Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 731 31./12. 1928 70 539. – Kredit: Bruttoerlös aus Waren 52 027, Eingänge aus Dubiosen 5081, Verlust (Vortrag 70 539, Verlust 1929 u. 1930 bis 22./2. 1930 10 199) 80 739. Sa. RM. 137 848. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Inventar 4000, Kunden 22 209, Verlust 81 612. – Passiva: A.-K. 20 000, R.-F. 1000, Gläubiger 79 272, Delkr. 7550. Sa. RM. 107 822. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 500, diverse Unk. 373, Saldo per 22./2. 1930 80 739. Sa. RM. 81 612. – Kredit: Verlust (Vortrag 80 739 £ Verlust 1930 873) RM. 81 612. Dividenden: 1924–1929: 0 %. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Arno Wittgensteiner, Dir. Dr. Julius Rotholz, Dir. Jacob Kupferberg. Berlin; Max Platschek, B.-Schöneberg; Frau Emilie Beer, Leopold Beer, Wuppertal-Elberfeld. Königsberger Segeltuchwaren- und Flaggenfabrik, J. E. W. Hellgardt, Akt.-Ges., Königsberg i. Pr., Lizentstrasse 5. Gegründet: 12./8. 1923; eingetr. 6./10. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Anfertigung u. Handel von Segeltuchwaren, Flaggen u. ähnl. Artikeln u. zu diesem Zweck Übernahme u. Fortführung des Geschäfts der offenen Handelsges. Königs- berger Segeltuchwaren- u. Flaggenfabrik J. E. W. Hellgardt, Königsberg i. Pr. –Kapital: RM. 60 000 in 600 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 10 Mill. in 1000 Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. 5./2. 1925 von M. 10 Mill. auf RM. 60 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von M. 10 000 auf RM. 60. Die Akt. zu RM. 60 wurden lt. G.-V. v. 17./7. 1930 in Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 17./7. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 43 780, Masch., Utensil. u. Auto 17 640, Kassa, Postscheck u. Bankguth. 2739, Forder. 74 335, Warenbestand 92 527. – Passiva: A.-K. 60 000, Hyp. 30 000, R.-F. 6500, Bank- u. Warenschulden 104 998, Erneuer.-F. u. Ge- winn 29 523. Sa. RM. 231 022. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäfts-Unk. 109 472, Abschr. 4320, Gewinn 5019. – Kredit: Waren, Fabrikations-Rohgewinn 117 908, Gewinnvortrag aus 1929 904. Sa. RM. 118 813. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, ?, ? %. Direktion: Gen.-Konsul W. Hellgardt, Paul Hellgardt, Walter Glagau. Aufsichtsrat: Fabrikdir. Dr.-Ing. Erich Bieske, Oberstleutnant a. D. Robert Kilburger, Dipl.-Ing. Erich Fechter, Königsberg i. Pr. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Spinnerei und Weberei Kottern in Kottern bei Kempten i. Allgäu. Gegründet: 1./7. 1873. Firma bis 1885: Spinnerei, Weberei u. Maschinenfabrik Kottern. Zweck: Betrieb von Spinnerei u. Weberei u. der Vertrieb der Erzeugnisse. Die Ges. ist berechtigt, an anderen Unternehmungen mit vorgenannten oder ähnlichen Zwecken u. an Hilfsindustrien sich zu beteiligen u. Interessengemeinschaften mit anderen Unternehm. abzuschliessen. Erzeugnisse: Rohgewebe in glatter u. mehrschäftiger Bindung (Kattune, Croisés, Zanellas, Satins, Milanais) aus 36/42 bis 33/33 er Garne abwärts. Besitztum: Das zu Kottern beleg. Fabrikanwesen, bestehend in einer Baumwollspinnerei u. Weberei. Die Spinnerei arbeitet mit 84 724 Ring- u. 420 Zwirnspindeln, die Weberei mit 1664 Automaten-Webstühlen. Jährl. Baumwolleverbrauch ca. 8000 Ballen. Der Grund- besitz umfasst ca. 45.8 ha, u. zwar in den Gemeinden St. Mang, St. Lorenz u. Kempten gelegen. Ausserdem besitzt die Ges. 15 Wohnhäuser für Arb., Direktion u. Beamte mitzus. 102 Wohnungen. Die Fabrikanlage besteht aus 2 Teilen; unmittelbar an der Iller die Spinnerei u. alte Weberei (fünfstöckiger Hochbau) mit Baumwollmagazin, Batteuranlage, Abfalllager, Reparatur- werkstatt, Bürogebäude u. Lagerräume, deren bebaute Fläche ca. 8400 am beträgt. Auf dem Steilufer der Iller befindet sich die Automatenweberei sowie das Kessel- u. Maschinen- haus; hier beträgt die bebaute Fläche 14 300 qm. Als Betriebskraft dient dem Unternehmen vor allem die Iller, u. zwar stehen zwei Gefällstufen von je 6.2 m zur Verfügung, die mit insges. 5000 PS ausgebaut sind. Eine moderne Dampfturbinenanlage von ebenfalls 5000 PS ist vorhanden, ausserdem ein Elektrokessel, in dem Überschüsse bis zu 2500 kW nutzbar gemacht werden können. Die Spinnerei hat zu elektr. Einzelantrieb, zu ½⅓ elektr. Gruppenantrieb u. zu ¼ Transmissionsantrieb. Die alte Weberei mit 656 Stühlen hat elektr. Gruppenantrieb. Die neue Weberei mit 1008 Stühlen hat durchgehends elektr. Einzelantrieb. Die Erzeug. der ges. Kraft- u. Heizdampfmengen geschieht zentral in einem neuzeitlichen Kesselhaus, welches 4 moderne Wasserröhrenkessel mit zus. 1500 qm Heiz- fläche, 2 Cornwallkessel mit zus. 240 qm Heizfläche u. einen Elektrokessel zur Verwertung von Wasserkraftüberschüssen bis 2500 kW umfasst. Durch den Vertrag mit dem Allgäuer Überlandwerk ist auch die Verwertung der Tagkraftüberschüsse sowie der Nachtkraft u. auch eine erhöhte Ausnützung der Dampfkraftanlagen erreicht. – Beamte u. Arbeiter: ca. 1200. Verbände: Verein Süddeutscher Baumwoll-Industrieller, Augsburg; Verband Süddeutscher Textil-Arbeitgeber, Augsburg; Bayerischer Industriellen-Verband, München.