784 Chemische Industrie. H. Stodiek & Co., Akt.-Ges. in Bielefeld, Zimmerstr. 5. Gegründet: 22./5. 1902 mit Wirkung ab 1./11. 1901; eingetr. am 7./8. 1902. Übernahme der Kommandit-Ges. H. Stodiek & Co. für M. 1 181 996; Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck: Fortführung der unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld betriebenen Fabrik von Kunstdünger, Schwefel- u. Salpetersäure. Besitztum: Die Grundstücke der Schwefelsäurefabrik in Löhne i. W. umfassen ein Areal von 1 ha 30 a 85 qm, wovon ca. 6532 qm bebaut sind. 1905 wurde eine Dünger- fabrik in Kaarst bei Neuss mit M. 230 000 Kostenaufwand errichtet u. Anfang 1906 in Betrieb genommen. Das Areal in Kaarst umfasst 4 ha 58 a 7 qm, wovon ca. 4530 am bebaut sind. Grösse der Bielefelder Grundstücke, welche nicht mit zur Fabrikation dienen, 4 a 48 qm. Sämtl. Grundstücke sind frei von Hypoth. 1905 Anlegung eines Eisenbahn-Anschlussgeleises. Die Baulichkeiten der Ges. bestehen in der Hauptsache aus folgenden, meist massiven Gebäuden: a) in Löhne: Schwefelsäurefabrik, Kesselhaus, Kiesöfenhaus, Düngerfabrik u. zwei Arbeiterkasernen; b) in Kaarst: Kontorgebäude, Fabrik- gebäude u. eine Arbeiterkaserne. – Für die Schwefelsäurefabrik in Löhne sind ausser einem Dampfkessel eine Luftpumpe u. verschiedene Apparate, u. für die beiden Düngerfabriken in Löhne u. Kaarst Mühlen, Steinbrecher, Aufschliessmasch., Desintegratoren, Zerkleinerungs., Sieb- u. Mischmaschinen, Hängebahnen u. Lokomobilen in Betrieb. In den beiden Fabriken in Löhne u. Kaarst werden insbes. hergestellt: Aufgeschlossener Guano, Superphosphate, sowie deren Mischungen mit Stickstoffträgern, wie schwefelsaurem Ammoniak, Chilisalpeter etc., in Löhne ausserdem noch Schwefelsäure. Die G.-V. v. 24./4. 1923 beschloss, die Aktion. an den im Besitz der Ges. befindlichen Genussscheinen (30 St.) der Hollandischen Grandstoffen Import en Export Maatschappij (Hogiem) in Rotterdam derart zu beteiligen, dass sie gegen Zahl. von M. 1000 auf jede Aktie oo der auf einen Genussschein entfallenden Div. erhalten. Der Anspruch der Genuss- Scheine auf einen ev. Liquidationserlös verbleibt jedoch der Stodiek-Ges. – 1927 Beteilig. der Ges. an der Kommanditges. Chem. Kunstdüngerfabrik bei Melle Carl Unbefunde & Comp. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1905 um M. 300 000. Die a. o. G.-V. v. 24./9. 1920 beschloss Kap.-Erh. um M. 1 700 000, angeb. den alten Aktion. (13: 17) zu 100 %. Die G.-V. v. 30./12. 1924 beschloss Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 in 3000 Aktien zu RM. 500. – Lt. G.-V. v. 28./2. 1929 Vollzahl. der bis dahin nur mit 25 % einbezahlten Akt. Nr. 1301–3000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 12./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer Vergüt. von insges. RM. 5000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 75 810, Geb. 244 553, Masch. u. Einricht. 498 360, Mobil., Utensil. u. Fahrzeuge 28 496, Kassa, Wechsel, Postscheck 99 756, Guth. bei Banken 26 324, Debit. 722 307, Beteilig. 399 273, Lagerbestände 701 201. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, ao. R.-F. 41 750, Kredit. 466 838, Div. 221, Gewinn (Vortrag aus 1929 131 910 £ Reingewinn 1930 505 364) 637 274. Sa. RM. 2 796 084. ä Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 468 898, Abschr. 2929, Gewinn 637 274 (davon zum ao. R.-F. 208 250, Tant. an A.-R. u. Vorst. 70 088, Div. 120 000, Vortrag 238 936). – Kredit: Vortrag a. d. Vorjahre 131 910, Bruttogewinn aus 1930 977 192. Sa. RM. 1 109 102. Kurs: Ende 1913: 248 %; Ende 1925–1930: 85, 149, 138, 121.25, 102.50, 92 %. Zugel. März 1906. Notiert Berlin (Nr. 1–1300). Dividenden: 1912/13: 15 %; 1924–1930: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 % (Div.-Schein 29 u. 11). Aktien Nr. 1301–3000: 1924–1929: Je 4¼ %. Direktion: Wilh. Stodiek. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Stellv. Ed. Gleichman, Hamburg; Bank-Dir. Albert Osthoff, Bielefeld; Hofbes. Aug. Diering, Suttorf-Neuenkirchen; Prof. Jos. Meder, Aachen; Ober-Reg.-Baurat Aug. Ernst, Kassel; OÖberverwalt. gerichts.Dir. Dr. Kurt Meyer-Barkhausen, Danzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Bielefeld: Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schickler & Co.: Köln: Delbrück von der Heydt u. Co. Continental-Ölwerke Akt.-Ges. in Liqu., Böhlitz-Ehrenberg. Der G.-V. v. 28./6. 1929 wurde Mitteil. gemäss § 240 HGB. gemacht. Ein Zwangs- vergleich mit den Gläubigern wurde durchgeführt. Die G.-V. v. 15./10. 1929 beschloss Auflös. der Ges. Liquidator: Paul Meinhold, Leipzig C 1, Sebastian-Bach-Strasse 5. Gegründet: 26./7. 1923; eingetr. 5./10. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Zweck war Fortführ, der Firma Continental-Ölwerke G. m. b. H. in Böhlitz-Ehrenberg. 0 Kabital: RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 20 u. 400 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 5 000 000, 1924 Umstell. auf RM. 100 000, 1928 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 50 000. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 15. Okt. 1929: Aktiva: Grundst. 20 000, Gebäude 65 000, Fabrik-Einricht. 2900, Kontor- do. 1000, Wagen 1560, Kassa 1501, Waren 6920,