aller verwandten Fabrikationszweige. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 30 Tagwerk. Die Fabrik arbeitet mit 16 Druckmasch.; die Dampfmasch. besitzt 1000 PS. Kapital: RM. 1 500 000 in 5000 Aktien zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 2 100 000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht, herabgesetzt u. wieder erhöht bis 1904 auf M. 2 100 (Näheres darüber s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 23./8. 1922 erhöht um M. 2 900 000 in 2900 St.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 2./10. 1924 beschloss Umstell. des in Aktien zu M. 1000 eingeteilten A.-K. von M. 5 Mill. im Verh. 10: 3 auf RM. 1 500 000 in 5000 Aktien zu RM. 300. Anleihe: 4 % Schuldscheine von 1889. Zwecks Barablösung sind die rechte gekündigt zum 1./7. 1926. Ablösungsbetrag RM. 37.50 für je M. 500. – Die noch ―