844 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Form; c) der Erwerb anderer in die Geschäftszweige der Ges. einschlagender Geschäfte u. Fortführung derselben unter ihrer seitherigen Firma mit oder ohne einen die Nachfolge andeutenden Zusatz. Besitztum: Der Ges. gehören die Zellstofffabrik Wildshausen (Bez. Arnsberg, Westf.), die Zellstoff. u. Papierfabrik Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst auch ein Sägewerk in Betrieb ist und die Cellulose- u. Papierfabrik in Kostheim. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 55 ha 73 a 10 qm, davon bebaut 3 ha 38 a 28 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Holzschleiferei, Anlage zur Eindampfung von Sulfitablauge sowie Anlage zur Herstell. von Sulfitspiritus (seit 1925); Kraftanlagen: 1300 P§S Wasser, 500 PS Überlandstrom, Reparaturwerkstätten, Normalbahn- anschluss u. Werkbahn, Lagerplätze u. land- bzw. forstwirtschaftlich genutztes Gelände, 1 Dir.-Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude, 7 Wohnhäusern für Angestellte u. 4 Arbeiter- Wohnhäusern. Der Grundbesitz der Ges. in Ober-Leschen (Schlesien) beträgt 134 ha 0.8 a 67 qm, davon bebaut 21 ha 15 a 56 qm. Die Fabrikanl. bestehen aus 1 Zellulose-, 1 Papier- fabrik, 1 Holzschleiferei, 1 Sägewerk mit allen erforderl. maschin. Einricht.; Kraftanlagen: 2000 PS Dampf, 200 P§S Wasser, 2000 PS Überlandstrom; 1 Direktorwohnhaus, Kontorgebäude, Wohlfahrtsheim, 36 Wohngebäude, Reparaturwerkstätten, Lagerschuppen, Normalbahn- anschluss u. Werkbahn, Lagerplätze u. landwirtschaftlich genutztes Gelände. Die Cellulose- fabrik wurde 1925 vergrössert, so dass die für die Papierfabrik benötigte Menge an Cellulose jetzt nicht nur gedeckt, sondern noch eine ansehnliche Menge verkauft werden kann. In 1925/26 wurde das bisher gepachtete, zum Teil als Holzplatz dienende Gelände u. die Gebäude des Dominiums Oberleschen erworben. – Der Grundbesitz in Mainz-Kostheim beträgt 18 ha 25 a 43 qm, davon bebaut 2 ha 36 a 33 dm. In der Fabrik sind in Betrieb 6 Cellulosekocher, 5 Dampfkessel (1860 qm Heizfläche), 1 Cellulose-Entwässerungs-Masch., 6 Paplermasch., 4 elektr. Entladekräne, 150 Drehstrommotoren, 50 Gleichstrommotoren u. Dynamos, 3 Drehstromtransformatoren von zus. 4200 kVA, 1 Turbogenerator von 2700 P8, 1 Drehstrom-Gleichstrom-Umformer. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an den Ausladestellen anzulegen. – Beschäftigt in sämtl. Betrieben ca. 1370 Arb. u. Beamte. Beteiligung: Die Ges. besitzt nom. RM. 281 200 Aktien der E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G., Berlin (Kap. RM. 2 07/0 000), ferner RM. 3500 Anteil an den Chem. Werken Zell-Wildshausen G. m. b. H. (Kap. RM. 21 000), Düsseldorf. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verein Deutscher Zellstoff-Fabri- kanten, Preisvereinigungen Einseitig Glatt u. Sackpapier, Verband Westdeutscher Holzstoff- Fabrikanten, Zellstoff-Syndikat G. m. b. H., Berlin. Statistik 1925/26–1929/30: Zellstoff: 18 176, 25 818, 31 567, ca. 37 000, 39 000 t; Papier: 10 075, 10 904, 10 789, 12 000, 12 000 t. Kapital: RM. 11 100 000 in 5000 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 St.-Akt. zu RM. 500, 10 000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 Vorz.-Akt. A zu RM. 100, 3500 Vorz.-Akt. B zu RM. 1000 u. 5000 Vorz.-Akt. B zu RM. 100. Die Vorz.-Aktien A haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 % mit Nachzahlungsverpflicht., ferner für jedes über 7 % hinausgehende Proz. Div., das auf die St.-Akt. zur Verteilung gelangt, auf eine Zusatzdiv. von %. Die Vorz.-Aktien B gewähren gleiches Stimmrecht wie die St.-Aktien. Sie erhalten nach Befriedigung der Gewinnanteilansprüche der Vorz.-Akt. A, erhalten 8 % nachzahlungspflichtige Vorz.-Div. vor den St.-Akt., ferner für jedes an die St.-Akt. zur Verteilung kommende Prozent Div. % Zusatzdiv., insgesamt aber höchstens 10 % Div. Der Vorstand der Ges. ist unter Mit- wirkung des A.-R. berechtigt, die Vorz.-Akt. Lit. B ganz oder teilweise nach mindestens dreimonat. u. höchstens sechsmonat. öffentl. bekanntzumachender Kündigung einzuziehen. Für jede eingezogene solche Aktie sind ihrem Inhaber von der Ges. 115 % ihres Nennwertes zuzüglich etwa rückständ. Div. u. 8 % Stückzinsen für das laufende Geschäftsjahr in bar zu vergüten. Im Falle der Auflösung der Ges. sowie im Falle einer Herabsetzung des Grund- kapitals zum Zwecke einer teilweisen Rückzahlung an die Aktionäre erhalten die Vorz.- Aktien Lit. B 115 % aus der zur Verteilung verfügbaren Masse vor den St.-Akt., jedoch nach den Vorz.-Akt. Lit. A, von denen indessen lediglich RM. 100 000 bestehen. –— Die Inhaber der Vorz.-Aktien sind berechtigt, im Falle der Kündigung zur Einziehung, die Um- wandlung ihrer Vorz.-Akt. Lit. B fristgemäss in St.-Akt. gegen Verzicht auf die Vorzugs- rechte zu verlangen. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 700 000. Nach Herabsetz. u. verschied. Erhöh. betrug das A.-K. 1910 M. 2 000 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 62 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 11./11. 1924 von M. 62 Mill. auf RM. 3 050 000 (St.-Akt. 20: 1, Vorz.-Akt. 40: 1) in 60 000 St.-Akt. zu RM. 50 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 25. Die G.-V. v. 22./11. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 3 050 000 auf RM. 3 800 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 7500 St.-Akt. zu je RM. 100. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1926, wurden von einem Konsort. zu 100 % plus 6 % Stückzs. mit der Verpflicht. übernommen, sie den alten Aktion. (auf je 8 alte St.-Akt. von je RM. 50 eine neue St.-Akt. zu RM. 100) zu 107 % zuzügl. Stückzs. v. 1./7. 1926 u. zuzüglich Börsenumsatzsteuer zum Bezuge anzubieten. Bei der Anmeld. zunächst 25 % des Nennwerts sowie das Aufgeld von 7 % = RM. 32 für jede neue „ entrichten. Restl. 75 % mussten im Juni 1927 gezahlt werden. Die G.-V. v. 27./2.192 8