― Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 745 Nachdem die G.-V. v. 17./8. 1928, die über Liqu. der Ges. beschliessen sollte, wegen Formfehler vertagt werden musste, wurde dann in der G.-V. v. 29./9. 1928 die Liqu. der Ges. beschlossen. Liquidator: Fabrikant Otto Allgayer, Offenbach a. M., Buchrainweg 5. Im Mai 1928 wurden die Fabrikanlagen der Ges. an die Schuhfabrik Herz A.-G., Frank- furt a. M., verkauft (unter dem Buchwert). Die G.-V. v. 29./3. 1930 genehmigte die Schluss- rechnung. Es gelangte eine Schlussquote von 8¼ % zur Auszahlung. Lt. amtl. Bekanntm. v. 17./4. 1930 ist die Liqu. beendet. Die Firma ist erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Liquidations-Schlussbilanz am 5. März 1930: Aktiva: Kassa, Banken 37 532. – Passiva: Rücklagen für laufd. Verpflegung u. noch entstehende Kosten 4326, zur Aus- schüttung an die Aktionäre 8¼ % 33 206. Sa. RM. 37 532. C. A. Baldus & Söhne Akt.-Ges. in Liqu., Osberghausen (Rheinland). Seit Aug. 1925 befindet sich die Ges. in Liqu. Lt. Mitteilung des Liquidators Engel- bert Baldus vom 17./12. 1926 ist die Liqu. in der Weise erfolgt, dass Aktiva u. Passiva von der alleinigen Aktieninh., der Kommanditges. C. A. Baldus & Söhne, Osberghausen übern. wurden. Damit ist die Liqu. beendet u. die Firma erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Deutsche Baumwoll-Akt.-Ges. (Debag), Osnabrück. Gegründet: 18./6. 1908; eingetr. 25./7. 1908 unter der Firma: Baumwollspinnerei Riesa a, d. Elbe Akt.-Ges. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1908/09. Sitz bis 1915 in Leipzig, bis 1920 in Gröba. 1920 Verlegung des Sitzes nach Osnabrück u. 1922 nach Mülheim/Ruhr unter gleichzeitiger Anderung der Firma. Lt. G.-V. v. 9./7. 1930 Sitzverleg. von Mülheim nach Osnabrück. Zweck: Der Betrieb von Textilunternehmungen aller Art, insbesondere das Verspinnen von Baumwolle und der Vertrieb dieser Produktion, der Betrieb aller damit zusammen- hängenden Unternehmungen, die Beteiligung an solchen und der Abschluss von Inter- essenge neinschaftsverträgen. Entwicklung: Im Jahre 1918 ging das ganze damals M. 1 250 000 betragende A.-K. der Ges. auf die F. H. Hammersen A.-Ges. in Ösnabrück über, die dagegen M. 825 000 eigene Aktien gewährte. Im Jahre 1921 wurden die Betriebseinricht., im Jahre 1925 auch die Grundst. u. Geb. an die Hammersen-Ges. verkauft. Zur Zeit ist die Debag ausschliesslich Verwaltungsges. Einem Vertrage zufolge, der zwischen der Debag u. der F. H. Hammersen A.-Ges. in Osnabrück einerseits sowie der Christian Dierig A.-Ges. in Langenbielau im Eulen- gebirge (Schles.) u. der Textil-Treuhand G. m. b. H. in Berlin-Charlottenburg, einer Ver- waltungsges. der Familie Dierig, andererseits geschlossen worden ist, wird die Debag zu der Dachges. eines Textilkonzerns ausgestaltet, der ausser den bisherigen Tochterges. der Debag die Dierig-Ges. u. die Hammersen-Ges. umfasst. Die auf diesen Zusammenschluss abzielenden Bestrebungen gehen bereits mehrere Jahre zurück u. hatten im Jahre 1924 zum Abschluss einer Interessengemeinschaft geführt. Infolge von Meinungsverschieden- heiten zwischen den Vertragschliessenden ist diese Arbeitsgemeinschaft nach kurzer Zeit wieder gelöst worden. Die im Anschluss hieran über eine längere Zeit in Erscheinung getretenen Gegensätze zwischen der Hammersen- u. der Dierig-Gruppe sind nunmehr durch Vereinbarungen, die ein enges wirtschaftliches Zusammenarbeiten vorsehen, ausge- glichen worden. Interessengemeinschaftsvertrag: Der Inhalt des vorerwähnten, zu einem erheblichen Teil bereits durchgeführten Vertrages, der am 19./6. 1930 unterzeichnet worden ist u. von dessen Bestimmungen die G.-V. der Dierig-Ges. v. 7./7. 1930 u. der Hammersen-Ges. vom 9./7. 1930 zustimmend Kenntnis genommen haben, ist im wesentlichen folgender: A. Die Debag erhöht ihr RM. 6 000 000 betragendes u. ganz im Besitz der Hammersen-Ges. befindliches A.-K. um RM. 33 000 000. Die neuen Aktien werden zum Erwerb der Aktien der Dierig-Ges. u. der im Verkehr befindlichen St.-Akt. der Hammersen-Ges. verwandt. u. zwar im Wege des Tausches. Für die Verteilung der neuen Debag-Akt. auf die Aktionäre der Hammersen- u. der Dierig-Ges. waren folgende Gesichtspunkte massgebend: Bei einem Vergleich der Vermögenswerte der Dierig-Ges. einerseits u. der Hammersen-Ges. nebst Debag andererseits wurde Gleichheit der Vermögensmassen festgestellt, wobei davon aus- gegangen wurde, dass die Textil-Treuhand eine Schuld an die Dierig- Ges. durch Lieferung von RM. 6 000 000 Dierig-Akt. abdecken sollte, so dass die Dierig-Ges. an Stelle der Forderung RM. 6 000 000 eigene Aktien besessen hätte. Diese Forder. bzw. die erwähnten RM. 6 000 000 eigenen Aktien wurden beim Vermögensausgleich nicht bewertet; ebenso blieben auf der Hammersen-Seite im Besitz der Debag befindliche etwa RM. 6 250 000 Hammersen-St.-Akt. unbewertet. Auf Grund der so festgestellten Gleichheit der beiderseitigen Vermögens- massen entfällt die Kapitalerhöhung der Debag um RM. 33 000 000 je zur Hälfte auf die Dierig-Akt. u. auf die im Umlauf befindlichen RM. 13 750 000 Hammersen-Atien, die sich