778 Chemische Industrie. Entwicklung: Die Koholyt A.-G. ist aus der Rheinischen Elektrowerke A.-G. in Köln hervorgegangen u. hat nach Übernahme der Königsberger Zellstofffabrik A.-G., der Nord- deutschen Cellulosefabrik A,-G., der Deutschen Wildermann-Werke chemische Fabriken G. m. b. H. u. der Papierfabrik G. F. Halbrock, Niederlassungen in Köln a. Rh. (Abt. Rhein. Elektrowerke), in Königsberg i. Pr. (Abt. Königsberger Zellstoffabriken) u. in Hillegossen i. W. (Abf. Papierfabrik Halbrock) errichtet. Ende 1927 Errichtung einer Niederlass. in Oberlahnstein unter der Firma: Koholyt A.-G. Abt. Papier- u. Pergamentpapierfabrik Ober- lahnstein. Ihre Werke liegen in Königsberg, Oberlahnstein, Lülsdorf u. Wesseling bei Köln a. Rh., Hillegossen bei Bielefeld. Der Sitz der kaufmännischen u. technischen Leitung ist in Stettin. Lt. G.-V. v. 8./1. 1931 Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der Feld- mühle, Papier u. Zellstoffwerke A.-G., Stettin, wonach der gesamte Betrieb der Koholyt mit Wirkung ab 1./7. 1930 für Rechnung der Feldmühle geführt wird. Die einzelnen Werke führen seitdem die Bezeichnung: Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke Aktien- gesellschaft Werk Cosse, Werk Sackheim, Werk Hillegossen, Werk Koholyt-Lülsdorf, Werk Koholyt- Wesseling, Werk Oberlahnstein. Die Div.-Scheine der wenigen noch ausstehenden Koholyt-Aktien werden in einem gewissen Schlüssel zu der Div. der Feldmühle eingelöst. Kapital: RM. 17 600 000 in 22 000 Akt. zu RM. 800. Das urspr. A.-K. der Rheinischen Electrowerke von M. 5 Mill. wurde 1920 gelegentlich der Namensänder. in Koholyt A.-G., erhöht um M. 17 Mill. auf M. 22 Mill. in 22 Akt. zu M. 1000. Die jungen Akt. wurden von einem Konsort. der Hugo Stinnes G. m. b. H., der Deutsch-Luxembg. Bergw. A.-G. u. der Rhein. El.-Werke-A.-G. übernommen. Lt. G.-V. v. 27./3. 1925 Umstell. auf RM. 17 600 000 (5:4) in 22 000 Aktien zu RM. 800. Grossaktionäre: Fast das gesamte A.-K. ist 1930 aus engl. Besitz in die Hände der Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke A.-G., Stettin, übergegangen. Anleihe: 6½ % I. Hyp.-Tilg.-F. Gold-Anleihe v. 31./3. 1928: $ 4 000 000; Stücke zu $ 500 u. $ 1000. Zs. 31./3. u. 30./9. Tilg.: Das Kapital ist spät. am 31./3. 1943 rückzahlbar. Die Tilg. erfolgt mittels eines Tilg.-F., welcher nicht später als 31./3. 1931 beginnt u. ausreicht, um die ganze Anleihe vor oder bei Fälligkeit (31./3. 1943) zurückzuzahlen. Zu diesem Zwecke wird die Ges. spät. von 1931 ab an den Tilg.-F. gleiche jährl. Zahlungen leisten, welche dazu verwendet werden, Stücke der Anleihe zu oder unter dem laufenden Rückzahlungs- preis anzukaufen oder zu einem solchen Preis auszulosen. Die Ges. hat das Recht, die Tilg. zu verstärken u. Stücke der Anleihe zu 100 % ihres Nennwerts an Stelle von Barzahlungen zu verwenden. Nach Wahl der Ges. können die Stücke jederzeit gänzlich oder teilweise in Posten von nicht weniger als $ 500 000 mit 45 tägiger Kündigungsfrist zurückgezahlt werden u. zwar bis 31./3. 1929 zu 100 % u. Stück-Zs., danach bis 31./3. 1934 zu 102 % u. Stück-Zs., bis 31./3. 1939 zu 101 % u. Stück-Zs., bis 31./3. 1940 zu 100.75 % u. Stück-Zs., bis 31./3. 1941 zu 100.50 % u. Stück-Zs., bis 31./3. 1942 zu 100.25 % u. Stück-Zs. u. 31./3. 1943 zu 100 % u. Stück-Zs. Nach dem Stande vom 30./6. 1930 zurückgestellt $ 302 000. – Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine I. Hyp. auf alle Ländereien, Geb. u. Masch. der Koholyt A.-G. Treuhänder: Chase National Bank in New York u. Darmstädter u. Nationalbank in Berlin. – Zahlstellen: Chicago u. New York: A. G. Becker & Co. Zahlung von Kap. u. Zs. frei von allen gegenwärtigen u. zukünftigen deutschen Steuern u. Abgaben in Gold-Dollar von Gewicht u. Feingehalt v. 31./3. 1928. Die Anleihe wurde in Amerika am 4./6. 1928 zu 97.50 % von A. G. Becker & Co. aufgelegt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 8./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F., 4 % Div., Tant. an A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundbesitz 2 007 764, Gebäude 5 350 393, Masch. 9 591 623, Wertp. u. Beteil. 586 309, Wechsel u. Kassa 582 909, Schuldner einschl. Bankguth. u. Holzanzahl. 6 988 367, Vorräte 20 771 931, vorausbez. Versich.-Prämien 168 809, Disagio auf Dollar-Anleihe 1 272 754, (Bürgschaften 28 000). – Passiva: A.-K. 17 600 000, R.-F. 2 400 000, amerikan. Anleihe ($ 4 000 000, zurückgezahlt $ 302 000 = $ 3 698 000) 15 531 600, Darlehn 2 017 211, Gläubiger 4 421 717, Rückstell. 3 276 903, Wohlfahrts.-F. 200 000, Gewinn 1 873 431, (Bürgschaften 28 000). Sa. RM. 47 320 863. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. einschl. Zs., Provis., Steuern u. Rückst. 3 709 071, Abschr. auf Anlagen u. Masch. 1 308 878, Gewinn 1 873 431 (davon: Div. 1 760 000, Vortrag 113 431). – Kredit: Gewinnvortrag per 30./6. 1929 83 972, Betriebsüber- schüsse 6 807 409. Sa. RM. 6 891 382. Dividenden: 1925/26–1929/30: 11, 14, 16, 14, 10 %. „ Vorstand: Otto Kellermann, Dipl.-Ing. Friedrich Klein, Dr. Heinrich Kirmreuther; Hans Avé-Lallemant, Dr. Kurd Gottstein; Stellv. Oswald Dittrich, sämtl. in Stettin. Prokuristen: H. Böhm, C. Hau, Ober-Ing. F. Schwiers, Dipl.-Ing. F. Banning, R. Meyer, H. Rinke, W. Treichler, O. Dittrich, P. William, H. v. Altrock, R. Henker, A. Saam, G. Schneider. Aufsichtsrat: Stellv. Vors. Gen.-Dir. Hans Gottstein, Stettin; Jakob Goldschmidt, Berlin; Komm.-Rat F. Heumann, Königsberg i. Pr.; Dr. Otto Jeidels, Clemens Lammers, Berlin; Dr. Paul Marx, Düsseldorf; Irwin H. Sherman, New York; Charles Snelling, London; Hugo Stinnes jr., Mülheim a. d. Ruhr; Unterstaatssekretär a. D. Helmut Toepffer, Stettin. Zahlstelle: Ges.-Kasse der Feldmühle A.-G. Stettin.