Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. 837 Dividenden: St.-Akt. 1913: 17 %; 1924–1930: 6, 6½, 8½, 10½, 8, 8, 10 %. Vorz.-Akt. 1924–1930: Je 5 %. 6 Direktion: Franz Pöppelmann, Caesar Miehlmann, Hamburg. Prokurist: W. Dorn, Neumünster. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Franz A. Wieman, Hamburg; Stellv. Paul Osterrieth, Mölln; Rich. Daus, Oscar Assmann, Bankier Dr. Carl Melchior, Hamburg; Hugo Heusch, Aachen; Bank-Dir. Ferd. Lincke, Hamburg; vom Betriebsrat: Th. Natusch. F. Starken. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: M. M. Warburg & Co., Ludwig Tillmann, Commerz- u. Privat-Bank, S. Werner. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die übertriebenen Rohwarenpreise der Jahre 1927/1928 gingen 1929 rapid zurück und hatten am Schluss des Jahres einen Stand erreicht, der ein normales Arbeiten zuliess. Wenn auch im letzten Jahre die Preise noch immer langsam abbröckelten, so war doch stets das Fabrikat in Preisparität zu halten. Durch die allge- meine Einschränkung der Produktion in den letzten Jahren verminderten sich die Bestände, der Verkauf war dadurch naturgemäss ein erheblich leichterer. Der Absatz unseres Opezialartikels „Croupons“ war sogar im letzten Halbjahr als recht flott zu bezeichnen. Infolge des Darniederliegens der Schuhfabrikation war das Abfallgeschäft sehr schlecht. Die Warenumsätze sind sowohl in Neumünster wie bei unseren Tochtergesellschaften stetig gestiegen; die Resultate von Eschweiler und Buxtehude, die durchaus zufriedenstellend gearbeitet haben, kommen in der diesjährigen Bilanz noch nicht zum Ausdruck. Wandsbeker Lederfabrik Aktiengesellschaft in Liqu. Hamburg-Wandsbek. Die G.-V. v. 27./3. 1931 beschloss Liquidation der Ges. Liquidator: Dr. Ernst Sand, Hamburg (bisher. Vorstand der Ges.). In der die Liqu. beschliessenden G.-V. teilte die Verwaltung noch mit, dass man mit einer Reihe deutscher u. ausländischer Firmen ver- handelt habe, um, wenn möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Diese Verhandlungen seien letzten Endes daran gescheitert, dass es nicht gelungen sei, das erforderliche Betriebs- kapital von RM. 500 000 zu erhalten. Wenn auch der Status jetzt aktiv sei, so dürfe man sich kaum grosse Hoffnungen machen, dass über die Befriedigung der Gläubiger hinaus den Aktionären etwas zugute komme. Gegründet: 17./12. 1888. Gründ. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Ledern aller Art, bes. von Sohlleder. Fabriziert wird fassgegerbtes Vacheleder. Besitztum: Die Ges. besitzt die Fabrikanlagen der früheren Firmen C. O. Luetkens u. G. Westendorff in Wandsbek. Das Terrain ist 490 117 q F gross, liegt mit der Hauptfront an der Bramfelderstr. u. nach weiterer Arrondierung mit der ganzen Rückfront an der Manteuffelstr. Die alten Fabrikgebäude sind abgebrochen u. durch Neubauten ersetzt. Beschäftigt werden ca. 170 Personen. Kapital: RM. 250 000 in 750 Aktien zu RM. 100 u. 350 Aktien zu RM. 500. – Vor- Kriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1890, 1893 u. 1896 um je M. 500 000. Nochmals erhöht 1916 um M. 500 000, 1920 um M. 5 000 000, 1922 um M. 17.5 Mill. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 25./11. 1924 von M. 25 Mill. auf RM. 2 500 000 derart, dass der Nennwert der Aktien zu bisher M. 1000 bzw. M. 5000 auf RM. 100 bzw. 500 umgewertet wurde. Die G.-V. v. 31./5. 1929 beschloss Herabsetzung des A.-K. von RM. 2 500 000 auf RM. 1 250 000 zwecks Beseitigung der Unterbilanz und zwecks Reservestellung durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 2: 1. Die G.-V. v. 14./6. 1930 beschloss Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 250 000 auf RM. 250 000 durch Zusammenleg. der Aktien im Verh. von 5: 1 zwecks Beseit. der Unterbilanz, Neubild. des gesetzl. R.-F. u. eines freien Rücklagekontos. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 27./3. Stimmrecht: Je RM. 100 A.- ... Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 150 000, Geb. 543 362, Masch. 290 664, Schuldner 185 435, Bank-, Kassen- u. Wechselbestände 89 781, Vorräte an fertiger Ware, Gerb- u. and. Materialien 229 570. – Passiva: A.-K. 250 000, R.-F. I 25 000, do. II 31 901, Gläubiger 1 181 914. Sa. RM. 1 488 815. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929 492 056, R.-F. I 25 000, do. II 482 943, Abschreib. auf Geb. u. Masch. 46 228, do. auf zweifelhafte Forder. 8915, Rückstell. für zweifelhafte Forder. 40 000, do. für Gerbbrühen 24 000, allg. Geschäftsunk., Zs., Steuern u. soziale Lasten 125 390, Betriebsverlust 207 220. – Kredit: Nicht erhobene Div. 712, durch Zusammenlegung des A.-K. getilgte Aktien 1 000 000, Übertrag vom R.-F. II 451 042. Sa. RM. 1 451 754. Kurs: Ende 1913: 84 %; Ende 1925–1928: 19.75, 47, 53.75, 37 %. Notierte in Hamburg. Notis im Okt. 1929 eingestellt. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1930: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. P. Rauert, Stellv. Bank-Dir. K. v. Sydow, Fuhrmeister, Hamburg. Die Mitgl. des Vorst. u. des A.-R. müssen Reichsangehörige sein.