Chemische Industrie. 803 ―――― Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefried. im Falle der Liquidation. Lt. G.-V. v. 18./5. 1926 Um- stellung von M. 13 750 000 nach Einziehung der nom. M. 1 250 000 Vorz.-Akt., also von verbleib. M. 12 500 000 St.-Akt. auf RM. 1 000 000 (12½: 1) in 12 500 St.-Akt. zu RM. 80. 1930 wurden die Aktien zu RM. 80 in Aktien zu RM. 1000 umgetauscht. Die G.-V. v. 26./3. 1931 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 900 000 auf RM. 100 000 zwecks Rückzahl. an die Aktionäre derart, dass je 10 Akt. zu RM. 1000 zus.gelegt werden zu 1 Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Forestal Land Timber and Railways Co. Ltd., London (98 %). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 26./3. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Hyp. 875 000, Bankguth. u. Kassa 21 504, Beteil. 400 000, Debit. 57 105, Verlust (Vortrag 197 428 abz. Reserverückbuchung 146 500, Gewinn 1930 25 791) 25 136. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 35 889, Hermann Renner-Stift. 40 000, Kredit. 302 856. Sa. RM. 1 378 746. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag von 1929 197 428, Unk. 29 615. – Kredit: Zs. 55 407, Reserverückbuchung 146 500, Verlust 25 136. Sa. RM. 227 044. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 255.50 %; Ende 1925–1928: – %. Amtl. Notiz in Hamburg 1928, in Berlin 1929 eingestellt. – Kurs Ende 1930: 40.50 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: 1913: 19 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: G. F. R. Baguley. London; O. P. Herrmann, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Louis H. Kiek, London; Stellv. Dr. W. Haas, Düsseldorf; Leon Rueff, Lewis Palmer, London. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nordd. Bank in Hamburg Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Guano-Werke Aktiengesellschaft (vorm. Ohlendorff'sche und Merck'sche Werke) in Hamburg 11, Trostbrücke 1. Gegründet: 22./10. 1883. Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Firma bis 7./1. 1927: Anglo-Continentale (vormals Ohlendorff'sche) Guano-Werke. Zweck: Herstell. u. Verkauf von künstlichen Düngemitteln aller Art, sowie sonstiger chem. Erzeugnisse. Die Ges. ist befugt, sich an anderen Unternehmen zu beteiligen, die in ihren Bereich fallen. Die Ges. betreibt die Herstellung von Schwefelsäure, aufgeschlossenem Guano, Superphosphat nebst allen Sorten von Mischdüngern u. von sonstigen chemischen Produkten; sie betreibt ferner die Einfuhr u. Vermahlung von Euboea-Magnesit, sowie schliesslich den Handel mit Rohstoffen u. chemischen u. anderen Materialien aller Art. Entwicklung: Die Londoner Fabrik ist beschlagnahmt u. zwangsweise an eine englische Ges. übergegangen. Auch dic Zweigniederlassung Antwerpen ist zwangsweise verkauft worden. Bie Ges. nahm Beteilig. an der Kupferhütte Hamburg. Die G.-V. v. 7./1. 1927 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Lübecker Schwefelsäure- u. Superphospat-Fabrik A.-G., Dänischburg (gesamtes A.-K. bereits im Besitz der Ges.), durch den deren Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirk. ab 1./1. 1927 auf die Ges. übergeht u. den Fusionsvertrag mit der Mercksche Guano- u. Phosphat-Werke A.-G., Hamburg. nach welchem deren Vermögen unter Ausschluss der Liqu. als Ganzes mit Wirk. ab 1./1. 1926 auf die Ges. übergeht, u. zwar durch Umtausch von je nom. RM. 500 Merck-Akt. in je nom. RM. 400 St.-Akt. der Ges. Die gleiche G.-V. beschloss ferner zu diesem Zweck Erhöh. des Grundkapitals um RM. 2 400 000. Besitztum: Die Betriebsstätten der Ges. befinden sich in Linn, dem Rheinhafen Krefelds, in Dänischburg bei Lübeck, in Harburg a. d. Elbe, in Vienenburg am Harz, in Friedrich- stadt an der Eider u. in Mannheim-Ludwigshafen am Rhein. – Der Grundbesitz der Ges. umfasst 301 946 qm, von denen 97 571 qm überbaut sind. Die Betriebsanlagen bestehen: 1. aus den bisherigen Fabriken der Anglo-Continentalen Guano-Werke an folgenden Plätzen: Krefeld-Linn: Fabrik für Verarbeitung von Peru- Guano, für Herstellung von Schwefelsäure, Superphosphat u. Mischdüngern, sowie von sonstigen chemischen Produkten. Die Fabrik ist eine der modernsten der Branche in Deutschland; sie liegt unmittelbar am Rheinhafen der Stadt Krefeld u. hat neben Kai- anlagen eigene Gleisanlagen. — Die Schwefelsäurefabrik (Kiesabröstung) ist 1914 erbaut u. in den letzten Jahren mit den neuesten Einricht. auf technischem Gebiete versehen worden. – Mannheim-Ludwigshafen: Fabrik für Herstell. von Mischdüngern. Dieses Werk hat Wasser- u. Bahnanschluss. — 2. aus dem bisherigen Besitz der Lübecker Schwefelsäure- u. Superphosphat-Fabrik A.-G. in Dänischburg: Fabrik für Herstell. von Schwefelsäure, Superphosphat u. Mischdüngern, sowie von sonstigen chemischen Produkten. Sie liegt an der Trave, am tiefen Wasser, Seeschiffe können direkt an der Fabrik löschen u. laden. Die Schwefelsäurefabrik (Kiesabröstung) ist 1914 erbaut u. in den letzten Jahren mit den neuesten Einricht. auf technischem Gebiete versehen worden. – Eigener Gleisanschluss ist vorhanden. – 3. aus dem bisherigen Besitz der Merck'schen Guano- u. Phosphat-Werke A.-G. an folgenden Plätzen: Harburg: Fabrik für Herstell. von Superphosphat u. Misch- düngern, sowie einer besonderen Mühlenanlage zur Vermahlung von Rohstoffen u. Chemikalien. – Die Fabrik liegt am tiefen Wasser, hat eigene mechanische Lösch- u. Lade-Anlagen, so dass Seeschiffe jederzeit dort löschen u. laden können. – Eigener Gleis- anschluss ist vorhanden. Die Fabrik in Harburg ist mit den neuesten Verbesserungen 51* ――――――――― *