66 810 Chemische Industrie. tum bestehend aus 325 Grubenfeldern mit 2 Tages- u. 2 Blindschächten sowie 3 Haupt- förderstollen, die auf Schwefelkies, Eisen-, Zink-, Blei- u. Kupfererz verliehen sind. Der Schwefelkiesbergbau erstreckt sich zur Zeit auf 11 Hauptfelder, die in einem Gesamt- flächenraum von etwa 385 ha gelegen sind. Der Grubenbesitz der Ges. beträgt hier 235 ha, Wovon ca. 127 ha Schwerspat enthalten u. 3 ha bebaut sind. Abgebaut werden Schwefel- kies u. Schwerspat. An Kraftanlagen u. Maschinen sind vorhanden: Eine Drehstromkraft- Zentrale mit 850 kW installierter Leistung mit Oberlandanschluss zur Übernahme von 1000 kW zum Betriebe von 4 Fördermaschinen, 3 Wasserhaltungsanlagen, 6 Kompressoren (230 cbm/min), Zerkleinerungs- u. Aufbereitungsmaschinen für 85/140 t stdl. u. Transport- anlagen mit Nebenbetrieben. Jahreskraftbedarf ca. 2.5 Millionen k W.Stunden; ausserdem 4 Dampflokomotiven u. 24 Benzollokomotiven. Die Belegschaft besteht z. Zt. aus 38 kauf- männischen u. technischen Beamten u. 875 Arbeitern. Die aus diesen Bergwerken gewon- nenen Produkte bilden die Hauptgrundlage für die Fabrikation in den chemischen Fabriken u. gewährleisten für lange Jahre eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen. – b) Wol- fach i. B. Der Grundbesitz der in Wolfach i. B. durch 3 Stollen betriebenen Sch werspat- grube umfasst ca. 91 ha, wovon ca. 0,45 ha bebaut sind. Die Schwerspatgrube wird ohne Kraftmaschinen betrieben; die Mühle durch Wasser- kraft mit 2 Turbinen ca. 250 PS. Beschäftigt werden hier z. Zt. 5 Beamte u. 75 Arbeiter. II. Chemische Fabriken. Die Gesellschaft betreibt in Homburg a. Niederrhein und in Schöningen i. Braunschweig chemische Fabriken, in denen hauptsächlich Lithopone (Schwefelzink) und Blanc-fixe (Baryweiss) hergestellt wird. a) Homberg. Der Grund- besitz dieses Werkes umfasst 17 ha, von denen 4 ha bebaut sind. Produktion 1925–1927: Lithopone 15 141, 13 959, 18 182 t, Blanc-fixe 5709, 5160, 5902 t. Es sind folgende Kraft- maschinen vorhanden: 9 Dampfkessel von je 8–9 Atm., 2 Dampfmaschinen zusammen 260 PS, 87 Motore mit zusammen 1553 Ps, 11 Kompressoren, 79 Filterpressen, 2 Lokomotiven für Normalspur, 3 Lokomotiven für Schmalspur, 3 fahrbare Dampfkräne, 3 komplette Verladeeinrichtungen am Rheinufer mit Portalkran usw., 8 mechanische Röstöfen, 4 Generatoren, 7 Glüh- u. Trockentrommeln, Hochspannungsanlage mit 7 Trasformatoren, 1 Wasserturm, komplette Fassfabrik mit Trockenanlage, mechan. Werkstätten und Schreinerei mit 22 Hilfsmaschinen. Das Werk gibt z. Zt. 58 kaufmännischen und technischen Beamten und 689 Arbeitern Beschäftigung. b) Schöningen. Der Grund- besitz dieses Werks umfasst 4 ha, 79 a, 17 qm; die bebaute Fläche beträgt 0.63 ha Es sind folgende Kraftmaschinen vorhanden: 2 Dampfkessel von je 8 Atm., 29 Motore mit zus. 531 PS. 4 Kompressoren, 18 Filterpressen, 2 fahr are Dampfkräne u. 1 mechan. Röstofen. Das Werk gibt z. Zt. 14 kaufmännischen u. technischen Beamten u. 124 Arbeitern Beschäftigung. III. Metallurgische Anlagen: Die Ges. besitzt in Stürzelberg (nördlich Köln) ein ca. 25 ha grosses Gelände, auf dem bereits 900 000 t Kiesabbrände mit etwa 80 000 t Zink- inhalt gelagert sind. Hier errichtet die Ges. zur Zeit eine Wälzanlage zur Verarbeit. der Abbrände auf Zinkoxyd u. Eisenerz. Die Anlage dürfte noch in diesem Jahre in Betrieb kommen. Beteiligungen: Die Ges. ist an folgenden, vorwiegend Lithopone herstellenden Unter- nehmen beteiligt: Akt.-Ges. für Lithoponefabrikation, Triebes i. Thür. (A.-K. RM. 1 290 000, Beteilig RM. 580 000), Chemische Fabrik Marienhütte G. m. b. H., Langelsheim/Harz (A.-K. RM. 500 000, Beteilig. RM. 250 000), Akt.-Ges. für chemische Industrie, Gelsenkirchen-Schalke (A.-K. RM 3 500 000, Beteilig. RM. 820 0000, Bourjau & Co., K.-G., Schöningen i. Braun- schweig (Kap. RM. 350 000, Beteilig. RM. 131 250), Farbwerke G. m. b. H., Hönningen (Kap. RM. 300 000, Beteilig. RM. 150 000). Mit der Akt.-Ges. für chem. Industrie, Gelsenkirchen-Schalke wurde ein Gemeinschafts- vertrag geschlossen, der der Ges. einen weitgehenden Einfluss auf dieses im wesentlichen Lithopone herstellende Unternehmen sichert, wohingegen die Ges. die Div.-Garantie für die Akt.-Ges. für chem. Industrie übernommen hat. Da die Ges. an der Akt.-Ges. für chem. Industrie, Gelsenkirchen-Schalke gemeinsam mit der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. Lever- kusen beteiligt ist, erfolgt die Abwicklung des Vertrags gleichfalls für gemeinsame Rechnung. Die hauptsächl. Lithopone-Erzeuger Deutschlands haben sich Anfang 1926 zu einem Verkaufssyndikat zusammengeschlossen, dem auch die Ges. angehört. Seit April erfolgt daher der Verkauf der Lithopone-Erzeugung der Ges. in Deutschland durch das Lithopone- Kontor G. m. b. H., Köln. Statistik: Produktion 1924–1930: Schwefelkies: 108 800, 191 507, 228 776, 336 982, 328 070, 328 391, 267 073 t; Schwerspat: 74 270, 117 171, 117 951, 128 105, 193 217, 207 561, 175 854 t; Lithopone: 11 096, 17 313, 16 585, 21 010, 24 741, 22 578, 21 619 t; Blanc fixe: 5881, 7404, 7080, 8061, 9422, 9330, 8735 t. Kapital: RM. 12 500 000 in 25 000 Akt. zu RM. 500. Urspr. A.-K. RM. 12 000 000 in 24 000 Aktien zu RM. 500, übernommen von den Gründern. Die von der Firma Delbrück Schickler & Co., Dr. Julius Schütz u. Dr. Fritz Eulenstein übernommenen Aktien sind zum Kurse von 110 % ausgegeben. Die G.-V. v. 15./11. 1927 beschloss Erhöhung des A.-K. um RM. 3 000 000. Die Erhöh. ist in Höhe von RM. 500 000 durchgeführt durch Ausgabe 1000 Akt. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien dienten zur % der Fusion mit der Harkortsche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Gotha. Au ―