― ―――― % Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. anschloss u. aus diesem Anlass obige Firma annahm. Näheres über die angegliederten Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25 u. früher. Mit Wirk. ab 1./1. 1924 erfolgte im Wege der Fusion die Anglieder. der August Gottlieb Spinnerei, Weberei u. Seilerwarenfabrik A.-G. in Hersfeld gegen Umtausch von Akt. im Verh. 1:2 der übernehm. Ges. 1924 Erwerb der Anlagen der Firma G. Heinrich, Ostritz, die aus einer Jute- u. Baumwollweberei in Ostritz u. 2 kleineren Baumwollwebereien in Ullersdorf u. Egelsdorf mit zus. 390 Web- stühlen bestehen. Gleichfalls im Jahr 1924 erwarb die Ges. durch Kauf von der Tränkner & Würker Nachf. A.-G., Leipzig, deren Jutespinnerei u. Weberei in Leipzig-Lindenau. Infolge der Rohstoffkrise u. der Absatzstockung im Jahre 1925 sah sich die deutsche Jute-Industrie genötigt, Einschränkung vorzunehmen. Die Ver. Jute-Spinnereien legten am 28./3. 1926 den gesamten Betrieb ihrer Zweigstellen Bautzen u. Oppeln und am 1./4. 1926 ihre Werkstätten in Ullersdorf u. Egelsdorf still. Der Betrieb in Bautzen ist seit Juli 1927 wieder eröffnet. Die Zweigniederl. Oppeln wurde Anfang 1929 aufgehoben. Anfang 1931 Aufhebung der Zweigniederlass. in Beuel, Hersfeld, Mannheim u. Ostritz. Sanierung der Ges.: Das Geschäftsjahr 1929 ergab einen Verlust von RM. 3 792 498 (zum Teil gedeckt durch den R.-F.), verursacht durch das für die Juteindustrie ausgesprochen ungünstig verlaufene Jahr 1929. Um die Beschäftigung der Werke zu erhalten, mussten Aufträge zu Verlustpreisen hereingenommen werden. Für die Ges. kam hinzu, dass sie mangels eigener flüssiger Mittel durch den Zinsendienst eine sehr fühlbare Vorausbelastung zu tragen hatte. Sanierung wurde durchgeführt (s. u. Kapital). Der buchmässige Über- schuss aus der Kapitalumstell. in Höhe von RM. 250 000, der nach Beseitigung des Verlust- vortrages (RM. 2 282 498) aus dem Jahre 1929 u. des Verlustes aus dem Jahre 1930 (ohne den Vortrag RM. 3 625 796), sowie nach Vornahme der erforderlichen ausserordentlichen Abschr. u. Rückst. verblieb, wurde dem R.-F. zugeführt, der dadurch zusammen mit dem aus der Ausgabe der nom. RM. 3 000 000 Vorz.-Akt. herrührenden Agio in Höhe von RM. 50 000 den Betrag von RM. 300 000 erreicht hat. Besitztum: Die Ges. besitzt folg. Fabriken: Werk Billstedt b. Hamburg, Werk Ostritz i. Sa., Werk Bautzen i. Sa., Werk Beuel a. Rh., Werk Harburg a. d. Elbe, Werk Mannheim zu Mannheim- Waldhof, Werk Leipzig-Lindenau, Werk Hersfeld mit insges. ca. 52 500 Spindeln, ca. 3000 Web- stühlen, ca. 70 ha Fabrikgrundbesitz. In Hamburg besitzt die Ges. ein kleineres Kontorhaus, das vermietet ist. Beteiligungen: Die Gesellschaft besitzt zwei Drittel der Anteile der „Miramar“ Handels- gesellschaft m. b. H., Hamburg, die Eigentümerin des Kontorhauses „Miramar“ ist, in dem sich die Geschäftsräume der Zentralverwalt. befinden. Die Ges. ist Mitglied der Interessen-Ges. Deutscher Jute-Industrieller. Kapital: RM. 8 000 000, davon RM. 5 000 000 St.-Akt. u. RM. 3 000 000 Vorz.-Akt. in 30 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100, diese mit 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht u. Liqu.-Vorrecht zu 106 % ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 4 100 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1900 auf M. 6 700 000. 1901 Herabsetz. des A.-K. auf M. 4 100 000, dann erhöht bis 1923 auf M. 155 000 000 in 1500 Vorrechts-Akt. A, 148 500 St.-Akt. B u. 5000 Vorz.-Akt. C zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./11. 1924 von M. 155 000 000 auf RM. 15 100 000 in der Weise, dass der Nennwert der Vorrechts-Akt. Lit. A u. der der St.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Unter Berücksichtig. des Gesamt-Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. Lit. C mit RM. 1500 war für diese eine Gesamt- zuzahlung von RM. 98 500 zu leisten. Der Nennwert der Vorz.-Akt. betrug RM. 20. Vorrechts- Aktien Lit. A konnten in St.-Akt. Lit. B unter barer Auszahl. von RM. 50 getauscht werden. Lt. G.-V. v. 14./5. 1925 sind die Vorrechts-Akt. Lit. A in St.-Akt. Lit. B umgewandelt. Die bis- herigen Vorz.-Akt. Lit. C erhielten die Bezeichnung Lit. A. Lt. G.-V. v. 29./6. 1929 Um- wandlung der 5000 Vorz.-Akt. Lit. A zu je RM. 20 in St.-Akt. zu je RM. 100. – Die G.-V. v. 16./12. 1930 beschloss zur Sanierung der Gesellschaft. das Kapital von RM. 15 100 000 auf RM. 5 000 000 zu reduzieren durch Einziehung von RM. 100 000 Aktien, die sich im Besitz der Ges. befinden, u. durch Zus. leg. der übrigen Aktien im Verh. 3:1 u. im Anschluss daran das Kapital wieder auf RM. 8 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von RM. 3 000 000 6 % kumulativer Vorz.-Akt. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Diese Aktien wurden von der Firma Rally Brothers, Liverpool, übernommen. Die Einreich. der St.-Akt. zwecks Zus. leg. hatte bis 15./4. 1931 zu erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnyerteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.). event. besondere Rückl., 6 % Vorz.-Div., bis zu 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Anlagen in Hamburg, Billstedt, Harburg, Ostritz, Beuel, Mannheim, Bautzen, Leipzig-Lindenau, Hersfeld, Ullersdorf u. Egelsdorf: Grundstück u. Geb. 8 480 500, Masch. u. Geräte 7 684 500, Patente 1, Wertp. u. Beteil. 1 097 725, Waren 2 434 796, Hyp. 278 000, Schuldner 3 569 608, Kassa, Bankguth., Wechsel 392 190, (Avale 253 500). – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 300 000, Hyp. u. langfrist. Darlehen 10 293 105, nicht erhob. Div. 1040, Gläubiger 5 343 176, (Avale 253 500). Sa. RM. 23 937 321. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1929 2 282 498, Handl.-Unk. 2 813 662, Steuern 743 903, soziale Lasten 851 295, ordentl. Abschr. auf Anlagen 602 130, a. o. do. auf Beteil., Warenbestände u. Forder.; Rückst., Kosten der Kap.-Umstell. 3 877 455,