832 Chemische Industrie. kessel mit ca. 900 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. mit ca. 180 PS, 75 Elektromotoren mit ca. 1500 PS, 1 elektr. Zentrale, in welcher der von dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk z. Z. bezogene Starkstrom transformiert u. sowohl zur Beleucht. wie auch zur Abgabe von Kraft benutzt wird. Dem Verkehr der Fabrik dient eigener Bahnanschluss nach Station Gelsen- kirchen-Schalke, eine nach allen Betriebsstätten verzweigte Gleisanlage im Innern der Fabrik, 2 Rangierlokomotiven u. 60 eigene Eisenbahntransportwagen. – Die Gesamtarbeiter- zahl beträgt z. Z. ca. 360, die der Beamten 40. Interessengemeinschaftsvertrag mit der „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie in Köln. Die a. o. G.-V. v. 23./2. 1927 genehmigte den mit „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie abzuschliessenden Gemeinschaftsvertrag. Während der Dauer des auf 40 Jahre abgeschlossenen Vertrages wird Sachtleben das Recht eingeräumt, jederzeit Gelsenkirchen-Schalke im Wege der Verschmelz. aufzunehmen, u. zwar während der ersten 20 Vertragsj. gegen Gewähr. von nom. RM. 400 u. während der letzten 20 Jahre gegen Gewähr. von nom. RM. 300 Sachtleben-Akt. für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Akt. Während der letzten 10 Vertragsjahre oder f. den Fall, dass der Gemeinschaftsvertrag vorzeitig aufgelöst oder geändert wird, hat jeder Aktionär von Gelsenkirchen-Schalke das Recht, jederzeit von Sachtleben nach deren Wahl für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke- Aktien eine Barvergüt. in Höhe des jeweiligen Kurswertes von nom. RM. 300 Sachtleben- Aktien oder RM. 1000 in bar zu verlangen. Für Bezugsrechte, die Sachtleben etwa während der Dauer des Gemeinschaftsvertrages ihren Aktion. gewährt, entschädigt Sachtleben die Gelsenkirchen-Schalke Aktionäre durch Zahlung des Wertes des Teilbezugsrechts, das unter Zugrundeleg. des obenerwähnten Umtauschverhältnisses von nom. RM. 400 bzw. RM. 300 Sachtleben-Akt. auf je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Aktien rechnerisch entfallen würde. Der Schwerpunkt in der Leitung der Gemeinschaft liegt bei der Sacht- leben A.-G., auf die sowohl der jährl. Bilanzgewinn wie ein etwaiger Verlust der Gelsen- kirchen-Schalke A.-G. übertragen wird. Dahingegen hat sich Sachtleben verpflichtet, aus dem sich dann etwa bei ihr ergebenden Gesamtbilanzgewinn Gelsenkirchen-Schalke die- jenigen Beträge zur Verfüg. zu stellen, die es ihr ermöglichen, eine Div. zu verteilen, die bei einer Sachtleben-Div. von bis zu 10 % bei Gelsenkirchen-Schalke 50 % dieser Div. u. bei einer Sachtleben-Div. von über 10 %, 40 % dieser Div., jedoch im letzteren Falle nicht unter 5 % für Gelsenkirchen-Schalke beträgt. Ein etwa sich nach Übertragung eines Gewinnes oder Verlustes von Gelsenkirchen-Schalke in der Gemeinschaftsbilanz ergebender Bilanzverlust wird nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. aufgeteilt. Kapital: RM. 3 500 000 in 3500 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. A.-K. Tlr. 500 000. 1879 Herabsetz. auf M. 150 000 u. Wiedererhöh. auf M. 1 002 000. 1895 Erhöh. um M. 600 000. Herabsetz. auf M. 191 000 u. Wiedererhöh. auf M. 2 Mill. in 2000 Aktien zu M. 1000. 1911 Erhöh. um M., 500 000. 1914 Erhöh. um 1 Mill., übern. von einem Konsort. (Carl Cahn in Berlin etc.) zu 120 %, angeboten den alten Aktion. 5:2 zu 127 %. Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 in bisher. Höhe auf RM. 3 500 000 in 3500 Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Sachtleben A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie in Köln u. I. G. Farbenindustrie in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 21./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Geregelt durch Vertrag mit der Sachtleben A.-G. (s. auch oben) Der A.-R. erhält 7½ % Tant. (ausserdem feste Vergüt. von je RM. 1500 für die Mitgl. RM. 3000 für den Vors.). Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Fabrikgrundst. 243 697, Direktions-, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 361 814, Fabrikgeb. 633 401, Wege- u. Eisenbahnbau 81 434, Betriebs-Einricht.- 608 522, Eisenbahntransportwagen 33 317, Pferde u. Wagen 16 089, Beteil. 250, Kassa 3452, Wechsel 58 121, Eff. 389 811, Versicher. 4667, Rohstoffe-, Waren- u. sonst. Bestände 652 615, Debit. 1 253 665. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 71 470, rückst. Div. 2655, Dr. v. Wirkner- Stitt. 2455, Delkr. 23 645, Löhnung 17 634, Kredit. 642 316, Gewinn 80 684. Sa. RM. 4 340 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn RM. 80 684 (davon Div. 76 650, R.-F. 4034). – Kredit: „Sachtleben“ Akt.-Ges. Ausgleich-Konto RM. 80 684. Kurs: Ende 1913: 141.50 %; Ende 1925–1930: 40, 104, 80.25, 77, 65, 46.25 %. Eingeführt in Berlin im Juni 1909. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1930: 0, 0, 5, 5, 5, 5, 5 % (Div.-Schein 32). Vorstand: Dr. Georg von Wirkner, Emil Blum. Prokuristen: Ewald Dannenberg, Dr. Oswald Wissel, Paul Hermann. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Dr. jur. Alb. Ahn, Stellv. Dir. Dr. Julius Schütz, Köln; Gen.-Dir. Dr. Gustav Martin, Köln-Mülheim; Justizrat Dr. Otto Strack, Geh. Finanzrat Robert Bürgers, Köln; Dir. Dr. Hans Kühne, Leverkusen; Dir. Dr. Fritz Eulenstein, Köln; Dir. Wilhelm Holm, Frankfurt a. M.; vom Betriebsrat: Georg Hasse, Bruno Wessoly. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Delbrück v. d. Heydt & Co., A. Schaaffhaus. Bank- verein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co., Deutsche Länderbank A-G. Postscheck-Konto: Essen 2845. = 21 251. % Chemische Gelsenkirchen- Schutzmarke: Drei Teufel, tragend eine Tonne mit den Buchstaben C1 G im Oval. ―=