802 Chemische Industrie. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0, 0, 0, 0, 10, 10 %. Direktion: Gustav Boelike sen. Aufsichtsrat: Reg.-Rat a. D. Dr. jur. Kurt Schneider, Berlin; Rechtsanw. Dr. Walter Voss, Bücherrevisor Hermann Lau, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chinosolfabrik Akt.-Ges., Hamburg, Billbr.-Deich. Gegründet: 1./11. 1923; eingetr. 13./11. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von chem.-pharmazeut. Produkten aller Art, insbes. des unter dem Namen „Chinosol“ geschützten u. in den Handel gebrachten Präparats sowie alle nach dem Ermessen des A.-R. damit zus. hängenden Geschäfte. Kapital: RM. 700 000 in 700 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 5 Mill. in 5000 Akt. zu M. 1000, u. übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 1./4. 1925 Umstell. auf RM. 60 000 in 60 Akt- zu RM. 1000. Lt. G.-V. v. 17./9. 1926 erhöht um RM. 140 000 in Akt. zu RM. 1000, zu pari begeben. Lt. G.-V. v. 11./6. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 300 000 auf RM. 500 000 durch Ausgabe von 300 auf den Inhaber lautenden Aktien zu je RM. 1000. Auf das erhöhte Grundkapital sind in voller Höhe Bareinlagen geleistet worden. Lt. G.-V. v. 16./1. 1928 nochmals erhöht um RM. 200 000 auf RM. 700 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Inv. 48 000, Masch. 17 000, Warenzeichen 13 000, Reklame-F. 597 000, Kassa, Wechsel, Eff. 2245, Forder. 146 848, Vorräte 83 627, Verlust 106. – Passiva: A.-K. 700 000, R.-F. 21 000, Akzepte 41 091, Schulden 145 737. Sa. RM. 907 828. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 73 238, allg. Unk. 406 218, Abschr. 47 797. – Kredit: Rohgewinn 527 147, Verlust 106. Sa. RM. 527 253. Dividenden: 1924/25–1929/30: Je 0 %. Direktion: Franz Carl Rudolf Schünemann. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Carl Heinrich Hubert Cremer, Gen.-Konsul Dr. jur. August Wilhelm Strube, J. Vassmer, Bremen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gerb- und Farbstoffwerke H. Renner & Co., Actien-Gesellschaft in Hamburg 36, Esplanade 6. Gegründet: 31./1. 1899; eingetr. 14./2. 1899. Zweck: Fabrikation von Gerb- und Farbstoffprodukten sowie auch der Erwerb und die Herstell. verwandter chemischer Produkte. Die Ges. betreibt ferner Kommissionsgeschäfte in diesen Artikeln. Entwicklung: 1912 Abschluss einer Interessengemeinschaft (Vertrag v. 20./9. 1912 bzw. 12./2. 1913) mit der Forestal Land, Timber and Railways Comp. Ltd. in London, u. zwar mit Wirkung ab 1./1. 1913 (s. Jahrgang 1915/16). Infolge des Krieges 1915 Aufhebung der Interessen- gemeinschaft. Seitens der engl. Ges. fand dann 1921 eine Annäherung statt, sie bot den Aktionären für eine Renner-Aktie M. 4312,50 in bar u. £ 6.- in einem Scheck auf London. In der G.-V. v. 12./9. 1921 der Ges. wurde die Zustimmung zum Verkauf der Vorz.-Akt. der Ges. an die Forestal-Ges. erteilt u. damit grundsätzlich dem Angebot der Forestal-Ges. auf Übernahme auch der St.-Akt. zugestimmt. Von diesem Angebot haben etwa 98 % der Aktionäre Gebrauch gemacht. Durch den Zusammenschluss mit der Forestal-Ges. werden die inneren Verhältnisse der Ges. nicht berührt. Geschäfts- u. Betriebsführung bewegen sich auch weiter in den bisher. Bahnen; doch war die Verbindung gerade während der Inflationsperiode dem Exportgeschäft der Ges. sehr dienlich. Infolge von Unrentabilität wurde Januar 1926 der Betrieb der Ges. in Hamburg ge- schlossen, nachdem bereits vorher der Betrieb in Glückstadt stillgelegt worden war. Eine Wiederinbetriebsetzung der stillgelegten Fabriken war bis jetzt nicht möglich. Der Hamburger Senat hatte hinsichtlich des Fabrikgrundstückes Hamburg-Horn das Ent- eignungsverfahren eingeleitet u. hinsichtlich der Fabrikgrundstücke Hamburg-Billhorner Kanalstrasse die Enteignung in Aussicht gestellt. Das Grundstück Hamburg-Horn ist während des Enteignungsverfahrens an den Hamburger Staat im Wege des Vergleichs ver- kauft worden. Ferner wurde das Grundstück Hamburg, Billstrasse, freihändig veräussert u. mit Rücksicht auf das bevorstehende Enteignungsverfahren auch die maschinelle Ein- richtung der Fabrik Billhornerkanalstrasse. 1928 ist auch das Grundstück Billhornerkanal- strasse zum Verkauf gekommen, so dass die Ges. nunmehr eigene Anlagewerte nicht mehr besitzt. Näheres über die früheren Anlagen s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Beteiligungen: 1905 Erwerb sämtl. Anteile der Norddeutschen Quebracho- u. Gerbstoff. werke G. m. b. H. Glückstadt. In den J. 1909 u. 1910 sind die dieser Ges. gehörigen in Glückstadt belegenen Raspelwerke durch Bau einer Extraktfabrik ausgedehnt worden. Diese Werke arbeiten für die Renner-Ges. in Lohn, sind aber seit Anfang 1924 stillgelegt. Die G. m. b. H. ist am 3./3. 1931 in Liqu. getreten. Kapital: RM. 100 000 in Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 7 500 000. 3 Urspr M. 2 100 000, 1902 Erhöh. um M. 1 500 000, 1905 um M. 900 000, 1910 um M. 3 000 00 1919 um M. 6 250 000 in 5000 St.-Akt. u. 1250 Vorz.-Akt., letztere mit 5 % Vorrechts-Div.