818 Chemische Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Gabriel Kitzinger, Stellv. Konsul Komm.-Rat Theodor Kirschbaum (in den Vorstand delegiert), Dir. Fritz Langenbach, Medizinalrat Georg Sparrer, Nürnberg; Dir. Dr. Herm. Thaler, Wien. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Nürnberg: Commerz- u. Privat-Bank. Thüringer Bleiweiss- und Farbenfabriken Akt.-Ges. in Oberilm (Thüringen). Gegründet: 4./12. 1897 in Königsee als Akt.-Ges. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Die Firma besteht seit über 100 Jahren. Sitz 1903 nach Oberilm verlegt. Im Nov. 1924 wurde die früher Wieselsche Farbenfabrik in Gehren käuflich erworben. Firma bis 29./12. 1924: Thüringer Bleiweissfabriken A.-G. vorm. Anton Greiner Witwe u. Max Bucholz & Co. – Zweigniederl. in Frankfurt a. M. Zweck: Erwerb u. Betrieb der Fabriken von Anton Greiner Wwe., Bleiweissfabrik Königsee in Königsee, unter der Firma Thür. Bleiweissfabrik Max Buchholz & Co. in Oberilm i. Thür. u. die Fabrikation von Bleiweiss u. von verwandten Produkten sowie der Handel damit. Die Ges. kann diesen u. verwandten Zwecken dienende Fabriken u. Ge- schäfte neu errichten, schon vorhandene Fabriken u. Geschäfte von Dritten erwerben oder sich an schon bestehenden in beliebiger Form beteiligen. Hauptwerk Oberilm. Herstell. von Bleiweiss, Ölweiss, International garantiert giftfreiem Puppenweiss. –— Zweigfabrik Gehren. Herstell. von Erd- u. chem. Buntfarben. Grundbes. in Oberilm, Gehren u. Nieder- willingen reichlich vorhanden. Das Werk Oberilm wurde Ende 1929 vorläufig stillgelegt. Die Fabrikation wird durch ein befreundetes Werk für Rechnung der Ges. vorgenommen. Von der Verwaltung wurde in der G.-V. v. 14./3. 1931 mitgeteilt, dass man hoffe, durch Erwerbung weiterer Quoten für die Bleiweissfabrik in Oberilm die Produktion des Werkes steigern zu können, u. dass nach Eintritt besserer Verhältnisse eine Sanierung der Ges. in Aussicht genommen sei. Das Werk Gehren wurde 1929 für eine Reihe von Jahren verpachtet. Besitztum: Die Fabrikanl. bestehen aus 10 massiven Hauptgebäuden, 8 grossen massiven Oxydierkammern u. einer grossen Anzahl Neben-Geb., ausserdem gehören dazu 1 Direktoren- Doppelwohnhaus, 6 Arb.-Doppelhäuser, 1 Kontor- u. 1 Beamtenhaus u. Wirtschaftsgebäude. Der Betrieb wird durch 2 Wasserturbinen mit 64 PS aufrechterhalten, die auch die elektr. Betriebskraft für etwa 12 Motoren u. das Licht liefern. Eine gleichstarke Wasserkraft liegt zurzeit noch unbenutzt, soll jedoch für die beabsichtigte Erweiterung mit herangezogen werden. Ausserdem stehen noch zwei Dampfmasch. u. eine Lokomobile zur Krafterzeugung nach Bedarf zur Verfügung. Die Fabrikanlagen in Gehren bestehen aus 4 Hauptgebäuden, 5 Nebengebäuden, 1 Direktoren-Wohnhaus, 1 Beamten-Wohnhaus. Der Betrieb wird durch Wasser- u. Dampfkraft aufrechterhalten. – Die Ges. ist Mitglied des Bleiweissverbandes u. beschäftigt ca. 50 Angest. u. Arbeiter. Kapital: RM. 1 110 000 in 7400 St.-Akt. zu RM. 100, 1200 St.-Akt. zu RM. 300, 5000 7 % Nam.- Akt. Lit. B zu RM. 2. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 500 000, erhöht bis 1906 auf M. 1 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 13 000 000 in 7400 St.-Akt zu M. 1000, 1200 St.-Akt. zu M. 3000, 5000 Vorz.-Akt. B u. 5000 Vorz.-Akt. C zu M. 200 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./12. 1924 unter Einzieh. der M. 1 000 000 Vorz.-Akt. Lit. Cmithin von M. 12 000 000 auf RM. 1 100 000 in 7400 St.-Akt. zu RM. 100, 1200 St.-Akt. zu RM. 300 u. 5000 Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 2. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 14./3. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Je nom. RM. 10 Lit. B = 1 St., in best. Fällen jedoch je RM. 2 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant., 4 % Div. an sämtl. Aktien, dann weitere 3 % an Aktien Lit. B, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt., je Mitgl. RM. 1200, der Vors. u. dessen Stellv. zus. RM. 3600), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. 68 900, Betriebs-Geb. 481 600, Wohn-Geb. 191 500, Arb.-Häuser 56 700, Masch. 117 700, Turbinen 8600, elektr. Anlage 106 600, Trans- missionen u. Rohrleit. 29 000, Werkz. u. Utensil. 8000, Fuhrpark 15 900, Essiganl. 1800, Patente 1, Eff. 1, Bergwerkmutung 1, Rezeptur 1, Debit. 100 484, Kassa u. Postscheck 1466, Wechsel 6805, Waren- u. Betriebsmaterial 53 796, Verlust 508 637. – Passiva: A.-K. 1 110 000, R.-F. 21 000, Kredit. 536 494. Sa. RM. 1 667 494. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1928/29 358 914, Betriebsunk. 139 249, Handl.-Unk. 124 919, Zs. u. Steuern 55 286, Lizenzen u. Bleiweiss-Verband 24 487, Abschr. 36 950. – Kredit: Waren 229 226, Miete 1769, Grundst.-Ertrag 175, Verlust 508 637. Sa. RM. 739 808. Kurs: Ende 1925–1930; 35, 69, 62.25, 40, 12, 8.50 %. Eingef. in Berlin im Dez. 1920. Dividenden: 1912/13: 7½ %; 1924/25–1929/30: 0 %. Vorstand: Carl Rompel-Lynen, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: Carl Rompel-Lynen, Dr. Paul Rompel, Frankf. a. M.; Dir. Siegfried Müller, Dr. Otto Schneider, Düsseldorf.